Opposition lehnt Beleuchtung des Radwegs zwischen Ahorner Ortsteilen ab

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Straßenlaternen sind am Geh- und Radweg zwischen Schafhof und Eicha erwünscht. Arne Immanuel Bänsch/dpa
Straßenlaternen sind am Geh- und Radweg zwischen Schafhof und Eicha erwünscht. Arne Immanuel Bänsch/dpa

Angesichts größerer Projekte wird die durchgängige Beleuchtung zwischen den Ahorner Ortsteilen Schafhof und Eicha zurückgestellt.

Die durchgängige Beleuchtung des Geh- und Radweges zwischen Schafhof und Eicha muss noch warten. Nach hitziger Debatte im Gemeinderat Ahorn wurde zunächst ein Ortstermin anberaumt.

Die Fraktion SPD/Freie Wähler/Grüne hatte den Antrag eingebracht, für den Geh- und Radweg zwischen Schafhof und Eicha eine durchgängige Beleuchtung zu schaffen Als Begründung wird die Sicherheit in diesem Bereich als besonders sensibler Verkehrszone ins Feld geführt. Entsprechend des Antrags lag den Gemeinderäten am Dienstagabend ein Beschlussentwurf der Verwaltung vor.

"Es geht um rund 400 Meter zwischen der letzten Leuchte an der Bushaltestelle Kastanienallee und der ersten Leuchte am Ortseingang Schafhof/Bushaltestelle", erläuterte Bürgermeister Martin Finzel das Vorhaben. Für die Errichtung der Ausleuchtung könne dabei ein Kabel verwendet werden, dass im Zuge der Kanalverlegung ohnehin schon im Randbereich mit verlegt worden war. Zwar, meint Finzel, läge dieses Kabel nicht immer an einer günstigen und leicht zugänglichen Stelle, aber dafür hätte man den Bauhof, der mit seinen qualifizierten Mitarbeitern vor Ort Lösungen finden und die Erdarbeiten ausführen könne.

Die Kosten für jede der insgesamt acht Leuchten würden mit rund 750 Euro angesetzt. Bei einer Unterbrechung der Beleuchtung in den Nachtstunden geht man von einer Leuchtdauer von circa 2800 Stunden jährlich aus. Zum Einsatz kämen LED-Leuchten mit einer Systemleistung von 18 Watt je Leuchtkopf. Dies, so Finzel, ergäbe einen Verbrauch von rund 51 kWh im Jahr, was rund 120 Euro ausmache.

Das könnte mehr nach sich ziehen

Mit diesem Vorschlag, basierend auf dem Fraktionsantrag, stieß der Bürgermeister allerdings auf einen vehementen und emotional gefärbten Widerspruch aus den Reihen der Opposition, sprich CSU/Bürgerverein. Fraktionssprecher Udo Bohl fragte angesichts der Tatsache, dass dieser Abschnitt des Geh- und Radwegs außerörtlich liege, wo man da anfangen und wo aufhören solle. Da würde er auch den Friedhof Eicha einbringen wollen. Timo Sollmann mahnte an, erst mal alle Leuchten in den Ortsteilen auszuwechseln und hier die Hausaufgaben zu machen. Angesichts der großen Projekte in der Gemeinde, für die Fremdkapital aufgenommen werden müsse, erklärt Sollmann, möge man doch die Kirche im Dorf lassen. Andreas von Imhoff bezeichnete die Begründung für eine Entscheidungsfindung als unzureichend, weil man die Tiefbauarbeiten nicht ausreichend berücksichtigt habe.

Für den Antrag sprangen Wolfgang Beyer und Nicole Dejosez in die Bresche, verwiesen auf die Verkehrssicherheit, insbesondere für die Kinder, die auf dem Bolzplatz spielen und abends nach Hause laufen oder radeln, während Gabi Jahn, der grüne Part aus der antragstellenden Fraktion, nicht ganz konform damit ging und monierte, man möge doch erst mal den Bedarf ermitteln. Zunächst sachlich reagierte Finzel, konterte, dass das Kabel liege und der Bautrupp für diese Arbeiten auch prädestiniert sei, dass man jährlich im Haushalt 40 000 Euro für den Ausbau und die Auswechslung von Straßenleuchten einstelle, inklusive LED-Umrüstung und neuer Standorte für Leuchten. Der betreffende Weg, argumentierte Finzel, sei gut frequentiert und zu vergleichen mit dem Weg zur Alten Schäferei, wo man sich ebenfalls für eine Beleuchtung entschieden habe.

Erst mal vor Ort schauen

Eigentlich wollte der Bürgermeister kein emotionales Thema zwischen die Fraktionen gesetzt wissen, aber er kam dann doch nicht umhin, anzureißen, worin er den Grund für die kontroverse Diskussion sieht. Vor einem Jahr, so seine persönliche Wertung, wie er betonte, sei ein Antrag der Fraktion CSU/Bürgerverein, die Beleuchtungszeiten zu verlängern, im Gemeinderat abgelehnt worden. Um wieder auf den Boden der Sachlichkeit zurückzukommen, einigte man sich schließlich darauf, bei einer Vor-Ort-Besichtigung gemeinsam nach einer Lösung zu suchen.

Die Gemeinde Ahorn will ihre öffentlichen Gebäude und fünf touristische Schwerpunkt mit schnellen Glasfaseranschlüssen beziehungsweise Hotspots für freies WLAN ausrüsten. Für dünn besiedelte Flächen, wie beispielsweise die Krebsmühle, soll ein "Höfebonus" geprüft werden. Seit 2008 wird in der Gemeinde Ahorn am Breitbandausbau gearbeitet. Entsprechende Vereinbarungen waren dazu mit der Süc/dacor beziehungsweise mit der Telekom getroffen worden. Dritter Dienstleister im Gemeindegebiet ist Kabel Deutschland. Allein für die Schließung der Versorgungslücken in Triebsdorf, Finkenau, Hohenstein und in Teilen von Schafhof hatte das Investitionsvolumen im Jahr 2010 bei rund 510 000 Euro gelegen, bei einem gemeindlichen Eigenanteil von 25 200 Euro. In die Breitbandversorgung von Wohlbach sowie weitere Teile von Schafhof waren 2015 noch einmal 463 000 Euro bei einem Eigenanteil von 82 387 Euro geflossen. Parallel dazu hatte die Telekom in Eigenregie für über 1700 Haushalte den VDSL-Ausbau durchgeführt.

Vom "Höfebonus" profitieren?

Zielsetzung sei nun, erklärte Bürgermeister Martin Finzel im Gemeinderat, die öffentlichen Gebäude, vor allem die Johann-Gemmer-Grundschule, mit schnellem Internet über Glasfaser oder BayernWLAN auszurüsten. Im Rahmen des dafür neu aufgelegten Förderprogramms, das 90 Prozent zuschießt, seien entsprechende Förderanträge auf den Weg gebracht worden. Davon profitieren soll auch das neu entstehende Kulturbad in Witzmannsberg nebst Wohnmobilstellplatz und Außenbereich, für das kostenloses BayernWLAN beantragt wurde. Außerdem will die Gemeinde Ahorn fünf touristische Schwerpunkte mit öffentlichen HotSpots ausrüsten, unter anderem die Alte Schäferei. Pro Standort übernimmt der Freistaat bis zu 5000 Euro für Hardware und Installation. In diesem Zusammenhang, so Finzel, will man auch prüfen, über den sogenannten "Höfebonus" dünn besiedelte Flächen, wie die Krebsmühle, mit schnellem Internet zu versorgen.

Für einen Geh- und Radweg von Schafhof nach Wohlbach liegt jetzt der Plan vom Landratsamt nebst Grunderwerbsplan vor. Erste Gespräche mit Grundstückseigentümern zum Grunderwerb wurden bereits geführt, mit positivem Ergebnis, wie Martin Finzel berichtete. Der geplante Geh- und Radweg, der rund 600 Meter lang sein wird, verläuft nördlich entlang der Kreisstraße CO 12 und ist ein weiterer Lückenschluss im Rad- und Wanderwegenetz des Landkreises. Geplant ist, das Projekt im kommenden Jahr zu realisieren.