Sammler von Roesler-Porzellan kommen nicht nur nach Bad Rodach, um Tassen, Vorratsdosen oder Porzellanfiguren zu kaufen. Es geht um mehr als Bezahlbares.
Sie kommen, um zu Bummeln, um neues Alte zu entdecken, ihren eigenen Bestand zu ergänzen, zu verändern oder überhaupt ein Stück zu besitzen. Am Samstag blitzte und blinkte es am Bad Rodacher Schlossplatz: Gegenüber vom Haus des Gastes fand die jährliche Roesler-Tauschbörse statt. Hier treffen sich Sammler aus allen Ecken Deutschlands, um wertvolle Roesler-Porzellanstücke zu kaufen, zu verkaufen oder zu tauschen.
Darunter lassen sich auch Raritäten finden, denn die Firma Roesler in Rodach ist schon fast 80 Jahre lang geschlossen. Unter ihnen ist in diesem Jahr Ute Scheller. "Wir sammeln schon seit neun oder zehn Jahren", erzählt sie. Ihr Mann sei gebürtiger Bad Rodacher und habe deshalb schon vorher einige Sammlerstücke gehabt. "Das waren Erbstücke von seinen Eltern", erklärt sie. Doch so wirklich angefangen habe die Sammelleidenschaft im Urlaub an der Ostsee.
Nicht alles wird getauscht
"Wir haben dort eine gelb-weiße Schale gekauft, weil sie uns so gefallen hat. Danach haben wir uns bewusster nach Roesler-Porzellanwaren umgesehen", erklärt Ute Scheller. Nach und nach habe sie sich Stücke gekauft, die zu der Schale gepasst haben und auch mit dem Verkaufen und Tauschen angefangen. "Aber die Erbstücke und unsere erste Schale aus dem Ostseeurlaub werden wir nicht mehr hergeben", sagt sie.
Erinnerungen an seine erste Roesler-Ware hat auch ein anderer Mann, der in Bad Rodach unterwegs ist: "Meine erste Menagerie habe ich gekauft, weil mir ein Kunsthändler einen guten Preis dafür gemacht hat", erzählt Lothar Scheinert. Das sei schon im Jahr 1975 gewesen - doch er sammle nach wie vor noch gerne Roesler-Porzellanstücke. "Seit 20 Jahren komme ich nach Bad Rodach zur Tauschbörse", sagt er.
Dabei suche er keine bestimmten Stücke. "Ich sehe mich nur ein bisschen um und wenn ich etwas sehe, was ich noch nicht habe und es mir gefällt, dann nehme ich es mit", erklärt er.
Obwohl mittlerweile eine Fülle an Raritäten zusammengekommen sei, gebe es ein bestimmtes Stück, das ihm besonders am Herzen liege. "Der ,alte Fritz‘ ist das Herzstück meiner Sammlung", verrät Lothar Scheinert.
Marika König:Auch sie ist nicht zum ersten Mal dabei - Marika König. Doch die begeisterte und treue Sammlerin weiß, dass es in Bad Rodach auch schon ganz anders zuging:
"Ich bin über Freundschaften zum Sammeln gekommen. Ich schaue mich hier gerne um und lasse mich dabei überraschen, ob ich etwas Schönes zum Kaufen oder Tauschen finde. Schade, dass hier nicht mehr so viel los ist wie früher. Vielleicht müsste noch mehr getan werden, damit wieder mehr Leute kommen."
Wolfgang SpitzerEr weiß noch ganz genau, wann und wo er seine erste Roesler-Porzellan-Ware erstanden hat. Seitdem hat es Wolfgang Spitzer nicht mehr losgelassen. Eine Besonderheit zieren alle seine Stücke:
"Ich sammle seit 20 Jahren Roesler-Porzellan. Im Auktionshaus Wendel habe ich mein erstes Stück erstanden. Auf meine Sammlung bin ich sehr stolz, da sind sehr schöne Sachen dabei. Und jedes Stück ist mit Rosen verziert."
Hubertus RichterHubertus Richter und seine Ehefrau sammeln seit einem Jahrzehnt Roesler-Porzellan. In Bad Rodach haben die beiden ein bestimmtes Ziel:
"Seit zehn Jahren sammelt meine Frau Roesler-Porzellan. Sie hatte damals einen Bericht im Fernsehen gesehen und es hat ihr so gefallen, dass sie auch damit anfangen wollte. Hier in Bad Rodach suchen wir nicht nach bestimmten Werkstücken. Uns geht es mehr darum, Gleichgesinnte zu treffen und sich auszutauschen."