Nein. Ich finde das Zitat einfach ganz cool, es ist auf jeden Fall etwas Wahres dran. Aber mit unserer aktuellen sportlichen Situation hat das eigentlich nichts zu tun.
Auffällig war zuletzt, dass Sie und Andreas Mies sehr viele knappe Spiele, teilweise im Match-Tiebreak, verloren haben. Was fehlt Ihrem Spiel aktuell, um diese engen Spiele zu gewinnen?
Das stimmt, wir haben viele enge Matches verloren. Wir haben in fast jedem Match gut gespielt, aber in den engen Situationen die Punkte nicht gemacht, und dann geht es schnell einmal in die andere Richtung. Aber wir können uns jetzt nicht so viel vorwerfen. Wir hatten vielleicht ein Match dabei, bei dem wir uns die Niederlage selbst eingebrockt haben, ansonsten lag es oft nur an ein, zwei Punkten. Für uns ist das eine neue Situation, wir sind jetzt bei jedem großen Turnier dabei, spielen ständig gegen die Top-Doppel der Welt. Das hatten wir vor Paris nicht. Daran müssen wir uns einfach noch gewöhnen. Wir werden weiter hart arbeiten und versuchen, locker zu bleiben, dann gehen die engen Situationen auch mal wieder in unsere Richtung.
Sie waren im Sommer nicht nur auf der Tour unterwegs, sondern haben mit ihrem Verein TC Großhesselohe auch zum ersten Mal in der 1. Bundesliga gespielt und die Klasse als Tabellensechster gehalten. Wie bewerten Sie die Spielzeit?
Wir hatten ein sehr, sehr gutes Team mit vielen Spielern aus Deutschland und insbesondere aus dem Münchner Raum. Für das erste Bundesliga-Jahr war es eine ordentliche Leistung. Wir haben leider oft Unentschieden gespielt, hier und da hätten wir uns vielleicht ein bisschen mehr erhofft. Wenn wir die ersten zwei, drei Spiele gewinnen, können wir vielleicht tatsächlich oben mitspielen. Aber wir können auf jeden Fall auf die Leistungen aufbauen und schaukeln dann hoffentlich die Matches nächstes Jahr nach Hause.
Bei den French Open, Wimbledon und Australian Open haben Sie bereits mindestens das Achtelfinale erreicht, bei den US Open war 2018 bei Ihrer ersten Teilnahme bereits in Runde 1 Schluss. Eine zusätzliche Motivation für das Turnier?
Natürlich ist das eine kleine Extramotivation, aber grundsätzlich braucht man für eines der größten Tennisturniere der Welt keine zusätzliche Motivation, da brennt man immer drauf und ist heiß. Andi und ich bereiten uns jetzt gut vor, arbeiten hart und versuchen einfach, gut in die erste Runde zu starten. Dazu müssen wir unsere Gegner gut analysieren und scouten. Das ist ein Punkt, in dem wir uns künftig noch verbessern müssen.
Mitte November finden die ATP Finals in London statt: Mit dabei sind neben den besten acht Einzelspielern der Welt auch die besten acht Doppelpaarungen. Aktuell stehen Sie mit Andreas Mies auf Platz 7. Haben Sie die Qualifikation im Visier?
Ja, wir haben die Teilnahme noch im Visier, auch wenn die letzten Wochen nicht ganz so optimal liefen. Wir hätten uns zuletzt natürlich andere Spielausgänge gewünscht, aber wir spielen nach wie vor auf einem guten Niveau. Neben den ATP Finals bleibt auch die Teilnahme am Davis Cup (Anm. d. Red.: Davis-Cup-Finals vom 18. bis 24. November in Madrid) ein großes Ziel von uns.