Zweimal dampfte und zischte es im vergangenen Jahr an der Ecke Callenberger/Raststraße aus der Fernwärmeleitung unter dem Straßenbelag. Noch ist die Gefahr nicht gebannt, die Rohre könnten wieder lecken. Eine Erneuerung ist aber erst 2015 möglich. Seit Montag gibt es eine neue Baustelle an der Kreuzung.
Bei Robert Müller vom Zweckverband für Abfallwirtschaft (ZAW) läuten alle Alarmglocken, wenn er gefragt wird, was denn wieder an der Ecke Callenberger/Raststraße los ist. Der Grund: "Es kann dort immer mal wieder ein Rohr undicht werden. Wir hoffen natürlich, dass das nicht passiert."
Dass zweimal relativ kurz hintereinander ein Schaden entstanden ist, sei den veralteten Fernwärmeleitungen geschuldet. "Heute werden andere Rohre verwendet als früher. Deshalb müssen wir sie Schacht für Schacht austauschen." Kritisch sei die momentane Situation deshalb, weil die alten Rohre mit Asbestzement ummantelt sind. Durch die Lecks sei dort Feuchtigkeit eingedrungen, die wiederum zu weiteren Korrosionsschäden führen könne. Deshalb sind die Rohre heute aus Stahl und haben einen Kunststoffmantel.
Im vergangenen Jahr wurden erst einmal die beschädigten Leitungen ausgetauscht.
Das aber könne nur eine temporäre Lösung sein. "Wir müssen in diesem Bereich rund 500 Meter Fernwärmeleitung komplett auswechseln. Das wollten wir eigentlich in diesem Sommer erledigen", erläutert Robert Müller. Doch dann sei ihnen der Bau der Brücke in der Raststraße dazwischengekommen. "Beides zusammen geht nicht." Das sei verkehrstechnisch nicht machbar. "Nun hoffen wir, dass dort nichts mehr passiert und gehen das Ganze im Sommer 2015 an."
Gesamtlösung wäre sinnvoll Auf mehr als vier Kilometer wird die Fernwärme - 110 Grad heißes Wasser - vom Müllheizkraftwerk zu den SÜC geleitet und von dort auf die Haushalte verteilt. "Auch die SÜC haben noch alte Leitungen, nur ein paar sind schon aus Stahl mit Kunststoff-Isolierung, Asbest überwiegt aber auch dort." Die Rohre könnten noch eine Zeit lang halten - sofern es keine Lecks gibt.
Aber vor sechs Jahren seien in der Nähe der Gaud litz-Kreuzung schon einmal Rohre ausgetauscht worden, weil sie beschädigt waren.
"Eigentlich müssten wir vorsorglich das gesamte Leitungssystem auswechseln." Das aber sollte sehr gut geplant werden. "Wir brauchen für die Zeit der Erneuerung eine Alternativleitung." Kein leichtes Unterfangen. Wie das zu realisieren sei, müsse mit der Stadt geklärt werden.
Warum aber wird an der Kreuzung nun schon wieder gearbeitet? "Es ist nichts kaputt, das sind nur Elektroarbeiten", sagt Robert Müller. Im Klartext: Im Untergrund bei den Fernwärmeleitungen gibt es eine Umwälzpumpe. Die elektrische Anschlussleitung dafür lag seit den Bauarbeiten im vergangenen Jahr überirdisch, genauer gesagt, sie hing über dem Zaun des angrenzenden Grundstücks - zum Ärgernis der Hausbewohner. Nun wird sie wieder unter die Erde verlegt.
N och am Dienstag könnte es durch die kleine Baustelle geringfügige Behinderungen geben. Dann ist erst einmal wieder Ruhe an der Ecke Callenberger/Raststraße - bis auf die Baustelle an der Brücke.