Neuer Theaterstoff: Fenstersturz in Oberwohlsbach

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Bei der Theatergruppe des FCO wird bereits eifrig für das neue Stück geprobt (von links): Günther Heubner, Christa Eichhorn und Bernd Langbein. Foto: Rainer Lutz
Bei der Theatergruppe des FCO wird bereits eifrig für das neue Stück geprobt (von links): Günther Heubner, Christa Eichhorn und Bernd Langbein. Foto: Rainer Lutz

Die Theatertruppe des FC Oberwohlsbach kommt im Februar mit einem neuen Dreiakter auf die Bühne.

Natürlich ist es wieder einmal Andreas "der Lu" Lutz, der die komische Hauptrolle im Theaterstück des FC Oberwohlsbach übernimmt. Sein Engagement bei den Meederer "Schmalzbuam" hat ihn in zahllosen Faschingssitzungen bühnenfest gemacht. Doch an die Wand spielen lassen sich seine Mitstreiter von der FCO-Theatertruppe nicht - auch sie sind größtenteils alte Bühnenhasen. Und das zeigen alle im Lustspiel "Das falsche Fenster".

Der Dreiakter stammt aus der Feder von Mike Kinzie. Die Zuschauer erleben darin, was passiert, wenn ein schüchterner (und eigentlich grundsolider und anständiger) Ratsschreiber (Andreas Lutz) sich heimlich in die Tochter (Astrid Langbein) des Bürgermeisters (Jens Blümig) verliebt, der im Ort als Tyrann verschrien ist.


Köchin sorgt für Chaos

Eigentlich würde gar nichts passieren, weil der Verliebte ja eben zu
schüchtern ist, der Angebeteten seine Liebe zu gestehen. Das änderst sich aber gründlich, als Nicole (Marita Arbeiter), die Köchin des Bürgermeisters sich der Sache annimmt. Sie gibt dem armen Schreiber den Rat, einfach bei der schönen Felicitas zu fensterln. Dass ihm dazu der Mut fehlt, versteht sie rasch zu beheben. Sie rät ihm, sich Mut anzutrinken - die beste Basis, damit das Unheil seinen Lauf nehmen kann.

Selbstverständlich verliert der sturzbetrunkene Romeo völlig die Orientierung und stellt seine Leiter ans Pfarrhaus. So klopft er bei der Köchin Brunhilde (herrlich naiv gespielt von Michaela Gold-Jahn), statt bei seiner "Feli" und wird prompt für einen Einbrecher und Sittenstrolch gehalten und von der Leiter gestürzt.


Das Geheimnis des Pfarrers

Zu allem Übel verpetzt ihn der Bürgermeister wegen des Mutantrinkens bei seiner Gattin Sofia (Christa Eichhorn). Die Frau Bürgermeister ist nämlich Vorsitzende des Sittenüberwachungsvereins (SÜV) im Ort. Die Sache wird zusätzlich kompliziert, weil der gute Herr Pfarrer eine etwas undurchsichtige Rolle spielt. Günther Heubner wirkt schon bei den Proben so überzeugend, dass er wohl keine Probleme hätte, sich als echter Pfarrer auszugeben. Hochwürden könnte durchaus Interesse haben, dass der gesuchte Einbrecher nicht erzählt, wer da genau im Zimmer der Pfarrhaushälterin gewesen ist.

Um alles noch so richtig durcheinander zu bringen, braucht man nur noch eine Dorftratsche (Katrin Bergner) und einen eher schwach belichteten Polizisten (Bernd Langbein). Eine Gesamtsituation, in der es der Dorfbürgermeister nicht leicht hat (zumal er ebenfalls gelegentlich gegen die Enthaltsamkeitsforderungen seiner Gattin und des SÜV verstößt.

Noch schleift Regisseur Franz Wohlleben an der Umsetzung, müssen die Mimen noch feste proben. Doch was sich bei den Proben vom fertigen Stück erahnen lässt, reicht schon, um einen Besuch bei der Oberwohlsbacher Theatertruppe wärmstens zu empfehlen.