Schuberts "Winterreise" fasziniert im verschneiten Coburg

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"Die Winterreise": Der Tenor David Zimmer beeindruckte in der szenischen Fassung von Franz Schuberts Liederzyklus am Landestheater Coburg. Foto: Andrea Kremper
"Die Winterreise": Der Tenor David Zimmer beeindruckte in der szenischen Fassung von Franz Schuberts Liederzyklus am Landestheater Coburg. Foto: Andrea Kremper
Bodo Busse inszenierte Franz Schuberts "Winterreise" am Landestheater Coburg. Als Solist beeindruckt der junge Tenor David Zimmer.Foto: Andrea Kremper
Bodo Busse inszenierte Franz Schuberts "Winterreise" am Landestheater Coburg. Als Solist beeindruckt der junge Tenor David Zimmer.Foto: Andrea Kremper
 
Bodo Busse inszenierte Franz Schuberts "Winterreise" am Landestheater Coburg. Als Solist beeindruckt der junge Tenor David Zimmer.Foto: Andrea Kremper
Bodo Busse inszenierte Franz Schuberts "Winterreise" am Landestheater Coburg. Als Solist beeindruckt der junge Tenor David Zimmer.Foto: Andrea Kremper
 
Bodo Busse inszenierte Franz Schuberts "Winterreise" am Landestheater Coburg. Als Solist beeindruckt der junge Tenor David Zimmer.Foto: Andrea Kremper
Bodo Busse inszenierte Franz Schuberts "Winterreise" am Landestheater Coburg. Als Solist beeindruckt der junge Tenor David Zimmer.Foto: Andrea Kremper
 
Bodo Busse inszenierte Franz Schuberts "Winterreise" am Landestheater Coburg. Als Solist beeindruckt der junge Tenor David Zimmer.Foto: Andrea Kremper
Bodo Busse inszenierte Franz Schuberts "Winterreise" am Landestheater Coburg. Als Solist beeindruckt der junge Tenor David Zimmer.Foto: Andrea Kremper
 
Bodo Busse inszenierte Franz Schuberts "Winterreise" am Landestheater Coburg. Als Solist beeindruckt der junge Tenor David Zimmer.Foto: Andrea Kremper
Bodo Busse inszenierte Franz Schuberts "Winterreise" am Landestheater Coburg. Als Solist beeindruckt der junge Tenor David Zimmer.Foto: Andrea Kremper
 
Bodo Busse inszenierte Franz Schuberts "Winterreise" am Landestheater Coburg. Als Solist beeindruckt der junge Tenor David Zimmer.Foto: Andrea Kremper
Bodo Busse inszenierte Franz Schuberts "Winterreise" am Landestheater Coburg. Als Solist beeindruckt der junge Tenor David Zimmer.Foto: Andrea Kremper
 
Bodo Busse inszenierte Franz Schuberts "Winterreise" am Landestheater Coburg. Als Solist beeindruckt der junge Tenor David Zimmer.Foto: Andrea Kremper
Bodo Busse inszenierte Franz Schuberts "Winterreise" am Landestheater Coburg. Als Solist beeindruckt der junge Tenor David Zimmer.Foto: Andrea Kremper
 
Bodo Busse inszenierte Franz Schuberts "Winterreise" am Landestheater Coburg. Als Solist beeindruckt der junge Tenor David Zimmer.Foto: Andrea Kremper
Bodo Busse inszenierte Franz Schuberts "Winterreise" am Landestheater Coburg. Als Solist beeindruckt der junge Tenor David Zimmer.Foto: Andrea Kremper
 
Bodo Busse inszenierte Franz Schuberts "Winterreise" am Landestheater Coburg. Als Solist beeindruckt der junge Tenor David Zimmer.Foto: Andrea Kremper
Bodo Busse inszenierte Franz Schuberts "Winterreise" am Landestheater Coburg. Als Solist beeindruckt der junge Tenor David Zimmer.Foto: Andrea Kremper
 
Bodo Busse inszenierte Franz Schuberts "Winterreise" am Landestheater Coburg. Als Solist beeindruckt der junge Tenor David Zimmer.Foto: Andrea Kremper
Bodo Busse inszenierte Franz Schuberts "Winterreise" am Landestheater Coburg. Als Solist beeindruckt der junge Tenor David Zimmer.Foto: Andrea Kremper
 
Bodo Busse inszenierte Franz Schuberts "Winterreise" am Landestheater Coburg. Als Solist beeindruckt der junge Tenor David Zimmer.Foto: Andrea Kremper
Bodo Busse inszenierte Franz Schuberts "Winterreise" am Landestheater Coburg. Als Solist beeindruckt der junge Tenor David Zimmer.Foto: Andrea Kremper
 
Bodo Busse inszenierte Franz Schuberts "Winterreise" am Landestheater Coburg. Als Solist beeindruckt der junge Tenor David Zimmer.Foto: Andrea Kremper
Bodo Busse inszenierte Franz Schuberts "Winterreise" am Landestheater Coburg. Als Solist beeindruckt der junge Tenor David Zimmer.Foto: Andrea Kremper
 
Bodo Busse inszenierte Franz Schuberts "Winterreise" am Landestheater Coburg. Als Solist beeindruckt der junge Tenor David Zimmer.Foto: Andrea Kremper
Bodo Busse inszenierte Franz Schuberts "Winterreise" am Landestheater Coburg. Als Solist beeindruckt der junge Tenor David Zimmer.Foto: Andrea Kremper
 
Bodo Busse inszenierte Franz Schuberts "Winterreise" am Landestheater Coburg. Als Solist beeindruckt der junge Tenor David Zimmer.Foto: Andrea Kremper
Bodo Busse inszenierte Franz Schuberts "Winterreise" am Landestheater Coburg. Als Solist beeindruckt der junge Tenor David Zimmer.Foto: Andrea Kremper
 
Bodo Busse inszenierte Franz Schuberts "Winterreise" am Landestheater Coburg. Als Solist beeindruckt der junge Tenor David Zimmer (vorne).Foto: Andrea Kremper
Bodo Busse inszenierte Franz Schuberts "Winterreise" am Landestheater Coburg. Als Solist beeindruckt der junge Tenor David Zimmer (vorne).Foto: Andrea Kremper
 
Bodo Busse inszenierte Franz Schuberts "Winterreise" am Landestheater Coburg. Als Solist beeindruckt der junge Tenor David Zimmer (vorne).Foto: Andrea Kremper
Bodo Busse inszenierte Franz Schuberts "Winterreise" am Landestheater Coburg. Als Solist beeindruckt der junge Tenor David Zimmer (vorne).Foto: Andrea Kremper
 

Wie bringt man einen Liederzyklus auf die Opernbühne? Intendant Bodo Busse wagt sich als Regisseur an Franz Schuberts "Winterreise" und beschert dem jungen Tenor David Zimmer einen bemerkenswerten Premierenerfolg.

Drinnen und Draußen gehen an diesem Abend in Coburg eine faszinierende Verbindung ein. Während draußen leiser Schneefall ein weißes Tuch über den Schlossplatz breitet, beginnt drinnen auf der Bühne des Landestheaters eine Reise in den Abgrund des Scheiterns. Nebel wallt in den Orchestergraben, zwei abgestorbene Bäume, ein leeres, kaltes Bett, ein Stuhl, ein Tisch und in der Mitte ein großer Stein - das ist die Szenerie für Franz Schuberts Liederzyklus "Die Winterreise".


Zwischen Wahn und Wirklichkeit


Aus Ausstatter hat Karlheinz Beer für Coburgs Intendanten Bodo Busse den perfekten Rahmen geschaffen für seine szenische Deutung in der Orchesterfassung von Hans Zender. Für Busse ist die in Liedern festgehaltene Reise die Geschichte eines Scheiterns. Der einsame Held dieser Reise ist ein Mensch, der in den 24 Liedern Stationen einer Depression erleidet. Eine einsame Seele, die am Abgrund der Verzweiflung balanciert - zwischen Wahn und Wirklichkeit schon längst nicht mehr unterscheiden kann.


Real und doch unwirklich


In Bodo Busses Inszenierung ist dieser einsame Wanderer dennoch nicht allein. Ein älterer Mann (Manfred Völk), eine ältere Frau (Christa Fedder) und ein Anderer (Dominik Tippelt) begleiten ihn - gleichermaßen real und unwirklich wie die Versatzstücke von Karlheinz Beers Bühnenbild.


Eindringliches Psychogramm

Genau auf diesem schmalen Grat zwischen Realismus und Symbolik bewegt sich Busses Inszenierung, die sich nie in den Vordergrund drängt, sondern suggestive Bilder findet für die Klangbilder Schuberts, die Hans Zender in seiner "komponierten Interpretation" ebenso konkretisiert wie verfremdet hat.


Einfühlsame Personenführung


Vor allem aber beweist Busse sein Gespür für eine einfühlsame Art der Personenführung, die die Figuren nicht einengt, sondern ihnen Freiräume öffnet. Der junge Tenor David Zimmer nutzt diese Freiräume mit großer Intensität. Darstellerisch wie musikalisch gelingt ihm ein bemerkenswert eindringliches Psychogramm einer verzweifelten Seele. Sein (noch) lyrisch gefärbter Tenor besitzt bereits unverkennbar dramatisches Potenzial und verfügt über eine weite Palette an Klangfarben.


Assoziationen an Gustav Mahler


Reichtum an Klangfarben - diese Formel gilt ganz besonders für Hans Zenders komponierte Schubert-Interpretation, die eine Kammerorchesterbesetzung in immer neuen instrumentalen Kombinationen so geschickte einsetzt, dass Schuberts Musik ihre faszinierende Modernität entfalten kann. Zender formuliert gleichsam jene Assoziationen konkret aus, die ansonsten beim Hören von Schuberts Original wach werden können - Assoziationen zwischen Gustav Mahler und neuer Wiener Schule. Am Dirigentenpult wird Coburgs Generalmusikdirektor Roland Kluttig zum jederzeit souveränen Klangregisseur.


Kammermusikalisch gestaltet


Unter seiner Leitung beeindruckt das Philharmonische Orchester mit seiner Fähigkeit, stets kammermusikalisch transparent zu spielen.


Begeisterter Applaus



Dafür gibt es am Ende ebenso reichlich Applaus wie für das Regie- und Ausstattungsduo Bodo Busse und Karlheinz Beer, während sich David Zimmer Ovationen des begeisterten Publikums verdient.