Wilhemshaven stellt Deckung um
Zu Beginn der zweiten Hälfte war dieser ärgerliche Treffer aber längst vergessen, denn die Coburger starteten genauso wie in Hüttenberg sehr entschlossen in die zweiten 30 Minuten. Ein 5:2-Lauf, sorgte nach 35 Minuten (23:16) vorerst für klare Verhältnisse. Einen Umstand, den die Norddeutschen nun mit einer etwas unorthodoxen 4:2-Deckung entgegentreten wollten. Die Wilhelmshavener Außenspieler, Rutger ten Velden und Yannick-Marco Pust, verteidigten nun vorgezogen und machten bereits im Spielaufbau viel Druck.
Der HSC löste diese Herausforderung spielerisch nicht schlecht, vergab aber nun gute Chancen - Max Jaeger scheiterte zweimal frei stehend - und ließ sich von der nun hektischen Atmosphäre etwas verunsichern. Als dann auch noch ein vermeintliches Foulspiel an Anton Prakapenia von den Unparteiischen nicht geahndet wurde und die Gäste dies zu einem Tempogegenstoß ausnutzten, war Wilhelmshaven wieder im Spiel (25:22, 42.). Doch die kraftaufwendige Abwehr der Gäste offenbarte nach einigen Minuten größere Lücken, die vor allem Felix Sproß, der alle seine sechs Tore im zweiten Abschnitt erzielte, nun gnadenlos ausnutzte. Nach einer zwischenzeitlichen Sechs-Tore-Führung kam Wilhelmshaven zweieinhalb Minuten vor Spielende nochmals auf drei Treffer heran (33:30), doch Neuhold sorgte im Gegenzug für die Entscheidung in einem flotten und gut anzusehenden Handball-Zweitligaspiel.
HSC 2000 Coburg - Wilhelmshavener HV 35:31 (18:14)
HSC 2000 Coburg: Jan Kulhanek (31 Gegentore, 13 Paraden), Fabian Apfel (0,0); Marcel Timm, Pontus Zetterman (1), Anton Prakapenia (4), Max Jaeger (1), Christoph Neuhold (4), Markus Hagelin (2), Lukas Wucherpfennig, Felix Sproß (6), Florian Billek (10/6), Jakob Knauer, Tobias Varvne (7) Trainer: Jan Gorr Wilhelmshavener HV: Dennis Doden (16 Gegentore, 2 Paraden), Frederick Lüpke (19,6); Rutger ten Velden (5/2), Atze Maas, Fabrice Lehmann, Duncan Postel (5), Kuno Schauer (1), Janik Köhler (1), Matej Kozul (1), Tobias Schwolow (8/1), Daniel Andrejew (2), René Drechsler (3), Yannick-Marcos Pust (5) Trainer: Christian Köhrmann Schiedsrichter: Lutz Pittner (Lauderbach) / Christian Moles (Heddesheim) Spielfilm: 0:1 (1.), 2:1 (3.), 4:2 (7.), 5:5 (10.), 9:6 (15.), 10:8 (19.), 12:8 (21.), 13:11 (24.), 16:12 (28.), 18:13 (30.), 18:14 - 21:15 (33.), 23:16 (36.), 24:19 (40.), 25:20 (41.), 25:22 (42.), 28:23 (45.), 29:25 (47.), 32:26 (51.), 33:29 (56.), 34:30 (57.), 35:31
Zuschauer: 2083
Siebenmeter: 6/7 (Billek scheitert an Lüpke) - 3/5 (Schwolow scheitert an Kulhanek und wirft neben das Tor)
Strafminuten: 6 (Prakapenia, Zetterman, Wucherpfennig) - 6 (Ten Velden, Kozul, Andrejew) Beste Spieler: Varvne, Sproß, Billek - Schwolow, Pust
Stimmen zum Spiel
Stefan Apfel (HSC-Vorstandssprecher): "Es war ein Arbeitssieg heute. Es war ein zähes Ringen um jeden Zentimeter, aber man hatte nie das Gefühl, dass wir wirklich in Gefahr kommen, das Spiel zu verlieren. Wir sind froh, dass wir gewonnen haben. Wir freuen uns über die Momentaufnahme als Tabellenführer, und versuchen weiter jeden Punkt mitzunehmen, denn diese Punkte nimmt uns am Ende keiner mehr. Jetzt haben wir schon ein kleines Polster auf die nachfolgenden Mannschaften und müssen diese Euphoriewelle in die nächsten Spiele mitnehmen. Wir fühlen uns einfach ganz wohl im Moment. Felix Sproß (HSC-Spielmacher): "Wir wussten, dass Wilhelmshaven ein unangenehmer Gegner wird, da sie ihre Angriffe sehr lange und diszipliniert ausspielen. Deshalb mussten wir in der Abwehr einen guten Job machen. Das ist uns heute nicht immer gelungen, aber letztendlich zählt der Sieg und die zwei Punkte. Und darauf können wir aufbauen für das wichtige Spiel am Samstag gegen Hagen."