Sensation perfekt: Oberfranken Kevin Krawietz ist Grand-Slam-Sieger
Autor: Christoph Böger
Coburg, Sonntag, 09. Juni 2019
Der 27-jährige Witzmannsberger (Kreis Coburg) hat es geschafft: 6:2 und 7:6 triumphierte er bei den French Open im Herren-Doppel mit Andreas Mies.
Die Sensation ist perfekt. Kevin Krawietz aus dem Ahorner Gemeindeteil Witzmannsberg ist Grand-Slam-Sieger. Gemeinsam mit dem Stuttgarter Andreas Mies gewann der 27-Jährige das Doppelfinale bei den French Open. Beim souveränen 6:2 und 7:6 (7:3) gegen die beiden Franzosen Franzosen J. Chardy und F. Martin präsentierte sich Krawietz in überragender Form auf dem Center-Court Philippe-Chatrier.
"Dann reißen wir die Hütte hier ab und machen einen große Party" - so beantwortete Krawietz vor dem Spiel die Frage, was er denn bei einem Turniersieg machen würde. Und sie ließen ihren Worten eindrucksvolle Taten folgen, denn die beiden spielten das Doppel ihres Leben.
Der 1. Satz
Toller Auftakt: Hochmotiviert und auf jeden Ball fokussiert starteten die beiden Deutschen in ihr "Spiel des Jahres". Ein Zu-Null-Break mit tollen Returns. Wahnsinn! Anschließend ein starkes Aufschlagspiel von Krawietz: 2:0 nach nur fünf Minuten. Besser hätte die Anfangsphase nicht laufen können. Die Franzosen wirkten nervös, produzierten doch den einen oder anderen leichten Fehler.
Und auch im dritten Spiel gab es nach einem tollen Überkopfball von Krawietz sofort einen Breakball, der allerdings nicht genutzt wurde, weil der Return von Krawietz an der Netzkante hängenblieb. Der Ball "guckte" schon rüber - schade!
Doch es war Krawietz, der dem ersten Satz seinen Stempel aufdrückte. Er wirkte locker, spielfreudig und nutze den zweiten Breakball mit einem Rückhand-Slice. Diagonal landete sein Return kurz vor der Linie. Das zweite Break, 3:0-Führung - mehr als die halbe Miete im ersten Satz.
Es ging ganz nach dem Geschmack des kleinen deutschen Anhangs weiter. Zum Entsetzen der französischen Zuschauer kam ihr Doppel nämlich nicht in Schwung und blieb weiter unter ihren Möglichkeiten. Vor allem der erfahrene Chardy produzierte unter dem anhaltenden Druck der Deutschen Fehler wie am Fließband. Über 4:0 und 5:1 nutze Mies mit seinem ersten Ass nach exakt 30 Minuten den zweiten Satzball zum 6:2. Zu diesem Zeitpunkt waren genau 46 Ballwechsel gespielt - 32 davon holten sich KK und AM!
Der 2. Satz
Jetzt lief Mies zur Höchstform auf. Wie eine Wand stand er am Netz und war dort kaum zu überwinden. Mit vier sehenswerten Volleys bei Aufschlag Krawietz glich er zum 1:1 aus. Und sein ebenfalls in Grün-Grau gekleidete Partner stand ihm in nichts nach. Krawietz sprühte förmlich vor Spielfreude, hatte eine perfekte Platzaufteilung und ein tolles Auge. Bereits im dritten Spiel des zweiten Satzes ergab sich wieder eine Breakchance, die jedoch nicht genutzt wurde.