Das Palmenhaus im Rosengarten erhalten oder abreißen? Mit dieser Frage schlägt sich der Coburger Stadtrat nun schon seit Monaten herum.
Vier Vorschläge hatte das Grünflächenamt für die Zukunft des Palmenhauses erarbeitet. Drei sahen den Weiterbetrieb vor, einer den Abriss. Für einen Erhalt des Palmenhauses spricht, dass es jährlich von 25000 bis 30000 Menschen besucht wird. Diese Zahlen hatte das Grünflächenamt hochgerechnet auf Basis einer Lichtschrankenmessung: Vom 24. September 2018 bis Ende Februar 2019 waren über 14000 Menschen in das Gebäude am südlichen Ende des Rosengartens gekommen.
Dort können sie vier verschiedene Klimazonen auf kleinstem Raum erleben: Im Orchideen- und im Kakteenbereich oder im tropischen Dschungel. Die Stadt betreibt das Palmenhaus; das kostet allein rund 73000 Euro im Jahr. Diese Kosten könnte man vielleicht auf um die 60000 Euro drücken, sagte Grünflächenamtsleiter Bernhard Ledermann. Doch das setzt voraus, dass das Haus technisch und energetisch saniert wird, und das verursacht neue Kosten: 150000 bis 200000 Euro, schätzt die Stadtverwaltung.
Ein Abriss wäre jedoch Wertevernichtung, sagte Ledermann. Er sieht sogar Chancen, dass man am Palmenhaus eine Art Biergarten (Außengastronomie) einrichten könnte. Die Stadt könnte das Haus sogar ganz als Lokal an einen Betreiber abgeben, anstatt es abzureißen.
In der Debatte meldeten sich sowohl Befürworter als auch Gegner eines Abrisses zu Wort. Abgestimmt wurde jedoch nicht über das Palmenhaus: Kurt Knoch (Junge Coburger/CSU) schlug vor, noch einmal sechs Monate mit einer Entscheidung zu warten. In dieser Zeit will der Studiengang Zukunftsdesign der Hochschule Coburg Nutzungsvorschläge erarbeiten. Dieser Vorschlag wurde mit 18 zu 13 Stimmen angenommen.