Acht Lehrminuten für Coburger Reserve

5 Min
Der Gruber Kapitän Patrick Winterstein köpft im Spiel gegen die Spvg Wüstenahorn den Ball aus der Gefahrenzone. Foto: Hagen Lehmann
Der Gruber Kapitän Patrick Winterstein köpft im Spiel gegen die Spvg Wüstenahorn den Ball aus der Gefahrenzone.  Foto: Hagen Lehmann
Vestekicker Henrik Guhling wird vom Ketschendorfer Fabian Griebel im Mittelfeld attackiert. Foto: Hartmut Guhling
Vestekicker Henrik Guhling wird vom Ketschendorfer Fabian Griebel im Mittelfeld attackiert.  Foto: Hartmut Guhling
 

Der FC Coburg II führt gegen den SV Ketschendorf mit 2:0 und kassiert innerhalb von acht Minuten fünf Treffer. Bosporus setzt sich gegen Pfarrweisach durch.

Nach einer frustrierenden Bezirksliga-Saison mit zahlreichen Pleiten ist die Spielfreude bei Bosporus Coburg in der Kreisliga Coburg zurückgekommen. Nach dem 3:0-Sieg in Ebern am 1. Spieltag fertigte der Bezirksliga-Absteiger den TSV Pfarrweisach am Sonntag mit 6:0 ab. Ebenfalls sechs Tore musste der FC Coburg II gegen den SV Ketschendorf hinnehmen, fünf davon innerhalb von nur acht Minuten.

FC Coburg II -
SV Ketschendorf 2:6 (2:5)

Ein Coburger Stadtderby mit zwei unvorhersehbaren Wendungen haben sich der FC Coburg II und Kreisliga-Titelaspirant SV Ketschendorf geliefert: Erst überraschten die blutjungen Vestekicker ihre Gäste mit einem frühen Doppelschlag, ehe Ketschendorf binnen nur acht Minuten mit fünf Treffern den Weg zum letztlich deutlichen 6:2-Favoritensieg ebnete.
Der mit fünf A-Junioren aufgelaufene FCC erwischte einen Traumstart: Coburgs U19-Edeltechniker Anton Schmidt schloss einen wunderbaren Spielzug mit einem Volley aus acht Metern zum 1:0 ab (3.), dann sorgte Fabian Kestel - ebenfalls A-Junior - aus 16 Metern für das schnelle 2:0 (5.). Bis zur ersten Trinkpause hatte der FCC die Begegnung im Griff, während der SVK nicht recht im Spiel war. In Minute 28 die plötzliche Wende: Moritz Mönch nutzte einen Stockfehler der Gastgeber cool zum Anschlusstreffer aus. So auf den Geschmack gekommen, legte Mönch gegen die völlig konsternierten Vestekicker mit drei Kopfballtreffern zum 2:2, 2:4 und 2:5 (30., 33., 36.; zwei nach Standards) fast im Minutentakt nach. Den Ketschendorfer 3:2-Führungstreffer steuerte Johannes Hauff ebenfalls per Kopf nach einer Ecke bei. Damit war die Begegnung entschieden. Der abgezockte SVK ließ nichts mehr anbrennen und kam kurz vor Schluss durch den Fünffach-Mönch sogar noch zum 6:2 (88.). Bittere acht Lehrminuten für die "kleinen" FCCler, die sich nach hervorragendem Beginn verdient - wenn auch etwas zu hoch - den trotz tropischer Temperaturen eiskalten Ketschendorfern geschlagen geben mussten.

VfB Einberg -
Coburg Locals 3:1 (1:0)

Bei sommerlichen Temperaturen entwickelte sich in der ersten halben Stunde ein ausgeglichenes Spiel mit Chancen auf beiden Seiten. Auf Seiten der Gäste versuchte es Allan Allawi mit zwei Fernschüssen, aber Nico Bonczek war jeweils immer auf dem Posten. Nach einer kurz ausgeführten Ecke flankte Matthias Heß gefühlvoll auf Philipp Friedrich, doch dieser konnte den Ball nicht im Tor unterbringen. Nach 40 Minuten war es dann soweit, Philip Schindler zog aus 16 Metern ab und Fabian Friedrich verwertete den Nachschuss überlegt zum 1:0. So ging es mit dem 1:0 für die Hausherren in die Halbzeitpause.
Nach gut 55 Minuten leitete Yannik Weyhersmüller einen Freistoß von Fabian Friedrich sehenswert auf Philipp Friedrich weiter und dieser vollstreckte frei stehend vor dem Gästegehäuse. Die Locals zeigten sich hiervon unbeeindruckt und verkürzten kurze Zeit später durch Schleidowetz auf 1:2. Den Schlusspunkt zum verdienten 3:1-Heimsieg setzte wiederum Philipp Friedrich, als er eine Hereingabe von Weyhersmüller im Tor unterbrachte.

TSV Grub am Forst -
Spvg Wüstenahorn 1:2 (1:0)

Das umkämpfte Aufsteigerduell wurde erst in der Nachspielzeit entschieden. Lange sahen die Gastgeber wie der sichere Sieger aus, denn Nikolai Geck traf nach knapp einer halben Stunde. Die Führung hielt lange, doch zehn Minuten vor dem Ende wurden die Gäste für ihren kämpferischen Einsatz bei tropischen Temperaturen belohnt und kamen zum viel umjubelten Ausgleich durch Patrick Düsel. Und damit noch nicht genug: Als viele bereits mit einer Punkteteilung rechneten, schlug Sascha Steiner in der 92. Minute zu und machte den zweiten Sieg der Wüstenahorner am 2. Spieltag perfekt. Für die Truppe von Neu-Coach Oliver Bernhardt eine unglückliche Niederlage.

TSG Niederfüllbach -
TSV Staffelstein 3:1 (2:1)

Dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung kam die TSG vor rund 130 Zuschauern zu einem 3:1-Heimerfolg gegen den TSV Staffelstein. Nach sieben Minuten wurde Staffelstein durch einen Fischer-Kopfball zum ersten Mal brandgefährlich, Torhüter Dominik Rädlein rettete jedoch. Im nächsten Angriff belohnten sich die Gäste für ihre Bemühungen, als Philipp Kraus den Ball nach einem Eckstoß aus kurzer Distanz über die Linie drückte (9.). Als der Staffelsteiner Simon Fischer kurz danach erneut mit einem Pfostenschuss scheiterte, musste man für Niederfüllbach zu diesem Zeitpunkt Schlimmes befürchten. Doch TSG-Trainer Marcus Scheffler bewies mit der Einwechslung von Youngster Julian Fischer für den verletzten Jasper Humpert ein goldenes Händchen: Erst Sekunden auf dem Platz, servierte dieser den Ball dem mitgelaufenen Jonas Ernst gefühlvoll. Dieser vollstreckte eiskalt zum 1:1-Ausgleich (14.). Als Julian Fischer das Spielgerät nach einem Eckball von Marc Schramm in der 20. Minute sogar zum 2:1 einschob, war die Partie schnell gedreht. In der Folge hatte die TSG wenig Mühe, die Führung gegen die der Hitze Tribut zollenden Gäste zu verwalten, und ließ in der 60. Minute gar die Vorentscheidung liegen, als der durchgebrochene Ernst am starken Rückhalt Torhüter Sebastian Titze scheiterte. Im direkten Gegenzug ließen die Gäste noch einmal aufhorchen, als Andreas Wich Torhüter Rädlein mit einer Direktabnahme prüfte und Dietz mit einem indirekten Freistoß aus acht Metern scheiterte. Die Entscheidung fiel kurze Zeit später durch Christian Fischer, der nach starker Vorarbeit von Marcus Sell dem Gästetorhüter mit einem satten Schuss aus zehn Metern keine Chance ließ.

SV Großgarnstadt -
TV Ebern 2:0 (1:0)

Der SV Großgarnstadt erwischte im ersten Heimspiel der Saison einen Start nach Maß. Bereits nach fünf Minuten köpfte Dominick Heghedus den Ball nach einer Flanke von Manuel Klug zum 1:0 ein. In der Folge spielten nur die Gastgeber, versäumten es aber durch weitere Chancen von Heghedus und David Schmitt zu erhöhen. Nach 20 Minuten lösten sich die harmlosen Gäste zwar etwas aus der Umklammerung, kamen aber zu keinen nennenswerten Möglichkeiten. In der zweiten Hälfte hatten wiederum die Großgarnstadter den besseren Start. Pascal Lauer nutzte in der 52. Minute ein Zuspiel von Patrick Wittmann zur beruhigenden 2:0-Führung. Auch danach kam von Ebern viel zu wenig, der SV kam zu weiteren Torgelegenheiten, ließ aber die letzte Konsequenz vermissen. So blieb es beim nie gefährdeten 2:0-Heimsieg für Großgarnstadt.

SV Bosporus Coburg -
TSV Pfarrweisach 6:0 (3:0)

Das Duell zweier Aufstiegskandidaten war vor rund 80 Zuschauern eine überraschend einseitige Angelegenheit. Die Gastgeber gaben von der ersten Minute an Gas und brachten die TSV-Abwehr im Minutentakt in Verlegenheit. Waren die ersten Versuche noch nicht erfolgreich, wurde Bosporus Mitte der ersten Halbzeit effizient. Treffer von Kevin Sari (19., 27.), Dominik Testa (21.) sorgten innerhalb kurzer Zeit für klare Verhältnisse. Auch in der zweiten Halbzeit war von Pfarrweisach offensiv nicht viel zu sehen. Und die Abwehr war bereits drei Minuten nach Wiederanpfiff geschlagen. Sari mit seinem dritten Tor sorgte für die Entscheidung. Ümit Kilic (67.) und Ercan Özaltin (71.) machten den 6:0-Triumph für die Gastgeber perfekt.

SV Heilgersdorf -
TSVfB Krecktal 0:2 (0:0)

Von Beginn an kontrollierte der Gastgeber vor 200 Zuschauern das Spiel und gewährte den Gästen in der ersten Halbzeit keine einzige Tormöglichkeit. Allerdings hatte auch der SVH nur eine klare Möglichkeit, wobei Süppel nach einer Ecke den Ball mit dem Kopf nicht richtig traf. Einen kleinen Bruch im Spiel der Gastgeber gab es nach der verletzungsbedingten Auswechslung von Seifert, da damit eine wichtige Anspielstation im Mittelfeld fehlte.
Zu Beginn der zweiten Hälfte geriet die Abwehr der Gastgeber etwas in Unordnung. So nutzten die Gäste ihre erste Chance im Spiel in der 49. Minute zum Führungstreffer durch Paul. Diese hätten sie danach ausbauen können, vergaben jedoch einige Chancen kläglich. In der 60. Minute wurde Böhm mit der Ampelkarte vom Feld gestellt, wobei dann der Gastgeber etwa 30 Minuten in Unterzahl spielen musste.
Der SVH bemühte sich zwar, fand jedoch in Unterzahl keinen Weg, um zu Chancen zu kommen. Auch kam es ständig zu Spielunterbrechungen durch den nicht sicheren Schiedsrichter Fleischmann. In der Schlussphase öffnete der SVH die Deckung, so dass die Gäste zu einigen weiteren Chancen kamen. Mit dem Schlusspfiff fand eine abgefälschte Flanke von Helmprobst den Weg zum 0:2 ins Gehäuse der Gastgeber.