Wie die Schauspielerin Cora Chilcott den Dramatiker, Balladen-Dichter und Denker mit ihrem Abend im Glasmuseum Rosenau lebendig werden lässt.
Ein Tisch, ein Stuhl, ein Glas Wasser und ein Bündel Briefe - mehr braucht Cora Chilcott nicht, um mit der puren Kraft des dichterischen Wortes das Glasmuseum in der Rosenau in eine Theaterbühne zu verwandeln.
Dramatische Szenen
Schillers Pathos, Schillers Poesie - sie füllen den im künstlichen Licht funkelnden Museumsraum mit großer Geste, mit kühnen Gedanken und dramatischen Szenen.
Gast aus Berlin
Mit ihrer Vortragskunst, mit dramatischer Deklamation lässt die aus Berlin angereiste Schauspielerin Cora Chilcott auf Einladung des Coburger Literaturkreises und in Kooperation mit dem Glasmuseum Maria Stuart und Marquis von Posa lebendig werden. "Geben Sie Gedankenfreiheit" schallt es mit Posas Zitat aus "Don Carlos" durch das Glasmuseum.
Kopf-Kino
Packend wird die dramatische Ballade vom Taucher ebenso lebendig wie die durch viele Schüler-Generationen hindurch malträtierte Ballade "Die Bürgschaft". Meisterlich vorgetragen aber verwandeln sich fünf Balladen-Minuten Friedrich Schillers in faszinierendes Kopf-Kino - ohne Filmmusik, ohne trickreich inszenierte Action-Szenen, nur mit der Macht von Worten, die zu lebendigen Bildern werden.
Dichter und Denker
Doch nicht nur der Dichter dramatischer Szenen findet sich in Cora Chilcotts Schiller-Hommage. Auch der Denker Schiller mit seinen kühnen Idealen bekommt Raum in dieser geschickt zusammen gestellten Huldigung mit Textausschnitten sowie mit Briefen beispielsweise an Goethe. Aus der geschickt konzipierten Collage entsteht so ein spannenden Schiller-Porträt.
"Ode an die Freude"
Zurück bleibt ganz am Ende der zarte Klang einer Spieluhr, die Beethovens Melodie zu Schillers "Ode an die Freude" intoniert. Ausdauernder Beifall für einen faszinierenden Abend mit Wort-Kunst inmitten von Glaskunst.