Die "Gemeinnützige Baugenossenschaft des Landkreises Coburg" (BG) hat im vergangenen Jahr 2014 rund 2,6 Millionen Euro vor allem in die Modernisierung ihres Wohnbestandes investiert.
Diese Summe nannte BG-Vorstandsvorsitzender Rainer Mayerbacher am Dienstagabend auf der BG- Mitgliederversammlung in Dörfles-Esbach.
"So soll eine gute Vermietbarkeit der Wohnimmobilien auch künftig sichergestellt sein", sagte Mayerbacher.
Der Baugenossenschaft selbst gehörten zum Jahresende 2014 1228 Wohnungen in 239 Häusern mit einer Wohnfläche von insgesamt fast 82 000 Quadratmetern. Hinzu kamen noch 123 Garagen, 37 Carports und 171 Stellplätze. Der Wohnungsbestand ist dabei im Dezember 2014 formal um 228 Wohnungen gestiegen, denn 228 Wohnungen waren im Rahmen eines komplexen Finanzierungs- und Leasingsmodells von 2002 bis eben Dezember 2014 in ein eigens dafür gegründetes Tochterunternehmen ausgegliedert worden.
Dieses Tochterunternehmen ist jetzt Vergangenheit (Mayerbacher: "stillgelegt"). Zusammen mit der personell eng verbundenen "Wohnungsbaugesellschaft des Landkreises Coburg" bewirtschaftet die BG rund 2800 Wohnungen im gesamten Landkreis Coburg. Mayerbacher: "Die Wohnungsunternehmen decken damit einen erheblichen Anteil des Mietwohnungsmarktes und nicht ganz zehn Prozent der gesamten Haushalte im Landkreis Coburg ab."
Stolz auf den günstigen Mietpreis
Landrat und Aufsichtsratsvorsitzender Michael Busch (SPD) ist stolz auf den sozialen Anspruch der Baugenossenschaft im Rahmen der Daseinsvorsorge. Die Bewohner der BG-Immobilien könnten sich auch weiterhin auf einen günstigen Mietpreis freuen. BG-Vorstand Mayerbacher sagte, der Quadratmeter Wohnfläche koste 3,85 Euro. "Das liegt deutlich unter dem Durchschnitt baye rischer Wohnungsbaugenossenschaften", betonte er.
Freilich stünden die Mieten unter Druck.
Mayerbacher wies auf die möglicherweise wieder steigenden Energiepreise hin. Eine Herausforderung seien auch die ständig sich ändernden Bauvorschriften. "Das Schwierige ist aber nicht das Bauen, das Schwierige ist, die Mieten auf einem erträglichen Niveau zu halten", erklärte er.
Mit Blick auf die demografische Entwicklung rechnet die BG Coburg weiter mit sinkenden Einwohnerzahlen in den Städten und Gemeinden des Landkreises. Landrat Busch sieht durch die Integration von Flüchtlingen auch künftig keine besonderen Schwierigkeiten für den Coburger Wohnungsmarkt.
Unter den genannten Voraussetzungen sind die Mieter der Baugenossenschaft auch relativ treu. Im Berichtsjahr 2014 habe es lediglich 91 Mieterwechsel gegeben (2013: 130). Zum Jahresende standen 54 Wohnungen leer, davon allerdings 49 modernisierungs- und verwertungsbedingt.
Mayerbacher: "Dies entspricht einer Leerstandsquote von 4,1 Prozent (2013: 5,0 Prozent).
Die Genossenschaft zählte zum Jahresende 1607 Mitglieder. Die Mitglieder oder Genossen sind ja eigentlich die Mieter, die dann, salopp gesagt, auch Miteigentümer, Shareholder, ihres eigenen Vermieters sind.
Im Rückblick auf das Geschäftsjahr 2014 erwähnte Mayerbacher die Modernisierungsmaßnahmen in Lautertal (acht Wohnheinheiten), in Dörfles-Esbach (zwölf Wohneinheiten) und in Sonnefeld (acht Wohneinheiten). Ein großer Brocken ist der Ersatzneubau von 24 Wohneinheiten im Coburger Stadtteil Creidlitz, die 2017 bezogen werden sollen. Im Rahmen des Bauvorhabens soziale Stadt im Neustadter Stadtteil Haarbrücken läuft derzeit noch der fünfte Bauabschnitt.
Weitere Modernisierungsmaßnahmen finden aktuell in Ahorn, Grub am Forst, Untersiemau und Dörfles-Esbach statt.
Die Bilanzsumme der Genossenschaft betrug im Jahr 2014 gut 52 Millionen Euro. Die Umsatzerlöse, also vor allem die Mieteinnahmen, betrugen im vergangenen Jahr 4,57 Millionen Euro. Die anwesenden Mitglieder beschlossen, den Bilanzgewinn von aufgerundet fast 30 000 Euro in die Rücklagen zu stellen. Das Eigenkapital wird in der Bilanz mit 9,465 Millionen Euro angegeben.
Aufsichtsrat wurde neu gewählt
Bei den turnusgemäßen, teilweisen Neuwahlen des BG-Aufsichtsrates wurden der stellvertretende Landrat Christian Gunsenheimer (FW), der Ebersdorfer Bürgermeister Bernd Reisenweber (BG) und der ehemalige Untersiemauer Bürgermeister Günther Kob in ihren Ämtern bestätigt. Neue Mitglieder im Aufsichtsrat sind die Bürgermeister Sebastian Straubel (CSU) aus Lautertal und Jürgen Wittmann (GfG) aus Grub am Forst. Hermann Bühling, ehemaliger Bürgermeister von Lautertal, stand für eine erneute Wiederwahl nicht mehr zur Verfügung.