Nach einem schleppenden Start hat die Reserve des FCM mit 19 Siegen in Serie eine imposante Saison in der Kreisklasse 1 Coburg gespielt.
Das Mitwitzer Original Harald Weißbrodt bringt so schnell nichts aus der Ruhe. Auch nicht der mehr als schleppende Start des FC
Mitwitz II in der abgelaufenen Runde der Kreisklasse 1. Drei der ersten vier Spiele hatte die Mannschaft von Spielertrainer Matthias Dötschel verloren; mit Rang 13 war die Mission "Kreisliga" Ende August in weiter Ferne.
"Die Relegation der Vorsaison steckte der Mannschaft noch in den Knochen, und wir hatten dazu auch die entsprechenden Gegner zum Auftakt", blickt der Sportliche Leiter zurück. "Gegen Unterlauter haben wir in zwei Spielen keinen Punkt geholt, das ist so bisschen unser Angstgegner. Aber große Gedanken habe ich mir damals keine gemacht."
Im Nachgang gab es dazu auch keinen Anlass mehr, denn nach der 0:4-Heimklatsche gegen den TSV Unterlauter folgte eine Siegesserie, die selbst im Amateurfußball getrost als Rarität bezeichnet werden kann: Ab Spätsommer bis Mitte April holte die Mitwitzer "Zweite" sage und schreibe 19 Dreier in Folge. "Das Ganze hat seinen eigenen Lauf genommen, die Jungs waren heiß und wollten unbedingt hoch. Die Mannschaft war einfach gut eingespielt", erklärt Weißbrodt.
Nach dem letzten Spiel vor der Winterpause (5:1-Sieg in Grub am Forst) war er sich schon relativ sicher, dass es diesmal für den Aufstieg reichen würde. Aus dem starken Kollektiv (37 Akteure wurden eingesetzt) möchte Weißbrodt nur ungern einzelne Spieler herausgreifen, macht aber beim Spielertrainer eine Ausnahme: "Matthias Dötschel war die Seele in unserem Spiel und hat die Mannschaft immer angetrieben."
Klassenerhalt ist das Ziel
Als die Steinachtaler den Aufstieg vor zwei Wochen durch einen 2:0-Sieg in Gestungshausen perfekt gemacht hatte, brachen alle Dämme. Ausgelassen feierte die Mannschaft mit einem Autokorso in Mitwitz und den umliegenden Ortschaften. Aber spätestens nach der letzten Saison, als die Sommerpause durch die Relegation stark verkürzt war, wissen die Kicker der Mitwitzer Reserve, dass nach der Saison vor der Saison ist. Und wie rau die Kreisliga-Luft werden kann, erfuhr die Mannschaft in der Saison 2011/12, als der FCM II knapp zwei Jahre nach dem Aufstieg als Tabellenvierzehnter wieder den Gang in die Kreisklasse antreten musste. "Wir wissen, wo wir herkommen, und werden von Anfang an gegen den Abstieg spielen; das Ziel ist ganz klar der Klassenerhalt."
Zwar halte er die Kreisliga für den perfekten Unterbau für die Bezirksliga-Mannschaft, gleichzeitig wäre der sofortige Wiederabstieg aber kein Weltuntergang, so Weißbrodt. Für die nächste Spielzeit wünscht er sich allerdings ein etwas höheres Zuschaueraufkommen als in der abgelaufenen Saison (56 Fans im Schnitt pro Heimspiel). Aufgrund vermehrter Derbys wie gegen den FC Kronach oder den FC Stockheim sollte dieses Vorhaben auch gelingen.
Mayer kommt aus Johannisthal
Die personellen Veränderungen werden sich wohl auch bei der 1. Mannschaft in Grenzen halten. Wie bereits im April gemeldet, werden Matthias Wich, der Spielertrainer beim TSF Theisenort wird, und Lukas Riedel (zum SCW Obermain) den Verein verlassen. Torjäger Luis Langbein, der in der abgelaufenen Spielzeit 36-mal für den SC Hassenberg in der Kreisklasse 1 getroffen hat, wird die Steinachtaler verstärken. Jüngster Neuzugang ist Max Mayer, der vom Kreisligisten VfR Johannisthal kommt. "Ob sich noch mehr tun wird, muss man sehen. Geplant ist nichts, aber wenn sich eine günstige Gelegenheit ergibt, greifen wir noch mal zu", sagt Weißbrodt abschließend.