Spenden eines Radlers aus Lautertal kommen von Herzen
Autor: Manja von Nida
Lautertal, Sonntag, 07. Oktober 2018
Werner Tetsch radelte von Lautertal nach Heidelberg und sammelte dabei Geld für den guten Zweck.
Der radelnde Spendensammler Werner Tetsch ist von seiner Mission, Geld für krebskranke Kinder zu sammeln, zurück. In diesem Jahr hatte sich der pensionierte Polizeibeamte aus dem Lautertal für die Isabell-Zachert-Stiftung der Deutschen Kinderkrebsstiftung (DKKS) nahezu selbst übertroffen: 20 800 Euro steckten dem Hobbyradler die Menschen auf seiner Tour vom heimischen Lautertal bis nach Heidelberg zu, die Tetsch höchstpersönlich an Christel Zachert überreichte.
"Ich unterstütze krebskranke Kinder - Bitte, helfen Sie mit!" - Mit diesem Plakat an der Gepäcktasche strampelt Werner Tetsch seit 2010 jeden Sommer die Kilometer auf seinem Drahtesel dafür ab, manchmal auch zweimal. Und immer ist sein Ziel das "Waldpiraten-Camp" im Heidelberger Stadtwald. "Ich habe ja ein ideelles Ziel und bringe dorthin Spenden, die vom Herzen kommen", sagt Tetsch. Diese Herzensspenden liefert er bis auf den letzten Cent im Camp ab. Schon letztes Jahr brachte Tetsch 14 000 Euro hin.
Auch für "Schattenkinder"
;"In dieser wunderbaren Einrichtung können sich an Krebs erkrankte Kinder aus ganz Deutschland von den Strapazen der Krankheit und den damit verbundenen langwierigen Behandlungen erholen. Die kleinen Patienten werden in liebevoller Nachsorge betreut, und ihre Geschwister sind dabei. Das sind die so genannten Schattenkinder. Und da haben die in Heidelberg das herrliche Motto dafür: zurück ins Leben", berichtet Werner Tetsch.
Seit 2003 gibt es das "Waldpiraten-Camp" der DKKS im Heidelberger Stadtwald, das nach dem Vorbild der USA und Irland Kindern in der Krebsnachsorge eine erlebnispädagogische Betreuung bietet. Dort, wo Kinder völlig ungezwungen und unbefangen Kind sein dürfen, mitten im Wald. Dort, wo sie richtig Krach machen dürfen und können, ohne Nachbarn zu stören.
"Ich bin 11 Jahre und hatte Knochenkrebs. Und ich hatte Blutkrebs, bin 9 Jahre alt. Es gefällt mir hier ganz schön, weil die Erzieher hier auch ganz nett sind, und weil man hier auch ganz viele Freunde finden kann, um mit ihnen einfach zu reden", Zitate aus einem Video, das Werner Tetsch jetzt aus dem Camp mitgebracht hat.
Damit Kinder solche Sätze sagen können, dafür machte er sich mit viel Herzblut immer wieder auf seinen Weg. Die Strapazen nimmt er gern in Kauf, denn er selbst hat gesunde Kinder und Enkel und dieses Glück wünscht er Kindern, die dieses höchste Gut der Gesundheit nicht geschenkt bekamen.
Auf seiner Tour lebt Tetsch bescheiden, hat wenig Gepäck mit und übernachtet irgendwo bei netten Menschen, die er teils die Jahre zuvor bereits kennenlernte. Preiswerte Pensionen tun`s auch. Luxus braucht er keinen.