Die Coburger lieferten Gummersbach bei der 27:30-Niederlage im Pokal einen leidenschaftlichen Kampf über 60 Minuten. Stefan Lex verletzte sich am Knie.
GroßwallstadtDer HSC 2000 Coburg hat den Einzug in die 2. Runde des DHB-Pokals verpasst. Die Gorr-Truppe musste sich am Samstagabend dem Erstligisten VfL Gummersbach denkbar knapp mit 27:30 (16:15) geschlagen geben. Der HSC startete wie entfesselt in die Partie (5:0, 9:4), konnte das Niveau allerdings nicht über 60 Minuten halten. Die Coburger mussten dabei auch ihrer dünnen Personaldecke im Rückraum Tribut zollen. Neben Romas Kirveliavicius (Schambeinverletzung), Tom Wetzel (Adduktorenverletzung) und Benedikt Kellner (Gehirnerschütterung), musste auch Stefan Lex Mitte der zweiten Hälfte nach einem Zusammenstoß mit einer Knieprellung passen.
"Ziel war es, den VfL in ein kämpferisches Spiel zu verwickeln, und das ist uns über weite Strecken gelungen", sagte Jan Gorr. "Es war eine ordentliche Generalprobe unter Wettkampfbedingungen für Lübeck-Schwartau. Natürlich ist es schade, dass wir uns nicht belohnt haben. Es wäre schön gewesen, weiterzukommen und gegen die ganz Großen zu spielen. Aber wir wussten, dass unsere Chancen gegen einen Erstligisten überschaubar sind."
HSC 2000 Coburg -
Gummersbach 27:30 (16:15)Einen Klassenunterschied konnten die 436 Zuschauer in Großwallstadt in der Anfangsphase nicht feststellen - ganz im Gegenteil. Der HSC dominierte die ersten Minuten nach Belieben, nutzte seine Möglichkeiten im Angriff und hatte mit Jan Kulhanek einen starken Rückhalt. Über die Zwischenstände von 5:0 (6. Minute), 9:4 (12.), 10:6 (16.) hatten die Coburger das Geschehen unter Kontrolle. Angetrieben vom starken Tobias Varvne, der neben seiner Rolle als Spielmacher diesmal auch als Vollstrecker glänzte - alle seine fünf Tore erzielte der Schwede allerdings im ersten Durchgang.
Mit zunehmender Spieldauer hatte der HSC immer mehr Probleme mit den großen Kreisläufern der Gummersbacher. Moritz Preuss sorgte mit drei Treffern (insgesamt zehn) in vier Minuten fast im Alleingang dafür, dass der Erstligist zum 10:10 ausglich (21.). "Wir müssen solche Spieler am Kreis körperlicher decken und cleverer in Zwei-gegen-Zwei-Situationen agieren. Gummersbach hat ausschließlich solche Situationen gesucht", analysierte Gorr nach der Partie. Auch die Angriffseffektivität der Coburger litt nun, der gebürtige Würzburger Carsten Lichtlein im VfL-Tor bekam nun häufiger seine Fingerspitzen an die Bälle.
Nach Verletzung Bruch im Spiel
Obwohl nun sichtlich mehr Sand im HSC-Getriebe war, wurde die Führung bis zur Pause (16:15) und auch darüber hinaus knapp verteidigt. Erst in der 34. Minute sorgte wiederum Kreisläufer Preuss für die erste Führung der Gummersbacher (18:17). Ähnlich wie in der ersten Halbzeit hatte Kulhanek auch im zweiten Abschnitt seine stärkste Phase in den ersten zehn Minuten und hielt seine Mannschaft weiter im Spiel. Die 22:20-Führung der Gummersbacher nach 45 Minuten konterte der wurfgewaltige Petr Linhart mit zwei schnellen Treffern zum Ausgleich (48.).
Nachdem Lex verletzungsbedingt von der Platte musste, kam ein Bruch ins HSC-Spiel. Die Coburger, bei denen Varvne und Till Riehn 60 Minuten durchspielten, wirkten nun müde und leisteten sich eine höhere Fehlerquote. Gummersbach nutzte diesen Umstand aus und ging acht Minuten vor Spielende erstmals mit drei Toren in Front. Gorr probierte es danach mit einem Torhüterwechsel. Aber auch Oliver Krechel konnte die knappe Niederlage nicht mehr verhindern. "Wir haben einige blöde und unnötige Fehler gemacht, die uns letztendlich vielleicht das Genick gebrochen haben. Aber alles in allem war es nicht schlecht. Wir konzentrieren uns jetzt darauf, dass wir die kleinen Fehler zum Saisonauftakt abstellen und nächste Woche gewinnen", lautete das Fazit von Linksaußen Felix Sproß.
HSC 2000 Coburg - VfL Gummersbach 27:30 (16:15)
HSC 2000 Coburg: Jan Kulhanek, Oliver Krechel; Philipp Barsties, Markus Hagelin, Lukas Wucherpfennig, Felix Sproß (1), Dominic Kelm, Petr Linhart (6), Sebastian Weber (4), Stefan Lex (2), Florian Billek (6/1), Till Riehn (3), Tobias Varvne (5)
Trainer: Jan Gorr
VfL Gummersbach: Carsten Lichtlein, Lasse Hasenforther; Marko Matic (3), Stanislav Zhukov, Erwin Feuchtmann (1), Josef Pujol (3), Florian Baumgärtner (4), Eivik Kopp, Florian von Gruchalla (6), Alexander Becker (1), Tobias Schroter, Moritz Preuss (10), Marvin Sommer (2/1), Sebastian Schöneseiffen
Trainer: Dirk Beuchler
SR: Marcus Hurst/Mirko Krag
Zuschauer: 436
Strafminuten: 2 (Varvne) - 6 (Preuss, Matic, Baumgärtner)
Siebenmeter: 1/3 - 1/2