Schöne Klänge zum Abschied von St. Augustin

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Die Organistin Gabriele Hirsch sowie Angelika Stirner-Ebert (Flöte), Megumi Ikeda (Violine) und Bettina Wagner-Pan (Sopran, von links) gestalteten das letzte Konzert in St. Augustin vor Beginn der Generalsanierung. Fotos: Jochen Berger
Die Organistin Gabriele Hirsch sowie Angelika Stirner-Ebert (Flöte), Megumi Ikeda (Violine) und Bettina Wagner-Pan (Sopran, von links) gestalteten das letzte Konzert in St. Augustin vor Beginn der Generalsanierung.  Fotos: Jochen Berger
Ein letzter Blick von der Orgelempore von St. Augustin, bevor das katholische Gotteshaus für rund eineinhalb Jahre geschlossen wird.
Ein letzter Blick von der Orgelempore von St. Augustin, bevor das katholische Gotteshaus für rund eineinhalb Jahre geschlossen wird.
 
 
Nach Fronleichnam schließt St. Augustin seine Kirchentüren für eineinhalb Jahre.
Nach Fronleichnam schließt St. Augustin seine Kirchentüren für eineinhalb Jahre.
 
Farbiges Glasfenster in St. Augustin
Farbiges Glasfenster in St. Augustin
 
 

Beim letzten Konzert vor dem Beginn der Generalsanierung von St. Augustin erklingt Musik aus Barock und Klassik.

Abschiedsstimmung in St. Augustin. Wenige Tage noch, dann schließt die katholische Kirche am Fuße des Festungsbergs endgültig ihre Pforten für eine etwa eineinhalbjährige Generalsanierung. Zuvor aber gibt es noch ein letztes Konzert. Von der Orgelempore herab schwebt Musik aus Barock und Klassik von Stamitz und Händel, von Telemann und Bach, interpretiert von Bettina Wagner-Pan (Sopran), Angelika Stirner-Ebert (Querflöte), Megumi Ikeda (Violine) und Gabriele Hirsch (Orgel).



An der Rohlf-Orgel von St. Augustin beweist Dekanatskirchenmusikerin Gabriele Hirsch gleich zum Auftakt, dass sich die "Königin der Instrumente" sehr wohl auch für kammermusikalische Darbietungen eignet. Gemeinsam mit Angelika Stirner-Ebert (Querflöte) und Megumi Ikeda (Violine) gelingt eine abgerundete, lebendige und im Zusammenspiel gut harmonierende Wiedergabe eines Trios von Carl Stamitz.
Die geschmeidige, gesangliche Melodik dieses Trios entfaltet sich auf ganz natürlich anmutende Weise.

Ausdauernder Beifall

Schlicht im Gestus, intensiv im Ausdruck - so erklingen drei der beliebten "Deutschen Arien" von Georg Friedrich Händel. Die Solostimme übernimmt Bettina Wagner-Pan mit schlankem, frischem Sopran, umrankt von einer instrumentalen Begleitstimme, die in diesem Fall abwechselnd der Violine und der Flöte übertragen sind.
Georg Philipp Telemann war als Komponist und als Kantor wie als Operndirektor in Hamburg einst ein in ganz Europa geschätzter Künstler. Heute heftet man ihm gerne das Etikett "Vielschreiber" an. Das ist ein wenig pauschal und sicher nicht ganz gerecht.


Dennoch findet sich in seinem Schaffen tatsächlich manches Werk, das melodisch gefällig, aber letztlich doch nicht wirklich prägnant formuliert ist wie beispielsweise seine Suite in a-Moll, die den dritten Programmpunkt des Konzertes bildet. Das vielsätzige Werk erlebt eine sorgfältige, klanglich gut ausgewogene Wiedergabe durch Angelika Stirner-Ebert, Megumi Ikeda und Gabriele Hirsch.


Unüberhörbar freilich der Qualitätsunterschied zu Bach, dessen Arie "Schlummert ein, ihr matten Augen" aus der Kantate "Ich habe genug" den Ausklang des Programms bildet - ausdrucksvoll interpretiert von Bettina Wagner-Pan.


Das Publikum dankt mit bemerkenswert ausdauerndem Beifall und erhält noch eine Zugabe - "Mariä Wiegenlied" aus Max Regers später Sammlung der "Schlichten Weisen". Der Erlös des Konzerts kommt dem Förderverein Kirchenmusik an St. Augustin zugute.



Das passiert bei der Sanierung von St. Augustin


Bauschäden Mehr als 150 Jahre nach der Einweihung und 50 Jahre nach der letzten, teilweise notdürftigen Renovierung nehmen die Bauschäden an St. Augustin innen wie außen seit Jahren zu - ganz abgesehen vom maroden Zustand der Heizung und der übrigen technischen Ausstattung.

Generalsanierung Anstelle punktueller Einzelmaßnahmen empfahl das erzbischöfliche Bauamt schon vor Jahren die Generalsanierung. Nach umfangreichen Voruntersuchungen sind die Planungen mittlerweile weit fortgeschritten.

Abriss Weil der aus den 60er-Jahren stammende Anbau um den Chor der Pfarrkirche im Gegensatz zum Kirchenschiff nicht sanierungsfähig ist, muss er entfernt werden. An der Stelle der alten Garagen soll ein neuer Anbau als Ersatz für die wegfallenden Funktionsräume entstehen. Einem zeitgemäßen pastoralen Konzept folgend bietet der Anbau Platz für einen Andachtsraum. Nach Fronleichnam sollen die in drei Schritten erfolgenden Maßnahmen (Kirchenumfeld, Kirche innen und außen, Koharygruft) beginnen und im November 2015 abgeschlossen sein.

Gottesdienste Die sonntäglichen Gottesdienste werden im großen Saal des Pfarr- und Dekanatszentrums St. Augustin gefeiert, bis August immer um 10, 11.15 Uhr und 18 Uhr. Ab August wird es dann nur noch zwei sonntägliche Gottesdienste geben - um 10.30 Uhr und um 18 Uhr. Wie die Kirchengemeinde mitteilt, finden montags und dienstags Gottesdienste um 18 Uhr im Meditationsraum (im ehemaligen Schwesternhaus) statt, mittwochs gibt es einen Gottesdienst um 9.30 Uhr in der Kapelle des Caritas-Seniorenheims St. Josef (Kükenthalstraße 19), donnerstags um 14.30 Uhr in St. Elisabeth in Creidlitz und am Freitag um 18 Uhr in St. Marien in der Spittelleite.