Neun Euro Pfand für einen Kasten: Brauerei Grosch aus Rödental erklärt die Erhöhung
Autor: Rainer Lutz
Rödental, Dienstag, 30. Juli 2019
Was Brauereien und Getränkehersteller für das Verleihen von Flaschen und Kästen verlangen, deckt bei weitem nicht ihre Ausgaben, wenn die Behälter verloren gehen. Die Brauerei Grosch aus Rödental macht sich zum Vorreiter einer Pfand-Erhöhung.
Christof Pilarzyk will die Lage nicht dramatisieren. Er muss. Wenn das Pfand auf Flaschen und Kästen des Bieres aus der Brauerei Grosch in Rödental (Landkreis Coburg) nicht drastisch erhöht wird, ist die Brauerei in ihrer Existenz bedroht, sagt er.
Brauerei Grosch ist in ihrer Existenz bedroht
Das Problem ist nicht neu. Viele - vor allem kleine - Brauereien haben damit zu kämpfen. Zuletzt äußerte Georg Rittmayer, der nicht nur Inhaber der gleichnamigen Brauerei in Hallerndorf im Landkreis Forchheim ist, sondern zugleich auch Präsident des Verbands privater Brauereien in Bayern, seinen Unmut über die Mangelware Leergut. Und bereits im vergangenen Jahr gab es im Sommer einen Pfandflaschen-Engpass bei den Bierbrauern.
Brauerei aus Rödental verlangt neun Euro Pfand für einen Kasten
Christof Pilarzyk von der Brauerei Grosch geht jetzt in die Offensive. Für den Kasten Malztrunk in der 0,33 Liter-Flasche und das Victoria Pils in der gleichen Flasche verlangt er jetzt neun Euro Pfand.
"Wenn wir es den Kunden erklären, verstehen alle, warum wir das tun. Die Reaktionen sind durchweg positiv", sagt Pilarzyk. Für Kunden ist das Pfand auch eigentlich kein Problem. Sie bekommen ihr Geld ja wieder. Die Brauerei Grosch ihre Flaschen aber nicht. Und das schlägt auf den Ertrag ihrer Arbeit durch.
Die Mehrwegpfandflasche ist anerkanntermaßen die umweltfreundlichste Getränkeverpackung. Bis zu 50 Mal wird so eine Euroflasche verwendet, rechnet Pilarzyk vor. Dafür muss er sie aber immer wieder bekommen.
Kasten ohne Flaschen? "Da hätte ich das Bier auch gleich in die Itz schütten können"
Das ist aber nicht der Fall. "Wir bekommen leere Kästen zurück. Da hätte ich das Bier auch gleich in die Itz schütten können, dann hätte ich weniger Verlust gemacht", sagt er.