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Neustadt bei Coburg: Schiel meldet Insolvenz an - "Liquiditätsengpass"


Autor: Ralf Welz

Neustadt bei Coburg, Samstag, 10. Februar 2024

Die Firma Schiel aus Neustadt bei Coburg ist insolvent. Wie geht es für das familiengeführte Unternehmen und seine Beschäftigten jetzt weiter?
Im Neustadter Stadtteil Fürth am Berg stellt die Schiel GmbH Kunststoffprodukte für verschiedene Branchen her. Der vorläufige Insolvenzverwalter äußert sich gegenüber inFranken.de zur jüngsten Entwicklung.


In Franken steht ein weiteres Unternehmen vor großen Herausforderungen. Erst vor Kurzem hatte der Autozulieferer Valeo einen umfangreichen Personalabbau angekündigt. In der Region sollen mindestens 370 Stellen gestrichen werden.  Der Industriebetrieb Schindler aus Bad Königshofen ist derweil insolvent - trotz laut Eigenaussage "sehr hohem Auftragseingang". In akute wirtschaftliche Schieflage ist nun auch die Firma Schiel aus Neustadt bei Coburg geraten. Der Kunststoffhersteller hat ebenfalls Insolvenz angemeldet.

Im Neustadter Stadtteil Fürth am Berg entwickelt und produziert das familiengeführte Unternehmen Systemlösungen für unterschiedliche Branchen, wie aus einer Beschreibung auf der Firmenwebseite hervorgeht. Die von Schiel angefertigten Kunststoffprodukte werden demnach unter anderem in den Bereichen Kinderwagen, Spielzeug, Reha und Sport eingesetzt.

Neustadt bei Coburg: Schiel GmbH erleidet "Liquiditätsengpass" - Insolvenzverwalter schildert Lage

Der offenkundige Grund für den Gang in die Insolvenz von Schiel sind vorübergehende Zahlungsschwierigkeiten. "Es handelt sich um einen Liquiditätsengpass", erklärt Rechtsanwalt Harald Schwartz am Freitag (9. Februar 2024) im Gespräch mit inFranken.de. Der Jurist wurde zum vorläufigen Insolvenzverwalter für den angeschlagenen oberfränkischen Betrieb bestellt. "Die Entstehungskosten standen zuletzt in keinem auskömmlichen Verhältnis mit den Preisen", konstatiert der Fachanwalt für Insolvenz- und Sanierungsrecht. "Es ist immer die Frage, was man hätte anders machen können."

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Die Firma Schiel wird laut Schilderung des Anwalts schon seit mehreren Generationen betrieben. Was die Zukunft des Spritzgießen-Spezialisten aus dem Landkreis Coburg und seiner 23 Mitarbeiter anbelangt, zeigt sich Schwartz indes optimistisch. "Der Geschäftsbetrieb wird vollumfänglich fortgeführt. Wir haben eine sehr motivierte Belegschaft und treue Kunden", sagt der vorläufige Insolvenzverwalter. "Auch die Inhaberin trägt alles dazu bei, das Unternehmen zu retten." 

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