"Oase" bleibt bis Montag geschlossen

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Sicher ist sicher: Bürgermeister Markus Mönch und Hausmeister Werner Fichtel (rechts) trafen sich gestern Nachmittag, um noch einmal gemeinsam die Vorschriften für die Reinigung und Desinfektion ...

Scharlach ist die Ursache, warum zwei der drei Erzieherinnen im Krankenstand sind. Das Gesundheitsamt verweist deshalb auf die Sorgfalts- und Meldepflicht der Eltern hin.

Der gemeindlichen Kindergarte "Oase" wird erst am Montag wieder geöffnet. Das haben gestern Bürgermeister Markus Mönch (parteilos) und Vertreter des Coburger Landratsamtes bei einer extra anberaumten Pressekonferenz bekanntgegeben. Ursache der Schließung ist die Kinderkrankheit Scharlach, mit der sich die "Oase"-Erzieherinnen angesteckt haben.
Der Umgang mit ansteckenden (Kinder-)Krankheiten ist fest geregelt. Das Infektionsschutzgesetz wurde extra dafür geschaffen. Es schreibt unter anderem vor, dass an Scharlach erkrankte Kinder (und natürlich auch Erzieherinnen) keine öffentlichen Einrichtungen mehr besuchen dürfen. Außerdem sollte das Gesundheitsamt informiert werden. "Scharlach ist keine leichte Krankheit", erklärte Roswitha Gradl vom Gesundheitsamt. Weil sich das "Oase"-Personal nun davon erst einmal erholen müsse, habe man den Betrieb eingestellt.
Dass Eltern ihre kranken Kinder dennoch in Tagesstätten bringen, ist für Fachleute keine Überraschung. Bürgermeister Markus Mönch will in solchen Fällen dennoch keinen böswilligen Vorsatz unterstellen - er sieht vielmehr die ganze Gesellschaft in der Pflicht. Es könne doch nicht sein, dass der Druck der Arbeitgeber so groß sei, dass Eltern kranker Kinder nicht mehr daheim bleiben können. Für solche Fälle gebe es schließlich gesetzliche Vorschriften und "Krankheitstage", die betroffene Eltern nehmen können. Dieser Einschätzung schließt sich auch Tatjana Einwag vom "Oase"-Kinderbeirat an. Sie weiß aus vielen Gesprächen im Elternbeirat: "Die Arbeitgeber üben Druck aus." Das führe dann dazu, dass Eltern manchmal gar nicht anders können, als ihre Kinder in der Tagesstätte abzugeben und selbst zur Arbeit zu gehen.


Keine Scharlach-Häufung


Tom Scheler vom Gesundheitsamt wies die Eltern noch einmal auf ihre Sorgfalts- und Meldepflicht hin. Es sei bei ansteckenden (Kinder-)Krankheiten sehr wichtig, schon beim Verdachtsfall den Kindergarten zu informieren. Dieser gebe dann die Meldung an das Gesundheitsamt weiter. Außergewöhnliche viele Scharlach-Fälle gibt es derzeit im Landkreis übrigens nicht, wie Roswitha Gradl bestätigte. Vom Herbst bis zum Frühjahr sei es normal, dass die Zahl der Erkrankungen steige.

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