Die Nordsee kommt. Hauseigentümer Richard Spielmann hat der Metzgerei gekündigt. Norbert Schnapp ist enttäuscht und sieht seine Existenz gefährdet.
Enttäuscht und traurig gibt sich Metzgermeister Norbert Schnapp. Ihm wurde gekündigt und er wird sein Geschäft in der Spitalgasse 24 zum 30. Juni schließen. Nachmieter ist das Fischfachgeschäft Nordsee, das noch im Sommer einziehen möchte. Metzger hätten eben keine Chance mehr, sagt Schnapp frustriert gegenüber dem Tageblatt. Es gehe um seine Existenz. Die zehn Mitarbeiterinnen versucht er, in seinen anderen Filialen unterzubringen. Stammsitz der Metzgerei ist in Bad Staffelstein. In
Coburg wird es seine Waren ab 2. Juli in der Melanchthonstraße geben, wo derzeit nur produziert wird.
Die
Nachricht, dass die Nordsee erneut eine Filiale in der Spitalgasse eröffnen wird, hatte zunächst für Verwirrung gesorgt. Norbert Schnapp hatte nämlich nicht die Absicht, die Filiale zu räumen und wollte die Kündigung nicht akzeptieren.
Tatsächlich, sagt Richard Spielmann gegenüber dem Tageblatt, habe er eine fristlose Kündigung bereits vor etwa sechs Wochen ausgesprochen - allerdings Gesprächsbereitschaft signalisiert. Auslöser für die Kündigung seien Miet- und Nebenkostenrückstände, die bereits im fünfstelligen Bereich aufgelaufen seien.
Dabei betont Spielmann, der seine Traditionsmetzgerei samt Inventar, Rezepturen und Personal dem Nachfolger überlassen hatte, dass das Geschäft gut eingeführt gewesen sei. Auch die Miete in 1A-Lage entspreche nicht den marktüblichen Preisen, sondern liege wesentlich darunter.
Als vor drei Jahren eine Anfrage der Kette Nordsee kam und es bereits Zahlungsschwierigkeiten bei Schnapp gab, so Spielmann, habe er dennoch abgelehnt. "Ich wollte den Metzger vor Ort stärken und ihm weiterhin eine Chance geben", versichert der Hauseigentümer. Doch mittlerweile habe sich die Situation geändert. Als die Nordsee ankündigte, ihr Geschäft in der Spitalgasse zu verlassen, habe er Kontakt aufgenommen und sein Interesse an einem Gespräch bekundet. Die Stadt oder speziell die Wirtschaftsförderung der Stadt habe damit nichts zu tun. Er selbst habe der Nordsee ein
Angebot gemacht - allerdings, wie Spielmann betont - unter Vorbehalt. "Wäre Schnapp seinen Verbindlichkeiten nachgekommen, hätte er weiterhin im Geschäft bleiben können", sagt Spielmann.
Das Gebäude in der Melanchthonstraße, wo Norbert Schnapp künftig seine Wurst- und Fleischwaren verkauft, gehört ebenfalls Richard Spielmann. "Solange er seine Miete bezahlt, kann er dort auch gerne bleiben", betont der Geschäftsmann.
Ihm liegen bereits Pläne für den Umbau der 75 Quadratmeter großen Nordsee-Filiale vor. Es wird einen Straßenverkauf, eine verkürzte Theke und einen Bistrobereich mit Tischen geben. An den Um- und Ausbaukosten wird er sich als Vermieter beteiligen.
Nach der dezidierten Stellungnahme von Herrn Spielmann bekommt diese Provinzposse ein ganz anderes Gesicht. Offensichtlich haben sich der Coburger OB und seine Wirtschaftsförderungsgesellschaft doch nicht mit so viel Ruhm bekleckert, wie sie sich selbst im Artikel vom 05.06.2018 zubilligen.
Auch das Selbstlob von Herrn Krebs über die tollen Nachfolgeläden hat einen merkwürdigen Beigeschmack, denn es wurde nur Leerstand vermieden, der in den meisten Fällen mit dem hohen Preis des nun nicht mehr vorhandenen qualitativ hochwertigen Einkaufens verbunden ist.
Enttäuscht und nicht die Absicht die Filiale zu schließen? Kann Kündigung nicht verstehen und lässt die rechtliche Seite prüfen.Da bekommt man erst Mitleid. Aber seit 3 Jahren mit Mietschulden mittlerweile im 5stelligen Bereich zu stehen und dann den Vermieter noch ins schlechte Licht zu stellen? Na ja ..... Es wurden schon mehrere Filialen der FA. Schnapp geschlossen. Laut Aushang immer wegen Personalmangel. Seltsam dass immer die anderen Schuld sind.... Der Vermieter hat richtig gehandelt finde ich.