Römisch-katholisch wird gelacht

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Die kirchliche Visite mit Sybille Schlücke, Jürgen Schlücke und Matthias Goer (von links) begeisterte das Publikum. Fotos: Kurt Hinner
Die kirchliche Visite mit Sybille Schlücke, Jürgen Schlücke und Matthias Goer (von links) begeisterte das Publikum. Fotos: Kurt Hinner
 
 
 
Alex Müller erzählte, was man so alles im Bad Rodacher Thermalbad erleben kann.
Alex Müller erzählte, was man so alles im Bad Rodacher Thermalbad erleben kann.
 
Lutz Heidenreich und Thomas Förtsch hatten tierisch viel über die Zustände in Weitramsdorf zu lästern.
Lutz Heidenreich und Thomas Förtsch hatten tierisch viel über die Zustände in Weitramsdorf zu lästern.
 
Wie es heutzutage in einem Seniorenheim zugeht, zeigten Alex Müller, Sarah und Ilona Forkel, Sabine Heinlein und Sybille Schlücke.
Wie es heutzutage in einem Seniorenheim zugeht, zeigten Alex Müller, Sarah und Ilona Forkel, Sabine Heinlein und Sybille Schlücke.
 
Florian Mück brachte Stimmung in die Halle.
Florian Mück brachte Stimmung in die Halle.
 
Das Programm von Sophia Pschirrer und Tom Schader war nah am Hochleistungssport.
Das Programm von Sophia Pschirrer und Tom Schader war nah am Hochleistungssport.
 
Die "Grüne Garde" wirbelte über die Bühne.
Die "Grüne Garde" wirbelte über die Bühne.
 
 
 

Die erste Prunksitzung des Karnevalsvereins war eine Sache für Gäste mit Ausdauer. Bis fast um 2 Uhr dauerte das lustige Programm. Der neue Präsident Christian Brettschneider feierte einen gelungenen Einstand.

So stürmisch wie er am 11. November das Rathaus erobert hatte, so humorvoll eroberte der neue Sitzungspräsident Christian Brettschneider bei der ersten Prunksitzung des Karnevalsvereins Weidach (KVW) die Herzen des Publikums. Die einzige Angelegenheit, die seiner Kontrolle entglitt, war das unerbittliche Vorrücken der Zeit. Das umfangreiche Programm aus Gardetänzen, Büttenreden und Show-Elementen ließ es für das Publikum erst 2 Uhr zu, das Tanzbein zu schwingen.

Allerdings: Schon kurz vor Mitternacht verwandelte die von Gerhard Nüsslein einstudierte "Rocky Horror Picture Show" die Festhalle in ein Tollhaus. Unter vielen Tanzwütigen wagte hier sogar SPD-Bundestagskandidat Carl-Christian Dressel (SPD) den Sprung auf die Bühne.

Auf der Bühne zeigte sich dass Pantomimen mehr Humor verbreiten können als es tausend Wörter tun. Im "Pflegenotstand" zum Beispiel, bei dem vier Seniorinnen" per Trillerpfeife herumkommandiert wurden - mit einer Zahnbürste, einem Waschlappen, einem Fieberthermometer und sogar einem Klopapierfetzen für alle wurde Morgentoilette "hygienisch" durchgezogen. Den Inhalt seiner Nachtschüsseln schüttete das muntere Quartett abschließend in die erste Sitzreihe des Publikums! Es waren aber zum Glück nur Konfetti. Kommentar aus Reihe 1: "Pfui Teifi, war des schö!"

Lasst den Bürgermeister in Ruh'

Herausragend aus allen sehenswerten Tanz-Vorführungen waren das Kindertanzpaar Sophia Pschirrer und Tom Schader sowie Mandy Freitag und Julia Haug, die alles in Eigenregie einstudiert hatten. Natürlich begeisterte aber auch der stets mit Sehnsucht erwartete "Tanz der Elferräte" (diesmal mit "Biene Maja") das Publikum.

Endlich hat der KVW wieder in Lutz Kollar einen "Till von Weidach". Der war aus dem thüringischen "Narrennest" Katzhütte angereist war, um "großer und kleiner Politik" und Wirtschaft den Spiegel vorzuhalten. "Wir sind alle zu Schnäppchenjägern verkommen", meinte er. Ihr Fett bekamen auch die Weidacher weg, weil diese sich mit ihrer Kritik an Bürgermeister "Gunsi" wohl den Falschen herausgesucht hatten. Kollar jedenfalls versuchte dem Publikum klarzumachen, dass auch der Bürgermeister mit bescheidenen Mitteln nur das unbedingt Notwendige bewältigen könne.

Mit kurzen (nicht immer ganz jugendfreien) Witzen und musikalisch von "Günthers Musik-Express" angefeuerten Schunkel-Runden leitete der Präsident zu den Tänzen der vier Weidacher Garden über. Es durfte auch aus der "großen Welt" angereisten Gäste begrüßen, die aus der Bütt ihre Weisheiten verbreiteten. Stürmischen Applaus erntete der päpstliche Nuntius "Amaretto Grappa", der sein Evangelium in kantigem Vulgärlatein las und den Gläubigen riet, sich weder mit "politicos amigos" und "bandidos" einzulassen noch auf "konti intelligenti" Geld zu überweise.

Die lokalen Zustände nahmen Lutz Heidenreich und Thomas Förtsch als "Der" und "Rest" aufs Korn. Das Duo ist das, was von den ehemaligen "Bänkelsängern" übrig blieb. Sie moserten, dass es in der Großgemeinde viel zu beklagen gibt - inklusive "Hundeklöchen" , finanziert über ein Plus an Vierbeinsteuer.