"Vorkämpfer für die Altersmedizin": Coburger Klinikum verabschiedet "Pionier"

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Das Klinikum Coburg hat Dr. Christian Pohlig in den Ruhestand verabschiedet. Laut Krankenhausangaben hat der Mediziner über 40 Jahre die Geriatrie maßgeblich geprägt.

Die Deutschen werden immer älter. Was zur dauerhaften gesellschaftspolitischen Herausforderung geworden ist, stellt auch die Medizin vor immer neue Aufgaben. Da ältere Menschen oft an mehreren Erkrankungen zugleich leiden, ist eine interdisziplinäre Behandlung im Krankenhaus für sie von besonderer Bedeutung.

Die Geriatrie, auch "Altersmedizin", ist das Fachgebiet, das sich mit der Diagnose und medizinischen Versorgung älterer Menschen in all ihren Ausprägungen beschäftigt. Dieses ist seit fast 30 Jahren ein starkes Standbein am Coburger Klinikum. Dafür zeichnen die beiden Geriater des Hauses, Dr. Christian Pohlig und Professor Dr. Johannes Kraft, verantwortlich. Gemeinsam prägten sie seit 1996 die medizinische Versorgung älterer Patienten, nicht nur in Coburg. In dieser Woche wurde Dr. Christian Pohlig nun in den Ruhestand verabschiedet.

Über 40 Dienstjahre, davon 19 Jahre als Chefarzt der Abteilung für Allgemein- und Altersmedizin, hat sich Herr Dr. Pohlig am Sana Klinikum Coburg und in der Versorgungsregion engagiert. Zu seiner Verabschiedung wurde das langjährige Wirken des Coburger Mediziners gewürdigt. Laudator Dr. Georg Breuer, ärztlicher Direktor des Klinikums Coburg, bezeichnete Pohlig als "Pionier" und Vordenker der Altersmedizin, der lange vor Gesetzgeber, Kassen und Behörden die Notwendigkeit erkannte, auch im klinischen Setting die Weichen für eine alternde Bevölkerung zu stellen.

Dass er dies nicht als "One-Man-Show" tat, sondern stets den Netzwerkgedanken lebte, betonte Geschäftsführerin Melanie John. Neben der engen Zusammenarbeit mit Professor Kraft wurde dabei auch der Bezug zur Alterstraumatologie unter Leitung von Professor Stefan Piltz hergestellt, und auch die Zusammenarbeit mit dem Coburger Hausärzteverband. Eine große Errungenschaft Pohligs ist die Gründung des Weiterbildungsverbundes für Allgemeinmedizin Coburg – hier trägt auch das Klinikum einen Beitrag zur Sicherung der medizinischen Versorgung für die Region bei. Dies soll auch künftig sichergestellt sein. Zudem war Dr. Christian Pohlig über viele Jahre Vorsitzender des bayerischen Landesverbandes für Geriatrie.

Zur Verabschiedung von Dr. Pohlig kamen zahlreiche Kollegen und Wegbegleiter aus der Region – ein starkes Zeichen und zugleich Anerkennung für sein langjähriges Wirken. Auch Professor Kraft findet nur herzliche Worte: "Mit Christian Pohlig verabschieden wir einen Vorkämpfer für die Altersmedizin, einen verdienten Kollegen und Mediziner, der sich für die Altersmedizin am Standort und darüber hinaus, aber vor allem stets für das Wohl seiner Patienten eingesetzt hat!"

Ab 1. August werden die Patienten der Akutgeriatrie im Zentrum für Altersmedizin unter Leitung von Professor Kraft versorgt. Damit verantwortet der weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannte Altersmediziner neben der stationären, ambulanten und mobilen Rehabilitation, der geriatrischen Tagesklinik und der Palliativversorgung künftig auch die Frührehabilitation von älteren Patienten mit akuten Erkrankungen oder Verletzungen. Das Zentrum für Altersmedizin wird neben den genannten Bereichen durch die Instituts- und Gedächtnisambulanz sowie die Therapieambulanzen komplettiert. 

Somit werden alle Bausteine des "Coburger Modells", welches Professor Kraft vor nahezu 30 Jahren entwickelte, künftig unter seiner Leitung zusammengeführt. "Wir bündeln Kompetenzen und wollen Synergien im Bereich der Altersmedizin nutzen – zum Wohle der Patienten. Mit dem Zusammenschluss der Fachbereiche folgen wir zugleich den Strukturvorgaben des Gesetzgebers", erläutert Geschäftsführerin Melanie John. In der Folge übernimmt Chefarzt Dr. Braun erweiterte Verantwortung für die Patienten der Allgemeinmedizin. Er leitet fortan die Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Nephrologie.

Bei diesem Text handelt es sich um eine Pressemitteilung. 

Vorschaubild: © Sana Kliniken Oberfranken