Über 130 Bürger demonstrierten in Oberwohlsbach gegen die 380-kV-Leitung, die dicht hinter dem Ort vorüber führen soll.
Die Mitteilung, dass sich die Regierung von Oberfranken nun entschieden hat, nicht die ortsnahe Trassenvariante bei Weißenbrunn für das Planfeststellungsverfahren zu favorisieren, bremst den Unmut der Bürger gegen das Projekt offenbar nicht. Zur jüngsten Mahnwache in Oberwohlsbach kamen am Montag über 130 Teilnehmer. Und alle bekundeten Entschlossenheit immer weiter an ihren "Montagsdemos" festzuhalten.
Den biblischen Auftrag, die Erde "zu bebauen und zu bewahren", sieht Pfarrer Arnold Kroll (Weißenbrunn) als Argument dafür, sich als Kirche in politischen Dingen zu engagieren. Der Geistliche will seine Gemeinde in ihrem Bemühen unterstützen, vor ihrer Haustür ein Stück Erde zu bewahren - vor der 380-kV-Leitung eben.
Eine Begründung der Trasse mit der Energiewende lässt Kroll nicht gelten: "Die Trasse wurde im Raumordnungsverfahren ab 2006 geplant - da war noch gar keine Rede von der Energiewende." Hart ging er mit regionalen Politikern ins Gericht, die sich damit brüsten, die (Ost-)Trasse vor ihrer Haustür verhindert zu haben: "Das ist alles andere als geschickt", so Kroll. Leiste es doch den Gerüchten Vorschub, die Entscheidung für die jetzt umstrittene Westtrasse sei nicht allein auf fachlicher Basis gefallen. Wie die gesamte Initiative zweifelt Arnold Kroll die Notwendigkeit des Projekts an. Zumal ein Gutachten im Auftrag mehrerer Städte und Landkreise (Jarras-Gutachten) zu dem Schluss kommt, dass die neue Leitung durch Ausbau bestehender ersetzt werden könnte.
Das viele Demonstranten wohl fürchten, sie könnten mit ihren Mahnwachen nichts bewegen, kommentierte Kroll mit einem Bild: "Eine kleine Schneeflocke kann nichts bewirken.
100 oder 1000 von ihnen auch nicht. Aber viele Schneeflocken legen den Zugverkehr lahm."
Strommast statt Jesus Ute Michel von der Initiative gegen die Trasse machte den Mitstreitern aus Oberwohlsbach klar, wie die Masten der Aussicht im Ort schaden werden: "Einer der über 60 Meter hohen Masten wird etwa dort stehen, wo das Baulager für den ICE-Tunnel war - das ist dann die Jesus-Statue, die Bürgermeister Gerhard Preß mal für die Pilgershöh' haben wollte."
Bedenken äußern viele Anwohner wegen angeblicher Gesundheitsgefahren durch die Trasse. Von der Initiative wird auf Studien verwiesen, die ein erhöhtes Krebsrisiko vor allem bei Kindern feststellten, wenn diese in der Nähe solcher Leitungen aufwachsen. Ursache sei ionisierter Feinstaub, der dort freigesetzt wird.
In Oberwohlsbach läge die Trasse entgegen der Hauptwindrichtung vor dem Ort, so dass der Staub in Richtung der Wohnbebauung geweht würde, hieß es.
Als "Schweigegeld" verstehen die Trassengegner die Summe von bis zu 40 000 Euro je Kilometer Trasse, die an die betroffene Kommune gezahlt werden, wenn die Informationen der Initiative stimmen. Bei 13,5 Kilometern Leitung auf Rödentaler Gebiet, könnte die Stadt mehr als eine halbe Million Euro kassieren.
Die Mahnwachen, die immer Montags, ab 18 Uhr, an wechselnden Orten entlang der geplanten Trasse stattfinden, sollen auf unbestimmte Zeit fortgesetzt werden. Am kommenden Montag findet die Mahnwache wieder am Parkplatz des Froschgrundsees statt. Die Initiative kündigte an, dass sich dafür ein Fernsehteam des Bayerischen Rundfunks angekündigt hat, um über die Initiative zu berichten.
Herr Kroll lässt also die Energiewende als Argument nicht gelten? 10 Minuten Recherche hätten gereicht um zu erkenne, dass diese Behauptung schlicht FALSCH ist!
Zugegebenermaßen, der Begriff "Energiewende" wurde erst in den letzten Jahren öffentlich beachtet.
ABER: Wer "Energiewende" googlet sieht, dass schon vor dem Jahre 2000 der Begriff für den Abkehr von der Kernenergie verwendet wurde. Außerdem war in Deutschland schon ab dem 16.2.2002 in einem Bericht des Bundesumweltministeriums zu Atomausstieg und Klimaschutz von Energiewende die Rede. Herr Kroll hätte vielleicht wenigstens einem den Wikipedia-Artikel "Energiewende" lesen sollen, bevor er behauptet, dieses Argument würde nicht zählen! Dann wüsste er nämlich, dass dieses Wort schon vor dem Medienrummel um Fukishima im selben Zusammenhang wie heute gebräuchlich war.
Außerdem war die Notwendigkeit zum Netzausbau schon weit vor 2006, als die Trasse geplant wurde, klar. Korrekterweise müsste man in diesem Fall auf das Kyoto-Protokoll verweisen, welches Deutschland bereits 1997 unterschrieben hat. Dabei hat sich Deutschland dazu verpflichtet, seinen CO2 Ausstoß bis 2012 um 21% und bis 2020 um 40% gegenüber 1990 zu verringern. Des weiteren war schon damals der Trend zum stetig steigenden Energiebedarf Deutschlands absehbar.
Somit wurde schon vor 2000 warscheinlich, dass ein Netzausbau notwendig wird.
Konkret wurde diese Notwendigkeit mit der Entscheidung, auf Offshore-Windparks zu setzen. Der Großteil dieser Windparks wurde in einer Zeit vor 2006 geplant. BARD Offshore 1: genemigt 2007, Borkum West II: genemigt 2008, Global Tech I: genemigt 2006 (es ist jeweils von einem Projektbeginn ca 2 Jahre vor Genemigung auszugehen).
Somit war es schon im Raumordnungsverfahren 2006 klar, dass der Netzausbau notwendig ist, um den Strom der Windparks deutschlandweit zu verteilen!
Und zu den Gesundheitsgefahren: Da gibt es ebenso viele Studien, die beweisen, dass sich diese auf Einbildung zurückführen lassen...
Lieber NeuFranke. Selten habe ich so einen Unsinn gelesen.
Menschen wie sie sind der Grund, dass die Klimakatastrophe Jahrelang als Unsinn und Übertreibung abgetan wurde. Und jetzt wo man langsam das Ausmaß erkennt, kommen sie wieder hinter ihrem Ofen hervor und argumentieren nach dem Motto "Jetzt ist es eh zu Spät/ Es interessiert doch eh keinen/ Was kümmerts mich wie die Welt nach meiner Zeit aussieht"
Eigentlich kann man ihnen nur wünschen, dass sie noch 500 Jahre leben, um alles haarklein zu erleben.
Da das aber nicht passieren wird, bringe ich es für sie hier einmal auf den Punkt:
Wir steuern in den kommenden Jahren auf einen Strommangel hin, der durch den Atomausstieg aber hauptsächlich durch den schon immer stetig steigenden Stromverbrauch ausgelöst wird. Folglich gilt es zu verhindern, dass bald bei ihnen und mir Zuhause die Lichter ausgehen.
Also brauchen wir neue Kraftwerke. Und da es das Klimaziel gibt, bietet es sich an, auf Ökokraftwerke zu setzen.
Entweder entstehen diese direkt vor Ort, allerdings würde dies die selben Proteste wie jetzt hervorrufen, denn Menschen wie ihnen ist es reichlich egal ob Hochspannungsmast oder Windrad. Ihnen geht es ja um die Landschaft.
Oder wir bauen solche Anlagen auf der Nordsee. Dort stört sich keiner am Anblick und obendrein ist das auch wesentlich effektiver. Um den Strom aber zu ihnen nach Hause zu bekommen braucht es Hochspannungsleitungen.
Sie haben die Wahl: Enorm viel Landschaftsverlust durch Windräder und andere Ökostromkraftwerke vor Ort. Oder vergleichsweise weniger Landschaftsverlust durch Hochspannungsleitungen.
Und zu ihrem letzten Satz: Bei allen großen Veränderungen muss einer den Anfang machen. Ansonsten würden wir nämlich noch in der Steinzeit leben.
eigentlich nicht, wieviel horrenden Blödsinn Sie von sich geben?
keine Chance gegen solche Projekte, unter dem "Ökostrommantel" wird erst recht die Landschaft verschandelt, überall werden Windkraftanlagen aufgestellt und Solarparks gebaut. Aber das ist für die Ökofreaks alles in Ordnung, die treten nur auf den Plan wenn es um den Straßenbau geht und kramen seit Jahrzehnten die unbekanntesten Insektenarten aus um denselben zu verhindern. Aber gegen den Ökostromwahnsinn unternehmen die selbsternannten Umweltschützer nichts, sondern befürworten diesen sogar noch. Die Dummen sind dann die Anwohner von solchen Ökostromtrassen u.ä. umweltverschandelnten Objekten. Aber die haben halt keine Lobby und gegen die Ökofreaks, die seit Jahren gut organisiert sind, keine Chance. Sicher ist nur das wir Stromverbraucher auch weiterhin mit extrem steigenden Preisen zu rechnen haben. Hauptsache Deutschland rettet die Welt vor einer Klimakatastrophe, auch wenn's sonst Niemanden interessiert und keinen Nutzen hat.