Viele Menschen leiden unter Sodbrennen. Das neue Refluxzentrum der Sana Kliniken Oberfranken bietet nun umfassende Diagnostik und Therapie für Betroffene.
Martinsgangs und Festtagsbraten, Plätzchen und Stollen, dazu ein heißer Glühwein und zum Abschluss ein Verdauungsschnaps – im Advent und zu den Feiertagen hat unser Verdauungsapparat viel zu tun. Nicht selten sind Völlegefühle und ein hartnäckiges Sodbrennen unangenehme Begleiterscheinungen in der Adventszeit. Viele kennen das saure Aufstoßen und Brennen hinter dem Brustbein, welches durch den Rückfluss von saurem Mageninhalt in die Speisröhre zustande kommt.
Als sogenannter physiologischer Rückfluss tritt Sodbrennen gelegentlich auch bei gesunden Personen auf, beispielsweise nach besonders süßen, fetten oder scharfen Mahlzeiten. In diesem Fall können Hausmittel wie warme Milch oder trockenes Brot rasche Linderung bringen. Treten die Symptome jedoch häufig oder gar dauerhaft auf, ist eine ärztliche Abklärung angeraten, denn dann ist eine Refluxerkrankung sehr wahrscheinlich. Etwa jeder fünfte Deutsche ist davon betroffen, Frauen häufiger als Männer.
Interdisziplinäres Refluxzentrum gegründet
Für Betroffene gibt es mit dem Refluxzentrum der Sana Kliniken Oberfranken nun eine neue Anlaufstelle. Eine interdisziplinäre Zusammenarbeit der Fachabteilungen für Innere Medizin und Gastroenterologie unter Leitung von Dr. Holger Göbel und Allgemeinchirurgie/Viszeralchirurgie am Sana Klinikum Lichtenfels, sowie der Abteilung für Gastroenterologie unter Leitung von Dr. Dirk Mayer am Sana Klinikum Coburg ermöglicht die bestmögliche Diagnostik und Therapie für Betroffene. Dabei kann eine Änderung des Lebensstils in Verbindung mit einer abgestimmten Medikamentation in vielen Fällen helfen.
Zentrumsleiter Professor Emilio Domínguez betont: "Reflux ist kein unabwendbares Schicksal. Mit einer interdisziplinären Betrachtung der verschiedenen Auslöser und Therapieoptionen können wir Betroffenen effektiv helfen. Uns stehen zahlreiche Möglichkeiten zur Verfügung, um unseren Patienten Lebensqualität zurückzugeben und ernsthafte Folgen der Erkrankung zu verhindern." Refluxerkrankung nicht unterschätzen Treten die Beschwerden gehäuft auf, kann es zu entzündlichen Veränderungen kommen. Diese wiederum können zur Bildung von Geschwüren, narbigen Engstellen und dauerhaft geschädigten Schleimhaut führen, womit nicht zuletzt ein erhöhtes Risiko für Speiseröhrenkrebs einhergeht.
Mittels Magenspiegelung und der Entnahme von Proben erkennt der Facharzt die Folgen der chronischen Säureeinwirkung auf die Speiseröhrenschleimhaut und kann gegenwirken. Auch die 24-Messung des Säurewertes oder die Druckmessung in der Speiseröhre über eine dünne Sonde liefern wichtige Erkenntnisse. In der Folge kann für manche Betroffene auch ein operativer Eingriff eine nachhaltige und gute Lösung sein. Professor Emilio Domínguez, Chefarzt für Allgemein- und Viszeralchirurgie am Sana Klinikum Lichtenfels hat bereits seit vielen Jahren Erfahrung in der Behandlung von Reflux-Patienten und steht bei operativen Eingriffen selbst am OP-Tisch.
Ausgelöst wird die gastroösophageale Erkrankung meist durch Zwerchfellbrüche oder eine altersbedingte Erschlaffung des Schließmuskels am Übergang von der Speiseröhre zum Magen. Dabei spielen Ernährungsgewohnheiten und Lebensstil, das Alter insbesondere auch Übergewicht eine entscheidende Rolle. Weitere wichtige Faktoren sind Alkohol und Nikotin, die Einnahme von Medikamenten, ebenso wie Stress und psychische Belastungen. Daher gilt es in einem ersten Schritt, die Risikofaktoren so weit wie möglich zu reduzieren.
Mit der Gründung des Zentrums reagieren die Sana Kliniken Oberfranken auf den steigenden Bedarf an spezialisierten Anlaufstellen für Refluxerkrankungen. Durch die enge Zusammenarbeit verschiedener Fachdisziplinen können Patienten eine umfassende und auf ihre persönlichen Bedürfnisse zugeschnittene Behandlung erwarten – von der Diagnose bis zur Nachsorge.
Bei diesem Text handelt es sich um eine Pressemitteilung.