Großer Andrang herrschte bei der letzten diesjährigen "Musik zur Marktzeit" in der Schlosskirche der Ehrenburg. Zu Gast an der Orgel: Joel Dicker.
Großes Publikumsinteresse ist das schönste Lob für einen Veranstalter. Mit Blick auf die Resonanz der "Musik zur Marktzeit" dürfen sich die Verantwortlichen der Coburger "Musica Mauritiana" mithin regelrecht geschmeichelt fühlen. Seit Mai haben die samstäglichen Matineen in der Schlosskirche der Ehrenburg immer viele Zuhörer gefunden. Zum Finale gilt dies ganz besonders. Jeder Sitzplatz ist besetzt bei der letzten diesjährigen "Musik zur Marktzeit".
Kommendes Jahr in der Morizkirche
Liegt dieser Andrang an dem Umstand, dass die Reihe damit zu Ende ging und im nächsten Jahr in der dann gründlich renovierten Morizkirche weitergeführt wird? Oder liegt es daran, dass mit Joel Dicker ein ehemaliger Albertiner an der Orgel angekündigt ist, der in der Region durch die Mitwirkung an zahlreichen Konzerten bereits bestens bekannt ist? Dicker studiert inzwischen Schulmusik in Würzburg mit Hauptfach Orgel und hat zum Finale der "Marktzeit-Musiken" ein Programm zusammen gestellt, bei dem Musik und Raum eine wunderbare Symbiose eingehen.
Barockmusik in der prachtvoll verzierten barocken Schlosskirche der Ehrenburg - das ergibt einen harmonisches Erleben für Augen und Ohren. Nicht zuletzt auch deshlab, weil sich Joel Dicker als technischer versierter Organist erweist, der stilistisch einfühlsam agiert. Zudem weiß er, welche Musik für die eher kleine Orgel der Schlosskirche mit ihren zwei Manualen samt Pedal eignet.
Zum Auftakt die mit fein abgestufter Registerwahl schön entfaltete d-Moll-Passacaglia von Dietrich Buxtehude - zum Schluss das für Orgel solo bearbeitete muntere Concerto F-Dur des einstigen Benediktiner-Paters Valentin Rathgeber. Und dazwischen einige Choralbearbeitungen von Johann Sebastian Bach, Johann Gottfried Walter und Dietrich Buxtehude, ergänzt durch einen Triosatz von Johann Christoph Schmügel, der schon am Übergang zur Klassik sich bewegte.
Mit seinem lebendigen Musizieren verdient sich Joel Dicker reichlich Beifall der zahlreichen Zuhörer.
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