Im voll besetzten Kongresshaus tauchte Roberto Blanco ebenso auf wie Andrea Berg und Herr Psy. Spaß gab es mit viel Show und mancher Stichelei zum kommunalpolitischen Geschehen in der Vestestadt.
Bei der Narrhalla-Prunksitzung im nächsten Jahr wird bereits der OB-Wahlkampf toben. Und jetzt? Präsident Thomas Eck und Pitt Kammerscheid spekulierten am Samstag zumindest schon einmal: Birgit Weber könnte für die CSU antreten. Bei einem PR-Termin am Wolfgangsee läuft sie dann übers Wasser. Wie Amtsinhaber Norbert Kastner (SPD) darauf reagiert? "Der wird sagen", so Kammerscheid: "Ach, Schwimmen kann sie auch nicht."
Spitzen von Eck im Taxi Mehr als fünf Stunden lang wurde den Zuschauern im vollbesetzten Kongresshaus ein schwungvolles Programm geboten. Tänze und Lieder wechselten mit bissigen bis derben Reden ab.
Kommunalpolitische Spitzen kamen aber nicht nur von Eck und Kammerscheid während ihrer Fahrt im "Taxi". Vor allem die Gruppe "Don Promillo" - bestehend aus Dennis Busch, Jürgen Haas sowie dem diesjährigen Faschingsprinzen Thorsten Böhm - erntete viel Beifall für ihre ganz speziell Coburg gewidmeten Songs. Da gab es etwa eine Hymne auf die zum Anger verbannte Bratwurstbude; auf die Melodie von "Fürstenfeld" der Gruppe STS wurde gereimt: "I will wieder rein - in die Stadt hinein!" Auf Jürgen Drews' "Ein Bett im Kornfeld" ging es um die Auswüchse in Coburgs Kneipenmeile: In "Mein Haus im Steinweg" wurde besungen, wie schwer es Immobilienbesitzer dort haben: "Das Haus macht mich echt nicht mehr froh - die Laterne dient nachts den Gästen als Klo."
Noch mehr Schlager gab es beim Auftritt des Männerballetts der Narrhalla.
Im "Narrenstadl der Volksmusik", präsentiert von Florian Silbereisen (Stefan Unglaub), traten allerhand Stars auf. Bejubelt wurden etwa Andrea Berg (Patrick Erdmann), die Wildecker Herzbuben (Max-Peter Carl/Klaus Gehde) sowie Roberto Blanco, dargestellt von einem kaum zu bremsenden Arthur Dewitz: "Ein bisschen Spaß muss sein!" Fulminanter Schlusspunkt war der Kult-Tanz "Gangnam Style" - angeführt von Günther Gehde als Vortänzer "Psy".
Aber selbstverständlich durften bei der Prunksitzung nicht nur tanzende Männer bewundert werden. Michelle Maldonado (Coburger Mohr) war erstmals bei der Narrhalla zusammen mit ihrem Tanzpartner Christian Fischer zu sehen - toll! Auch die Königsgarde vom Coburger Mohr zeigte eindrucksvoll, warum sie zu den besten Garden Deutschlands zählt.
"Das Eich" und Mäc Härder Von den "Effect's" wirbelte Tanzmariechen Hanna
Schönmann auf der Bühne, während es die "Smallgroup" der Effect's eher ruhig und gefühlvoll angingen lassen: Zum Lied "Video Games" zeigten sie einen "Modern Dance" - beeindruckend!
Alles andere als ruhig waren die "Haarther Runkelbauern". Thomas Eck kommentierte deren Auftritt mit den Worten: "Die Leichtigkeit Eurer Texte stehen Euren Figuren kaum nach!" Gewohnt langsame Töne kamen von Volker Weigand, der als "Tester Herr Steron" praktisch alles unter die Lupe nahm. Was er wohl dazu gesagt hätte, dass die Showtanzgruppe "Dancesation" der Tanzschule Gehde auf ein Medley aus Weihnachtsliedern tanzt? Ungewöhnlich. Aber eine Zugabe musste sein.
Auch zwei Gruppen aus Thüringen bereicherten die Sitzung: die A-cappella-Formation "Anonymics" und das Showballett des Suhler Carneval-Clubs. Die beiden prominenten Gast-Stars - "Das Eich" und Mäc Härder - brachten den Saal in Wallung.
Doch (Stefan) Eich(ner) wiederholte leider zum Teil sein Programm, das er bereits vor einem Jahr bei der Prunksitzung gezeigt hat. Mäc Härder war wieder Tausendsassa: Von anzüglichen Witzen steigerte er sich über Jonglage kombiniert mit Politik-Witz bis zu einer echten Kopf-Höchstleistung, als er eine Geschichte erzählte und dabei nach und nach bestimmte Buchstaben wegließ.
Vor dem Finale mit dem Fanfarenzug der Narrhalla überreichte Thomas Eck 1500 Euro an den Verein "Hilfe für Nachbarn". Denn bei allem Spaß, den die Narrhalla ihren Gästen auch am Samstag wieder bereitet hat, wolle man auch die nicht vergessen, denen es nicht so gut geht.
