So feiert Meeder musikalisch das Pfingstfest

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Der Laurentiuschor Meeder beeindruckte die Zuhörer auch mit engagiert vorgetragenen Gospels. Fotos: Jochen Berger
Der Laurentiuschor Meeder beeindruckte die Zuhörer auch mit engagiert vorgetragenen Gospels. Fotos: Jochen Berger
Diese Gedenktafel in seiner Heimatgemeinde Meeder erinnert an den Bach-Forscher Johann Nikolaus Forkel.
Diese Gedenktafel in seiner Heimatgemeinde Meeder erinnert an den Bach-Forscher Johann Nikolaus Forkel.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

"Geh aus mein Herz und suche Freud" - unter diesem Motto erlebten zahlreiche Zuhörer in der St. Laurentius-Kirche in Meeder ein Pfingstkonzert mit abwechslungsreichem Programm vom Barock bis zum Filmmusik-Hit.

Es gibt viele gute Gründe, zur Pfingstzeit Musik von Johann Sebastian Bach zu spielen. In Meeder aber gibt es noch einen triftigen Grund mehr - schließlich wurde hier 1749 Johann Nikolaus Forkel geboren, der nicht nur als Begründer der modernen Musikwissenschaft gilt, sondern 1802 mit seiner Bach-Biografie ganz wesentlich dazu beigetragen hat, dass das Werk des Anfang des 19. Jahrhunderts weitgehend in Vergessenheit geratenen großen Thomaskantors wieder den Weg zurück in die musikalische Öffentlichkeit fand.

Kein Wunder also, dass beim Pfingstkonzert in der Kirche St. Laurentius auch Musik von Bach erklang. Die Geigerin Megumi Ikeda, koordinierte erste Konzertmeisterin des Landestheaters, und der Cembalist Gary O'Connell beeindruckten die beachtlich zahlreichen Zuhörer mit ihrer eindringlichen, intensiv dialogisierenden Deutung der Sonate A-Dur für Violine und obligates Cembalo.
Bachs Sonate und die melodisch einprägsame E-Dur-Sonate aus Georg Friedrich Händels Opus 1 (die tags zuvor auch bei der "Musik zur Marktzeit" in der Coburger Schlosskirche erklangen - siehe Bericht oben) waren die instrumentalen Eckpfeiler einer sehr abwechslungsreichen Vortragsfolge, die Rainer Gerhardt moderierte.

Reichlich Applaus

Barocke Kammermusik und eingängige Filmmusik, Mendelssohns Romantik und die Klang gewordene Glaubens-Inbrunst von Gospels standen unbekümmert nebeneinander in diesem Programm, das dennoch nicht willkürlich bunt wirkte.

Der gemeinsame Nenner dieses Pfingstkonzerts war die Begeisterungsfähigkeit aller Mitwirkenden unter der beflügelnden Gesamtleitung von Gary O'Connell. Unter seinem Dirigat sang der Laurentiuschor mit Schwung, intensivem Ausdruck und - trotz kleiner Besetzung - bemerkenswerter Klangfülle. Dabei überzeugte der Chor mit einem geistlichen Liedsatz Mendelssohns ebenso wie bei einigen ausgewählten Gospels von "Deep River" bis "Go down, Moses" und "Amazing Grace".

Reichlich Applaus gab es zudem für Rohja Mirzahossein, Lars Baumeister (Gesang), Berhard Mey (Cajon) und Knut Braun (Gitarre) für eine Melodie aus der Filmmusik zu "Der Hobbit". Für den ausdauernden Schlussbeifall bedankten sich der Laurentiuschor und sein Leiter schließlich noch mit einer Zugabe.