Sonnefelder Frauen arbeiten seit Jahren für einen guten Zweck

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Schmuseweiche "Friedolins" sind die Renner. Hedwig Thomaka präsentiert eine kleine Auswahl. Jedes Stück ist ein handgefertigtes Unikat. Foto: Klaus Oelzner
Schmuseweiche "Friedolins" sind die Renner. Hedwig Thomaka präsentiert eine kleine Auswahl. Jedes Stück ist ein handgefertigtes Unikat.  Foto: Klaus Oelzner
Zwischen Küchenzeile, Holzofenheizung und Kühlschrank entstehen bei den wöchentlichen Zusammenkünften des "harten Kerns" nützliche Gegenstände. Jede Frau hat eine Aufgabe. Klaus Oelzner
Zwischen Küchenzeile, Holzofenheizung und Kühlschrank entstehen bei den wöchentlichen Zusammenkünften des "harten Kerns" nützliche Gegenstände. Jede Frau hat eine Aufgabe. Klaus Oelzner
 
Dr. Wolfgang Hasselkus bei der Übernahme zweier überdimensionaler Schecks im Gemeinschaftsraum des Bürgerzentrums Foto: Klaus Oelzner
Dr. Wolfgang Hasselkus bei der Übernahme zweier überdimensionaler Schecks im Gemeinschaftsraum des Bürgerzentrums Foto: Klaus Oelzner
 
Hedwig Thomaka komplettiert das vielfarbige Marmeladensortiment. Foto: Klaus Oelzner
Hedwig Thomaka komplettiert das vielfarbige Marmeladensortiment. Foto: Klaus Oelzner
 

Jede der Frauen eines ehrenamtlichen Sonnefelder Kreises hat ein besonderes Talent. Der Verkaufserlös ihrer begehrten Produkte fließt in soziale Projekte.

"Wenn es die helfenden Sonnefelder Engel noch nicht gäbe - man müsste sie erfinden", scherzte Wolfgang Hasselkus bei der Übernahme zweier überdimensionaler Schecks im Gemeinschaftsraum des Bürgerzentrums. Immerhin hat der Rödentaler Mediziner für seine sozialen Hilfsprojekte im fernöstlichen Myanmar/Burma aus dieser Quelle schon mehr als 100 000 Euro zu Verfügung gestellt bekommen.

Fleißiger Helferinnen Arbeit

Im vergangenen Jahr summierte sich der Überschuss auf "nur" 9500 Euro, die durch eine großzügige Spende auf 10 000 Euro aufgerundet waren. Seit mehr als einem Jahrzehnt werkeln, basteln, putzen, kochen, verkaufen und spenden die ideenreichen Helferinnen des "Kleinen Frauenkreis" etwas für andere.
Mit vielfacher Unterstützung setzen sich die "gereiften Damen unter Führung der Thomakas" - das sind Hedwig, Ehemann Alfred und Tochter Sandra - ehrenamtlich und uneigennützig für die Förderung sozialer Hilfsprojekte ein. Sie sind Standbetreiber auf Handwerker- und Künstlermärkten in der näheren und weiteren Umgebung ("Da sucht man uns") und übernehmen neuerdings zusätzlich Gästebewirtungen bei Gemeinschaftsveranstaltungen, um Überschüsse für ihr ehrgeiziges Ziel zu erwirtschaften.

"Friedolin" hat Tochter Sandra das liebenswerte Schäfchen aus weichem Baumwollplüsch mit Dinkelspelzfüllung und mehrfarbigen Schlappohren getauft, das derzeit als Schmusetier-Renner in Kinderzimmern gilt.

Warten auf Friedolin

"Da ergeben sich schon mal Wartezeiten, bis die mit viel Geschick in verschiedenen Größen geschnittenen, genähten, gefüllten und bestickten Figuren wieder verfügbar sind", erläutert Hedwig Thomaka. "Erst heute habe ich eine Postkarte aus dem Landkreis Schweinfurt bekommen, mit der unsere Mango-Marmelade bestellt wird", fügt sie nicht ohne Stolz hinzu. Vermutlich nach einem Testkauf, bei dem Qualität und Preis überzeugt haben ... Um potenziellen Kunden den Weg nach Sonnefeld zu ersparen, werden beispielsweise kunstvoll dekorierte Marmeladengläser, duftende Seifenstücke, handgestrickte Socken und selbstverständlich die Friedolins verpackt und per Postpaket auf die Reise geschickt.

Die Anfänge zum "Kleinen Frauenkreis" reichen mit damals vier Personen bis in das Jahr 2000 zurück. Eigentlich geboren aus einem regelmäßigen Kaffeekränzchen mit Gedankenaustausch ("Hast du schon gehört ...") über Entwicklungen in der Nachbarschaft, der Gemeinde oder überregional, kam schnell die soziale Komponente dazu, der Wunsch, Gutes zu tun. Und damit die segensreiche Verbindung "zum Doktor", wie sie den Namen Hasselkus' geradezu respektvoll abkürzen.

Frauenkreis hilft auch gegen das Alleinsein

Inzwischen kommt zu den Treffs in Thomakas Wohnzimmer, Küche und Keller auch die Seniorenarbeit. "Damit wirken wir dem Alleinsein der Senioren entgegen", unterstreicht Hedwig Thomaka, wenn sie auf das Lebensalter ihrerbHelferinnen zu sprechen kommt. Das reicht von 63 Jahren bei den Jüngsten bis zu 84 Lenzen bei den Ältesten. Sie kommen nicht nur aus Sonnefeld und Ortsteilen, sondern auch aus den benachbarten Landkreisen Lichtenfels und Kronach. Wenngleich sie in letzter Zeit einige "Neue" rekrutiert hat, klagt Hedwig Thomaka im gleichen Atemzug: "Uns fehlen weitere junge Kräfte, die sich ehrenamtlich einbringen wollen". Die Türen in der Hofstädter Straße 35 stehen jeweils mittwochs ab 14 Uhr offen ...