Bis zu diesem Zeitpunkt agierte Coburg äußerst effektiv, auch wenn die eine oder andere gute Chance liegengelassen wurde. Das war jedoch auf der anderen Seite genauso. Aufgrund seiner guten Abwehrarbeit bekam der HSC dann deutlich Oberwasser. Mit viel Übersicht und einigen Kontern, auch wenn die Pässe dafür ziemlich riskant waren, setzten sie die Gäste auf fünf Treffer ab. Der Mut wurde in diesen Fällen belohnt. Dass Mraz mitten in diesem Lauf beim Stand von 8:12 eine Auszeit nahm, darf zumindest als unglücklich bezeichnet werden. Im darauf folgenden Angriff vergab Toom gegen Buhrmester, im nächsten Grozdanic einen Konter. Nordhorn verkürzte auf drei Tore Differenz. Coburg stellte zwar den alten Abstand wieder her, agierte in der Schlussphase vor der Pause trotz Überzahl aber ungeschickt und ließ die Gastgeber erneut herankommen.
In sieben Minuten ist Spiel gedreht
Torreich verlief der Einstieg in den zweiten Durchgang, was vor allem an den Gastgebern lag, die die Flucht nach vorne antraten und mit schnellen Abschlüssen versuchten, näherzukommen. Gegen Robert Weber, der aus dem Spiel heraus lange erfolglos blieb, konnte das die HSC-Abwehr zusammen mit dem Torwart noch verhindern. Doch nach und nach durften sich die HSC-Fans an das Hüttenberg-Spiel von vergangener Woche erinnert haben. Denn in weniger als sieben Minuten war der Vorsprung des HSC durch sechs Nordhorner Treffer dahin. 15 Tore fielen in den ersten zehn Minuten nach der Pause. Von diesem Rhythmuswechsel profitierten die Gastgeber, auch weil beim HSC die Effizienz zurückging.
Zu allem Übel wurde ein Treffer wegen Betreten des Kreises von Schäffer, eine mutmaßliche Fehlentscheidung, nicht gegeben. Wenig später wurde Toom ein zweifelhafter technischer Fehler abgepfiffen. Ganz bitter anschließend die Rote Karte gegen Kurch, die er sich mit "zwei plus zwei" Minuten aber selbst zuzuschreiben hatte. Auch wenn sein Ärger nach einem nicht gegebenen Coburger Treffer, dem eine geschickt gestellte Sperre von ihm herausging, verständlich war.
Jan Jochens empfiehlt sich
Zu loben war indes die Moral des HSC, der in dieser vierminütigen Phase auf einen Treffer herankam. Auch dank vier Glanztaten von Jan Jochens, der für Jan Kulhanek ins Tor gekommen war und in seinen 13 Einsatzminuten auf sechs Paraden kam. Doch das Momentum hatte danach endgültig die Seiten gewechselt. Jeder Wurf der Gastgeber fand nun den Weg ins Tor. Coburg hatte so in der Schlussphase keine Chance mehr, das Spiel nochmals zu drehen. Als Grozdanic mit einem Strafwurf drei Minuten vor dem Abpfiff scheiterte und wenig später Max Preller das leere gegnerische Tor vom eigenen Wurfkreis aus nicht traf, war der Fehlstart der Coburger in diese Saison endgültig perfekt.
DIe Statistik
HSC 2000 Coburg: Kulhanek (8 Paraden), Jochens (6 Paraden) - Preller, Fuß (3), Toom (6), Mubenzem (1), Juskenas (3), Schäffer (3), Schikora (2), Kurch (2), Grozdanic (4/1), Schröder (2)
HSG Nordhorn-Lingen: Maier, Buhrmester (13 Paraden) - Torbrügge, Weber (5/3), Mickal (3), Miedema (1), Stegefelt (5), Fontaine, Terwolbeck (2), de Boer (1), Visser, Seidel, Possehl, Pöhle (8), Kalafut (4). Trainer: Kubes
Schiedsrichter: Kinzel / Grobe
Zeitstrafen: 6 (Kalafut 4, de Boer) - 8 (Fuß, Kurch 6)
Rote Karte: - / Kurch (47.)
Siebenmeter: 3/4 (Weber trifft die Latte) - 1/2 (Grozdanic scheitert an Buhrmester)
Spielfilm: 2:1 (4.), 2:3 (10.), 4:3 (12.), 4:5 (12.), 5:7 (16.), 6:9 (19.), 7:12 (22.), 9:12 (26.), 9:14 (29.), 11:14 - 11:15 (31.), 13:16 (32.), 14:17 (34.), 16:17 (36.), 17:17 (37.), 19:20 (40.), 22:20 (44.), 23:20 (46.), 23:22 (50.), 25:22 (52.), 27:24 (56.), 28:26 (58.), 29:26
Zuschauer: 1857
Beste Spieler: Stegefelt, Pöhle, Kalafut - Toom, Jochens