Michelbach bringt dauerhafte Mehrzweckhalle für Coburg ins Gespräch

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Die Angerhalle soll zur Interimsspielstätte fürs Landestheater umgebaut werden - nach vier Jahren Nutzung soll dann der Abriss erfolgen. Jetzt macht Hans Michelbach einen anderen Vorschlag.Simone Bastian
Die Angerhalle soll zur Interimsspielstätte fürs Landestheater umgebaut werden - nach vier Jahren Nutzung soll dann der Abriss erfolgen. Jetzt macht Hans Michelbach einen anderen Vorschlag.Simone Bastian

Der CSU-Abgeordnete will sich nicht damit abfinden, dass die Interimsspielstätte, die wohl eine zweistellige Millionensumme kostet, am Ende abgerissen wird.

Hans Michelbach ist ein guter Demokrat. Deshalb stellt er klar: "Selbstverständlich akzeptiere ich die Entscheidung des Stadtrats." Dass diese in der Sitzung am Donnerstag allerdings mit 20:19 Stimmen denkbar knapp ausfiel, macht ihn "fassungslos", wie er selber sagt: "Für so eine wichtige Entscheidung braucht es eigentlich einen breiten Konsens."

Die "wichtige Entscheidung", um die es ging, war der Bau einer Interimsspielstätte (ISS) fürs Landestheater. Mit einem Eilantrag hatten mehrere Fraktionen gefordert, darunter auch die CSU/JC-Fraktion von Hans Michelbach, auf die ISS zu verzichten. Begründung: Der ursprünglich festgelegte Kostenrahmen von sechs Millionen Euro reicht für die vorliegenden Angebote nicht aus. Inzwischen ist von einem zweistelligen Millionenbetrag die Rede. Und nach wie vor unklar ist, ob die vom Freistaat Bayern zugesagte Förderung von 75 Prozent auch bei deutlich höheren Baukosten gilt. Michelbach: "Der Freistaat will eine ,effiziente‘ Lösung fördern. Aber was ist effizient?"

Doch der Eilantrag wurde mit den besagten 20:19 Stimmen abgelehnt. Stattdessen wurde die Verwaltung mit 22:17 Stimmen ermächtigt, weiter zu verhandeln. Der Stadtrat muss dann entscheiden, ob er das Verhandlungsergebnis akzeptiert.


Doch der Eilantrag wurde mit den besagten 20:19 Stimmen abgelehnt.

Die hohen Kosten sind aber nur die eine Sache, die Hans Michelbach Kopfzerbrechen bereiten. Die andere ist die Vorgabe des Freistaats, lediglich eine "vorübergehende Spielstätte" großzügig zu bezuschussen. Heißt: In Coburg soll mit Hilfe der Fördergelder nichts Dauerhaftes entstehen; die ISS, bei der es sich um die umgebaute Angerhalle handeln soll, muss nach Ende der Theaternutzung abgerissen werden. "Das ist aber gegenüber dem Steuerzahler nicht zu verantworten", findet Hans Michelbach. "Wenn schon so viel Geld ausgegeben wird, dann müssen wir dafür auch eine dauerhafte Wertschöpfung erhalten."

Hans Michelbach hat deshalb eine Idee: Statt einer vorübergehenden Interimsspielstätte fürs Landestheater könnte gleich eine Mehrzweckhalle gebaut werden. Diese würde zunächst dem Landestheater zur Verfügung stehen, könnte aber im Anschluss für Konzerte, Messen und ähnliches weitergenutzt werden. Dauerhaft.

Hans Michelbach hat, wie er dem Coburger Tageblatt am Freitag sagte, bereits einen persönlichen Gesprächstermin mit Bayerns Finanzminister Markus Söder vereinbart. Denn: "Die bisherigen Vereinbarungen wurden mit dem Wissenschaftsministerium getroffen." Angesichts der neuerdings im Raum stehenden Kosten sei es aber wichtig, das Finanzministerium einzubeziehen. Hans Michelbach: "Da geht es auch um die Verantwortung gegenüber dem Landesrechnungshof."

Bei dem Gespräch mit Markus Söder will Hans Michelbach auch klären, ob der Freistaat auch dann noch an einer 75-Prozent-Förderung festhält, wenn Gesamtkosten von ursprünglich sechs Millionen Euro plötzlich steigen. Vor dem Hintergrund einer Neuausrichtung als dauerhafte Mehrzweckhalle würden sich aber sowieso viele der bisher getroffenen Vereinbarungen überarbeitet werden.