Der Vorsitzende der Brose-Gesellschafterversammlung äußert sich zum Ausbau des Verkehrslandeplatzes auf der Coburger Brandensteinsebene.
Zur Bekanntgabe des bayerischen Verkehrsministers, dass der Verkehrslandeplatz auf der Coburger Brandensteinsebene nun doch für einen dauerhaften Instrumentenflugbetrieb ausgebaut werden kann, hat sich am Freitag der Vorsitzende der Gesellschafterversammlung der in Coburg ansässigen Brose-Gruppe, Michael Stoschek, geäußert. Hier seine Stellungnahme im Wortlaut:
"Wohlstand, Beschäftigung und Kaufkraft in unserer Region sind unmittelbar mit dem Erfolg unserer Wirtschaft verbunden. Dazu brauchen unsere Unternehmen - abgesehen von der HUK-Coburg - schnelle Verkehrsverbindungen zu ihren Kunden, Lieferanten und Produktionsstätten. Außerdem ist die Coburger Industrie stark international tätig. Je weiter eine Region von überregionalen Verkehrsflughäfen mit ihren immer längeren Abfertigungszeiten entfernt liegt, desto wichtiger ist für die Wirtschaft ein regionaler Flugplatz wie zum Beispiel in Coburg.
In der Ausgabe des Coburger Tageblatts vom 4. April 2019 war zu lesen, dass das Luftamt Nordbayern nun eine dauerhafte Genehmigung des Instrumentenflugbetriebs auf der Brandensteinsebene erteilt - unter der Voraussetzung, dass die Bahnbeleuchtung um 150 Meter verlängert wird. Diese Genehmigung darf allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Coburger Platz für die Geschäftsfliegerei eine absolute Notlösung darstellt. Die Probleme, die sich durch die mit 632 Metern kürzeste Landebahn aller europäischen IFR-Plätze ergeben, bleiben bestehen.
Nachdem die meisten Flugunfälle bei Start und Landung passieren, ist die Bahnlänge zwangsläufig ein entscheidender Sicherheitsfaktor. Noch gelten für den Firmenflugverkehr, den drei Coburger Unternehmen betreiben, niedrigere Standards als im gewerblichen Flugverkehr. Wie lange noch, weiß niemand.
Da der größte Teil der Geschäftsflugzeuge von gewerblichen Unternehmen betrieben wird, die weder in Coburg landen noch starten dürfen, kann kein Unternehmer in unserer Region eine Maschine chartern (wie früher bei Then Air), noch können Geschäftspartner Coburg per Luft erreichen.
Diese massive Einschränkung der Nutzung der Brandensteinsebene für den Geschäftsverkehr hat ja richtigerweise zu dem auch von unserem Haus finanzierten Projekt eines neuen, sicheren richtlinienkonformen und von der gesamten Wirtschaft nutzbaren neuen Verkehrslandeplatzes im Coburger Norden geführt.
Dass dieses Projekt leider nicht realisiert werden konnte, lag aber nicht an den meist unsachlichen Aktivitäten von Frau Escher, sondern allein an den im Laufe der 15 Jahre Planungszeit immer schärfere werdenden europäischen Naturschutzbestimmungen. Vor diesem Hintergrund war die 2017 vom damaligen Ministerpräsidenten Horst Seehofer entschiedene Kombilösung Coburg/Bamberg für die hiesige Wirtschaft wenigstens ein Kompromiss. Ein Grund zum Jubeln besteht allerdings nicht, denn die erhoffte Verbesserung der Coburger Infrastruktur bleibt aus. "
Die von Herrn Stoschek beschriebenen "massiven" Einschränkungen des Geschäftsverkehrs sind doch in erster Linie die Folge der Halsstarrigkeit einiger Coburger Honoratioren. Bei gutem Willen von allen Seiten hätte die nun gefundene - zugegeben - nur eine Teillösung schon längst realisiert werden können. Ich habe schon oft genug darauf hingewiesen, dass durch eine intelligente - für Coburger Politiker allerdings ein Fremdwort - Anbringung der Anflugfbefeuerung sogar eine Rückkehr zur alten Länge der Runway möglich ist und darüber hinaus auch eine Verlängerungsmöglichkeit durch Stelzen - anlog des Flughafens von Madeira - ins Auge gefasst werden sollte. Das wäre ohne elementare Beeinträchtigung der Landschaft und landwirtschaftlicher Betriebe machbar, auch wenn in Löbelstein einige anderer Meinung sind. Auch Herrn Stoschek muss ich wieder ins Stammbuch schreiben, dass er es in der Hand hat, durch die Auswahl geeigneter und am Markt erhältlicher Flugzeuge auch von der Brandensteinsebene aus in die Luft zu gehen.
Lieber GHoehn, das ist alles fein beobachtet, aber Herrn Stoschek Ratschläge, womöglich gar fundierte und begründete zu erteilen geht gar nicht. Ich hatte mal einen sehr eigentümlichen Chefredakteur, dessen letztes "Argument" zuverlässig lautete: "Ich will das aber so!!!"
Wenn ich diese Statement lese, stellt sich mir schon wieder der Kamm hoch. Herr Stoschek wie ein Kind, dem man das Spielzeug weggenommen hat. Begreifen Sie endlich, daß das Projekt „Neida“ nie eine Chance zur Verwirklichung hatte. Ich habe keine Lust, noch einmal alle Versagensgründe des Luftamtes hier aufzuzählen, es ist alles in aller Deutlichkeit gesagt. Im Endeffekt wäre die jetzige Lösung schon seit Jahren realisierbar gewesen. So, wie es die von Herrn Stoschek genannte Frau Escher und ihre Mitstreiter immer gesagt haben. Und es hätte viel Geld gespart werden können, für Leute wie Herrn Stoschek natürlich Peanuts! Ich rege mich schon wieder auf, gehe deshalb lieber ins Bett. Gute Nacht!
Bevor ein Unternehmen wie Brose angesichts einer 20-Minuten-Bahnverbindung von CO nach BA ("großer" VLP) immer noch auf einem weiteren, keine 50 km entfernten "großen" VLP zumindest in dieser Person bestehen zu müssen glaubt, sollte dort dringend eine Logistik- und Reisemanagement-Task-Force die vorhandenen, durchaus adäquaten Transport- und Beförderungsmöglichkeiten so zum bestmöglichen Erfüllen aller Anforderungen optimieren, daß allen Beteiligten unsinnige Millionenausgaben erspart werden.
Noch eine Anmerkung zur Diskussionskultur: Wer sich am Schluß einer ganzen Reihe bemüht eher "schaumgebremst" als "sachlich" vorgetragener "Argumente" einen trotzig-infantilen persönlichen Schlenker nicht verkneifen kann, bringt sein ganzes mehr künstlich als kunstvoll zusammengebautes Kartenhaus mit einem Schlag zu Einsturz, weil er offenbar macht, an einer wirklich sachlichen, von persönlichen Animositäten freizuhaltenden Diskussion nicht interessiert zu sein, und sich als das offenbart, was er ist: ein schlechter Verlierer..