Metzger Sven Fischer aus Schafhof fordert, dass alle Schuldigen genannt werden - damit klar wird, wer im Fleischskandal rund um den Coburger Schlachthof unschuldig ist.
Es ist das erste, was Sven Fischer im Gespräch mit unserer Zeitung für seine Fleischerei in Schafhof betont: "Ich bekomme mein Fleisch täglich frisch aus Bamberg geliefert. Ich kann hundertprozentig sagen, dass ich nichts mit dem Fleischskandal am Schlachthof zu tun habe." Er bringt damit ein Problem auf den Punkt, das jetzt viele Unschuldige betrifft: Generalverdacht.
"Mir ist es sehr wichtig, dass jetzt alles aufgedeckt wird", sagt Fischer. Um große Strafen für seine am Skandal beteiligten Berufskollegen geht es ihm dabei nicht: "Wenn die Namen veröffentlicht werden, dann ist das Strafe genug."
Wenn der Schlachthof in Coburg im Zuge des Skandals für immer geschlossen würde, dann hätte das für ihn keine Konsequenzen. Schließlich bekommt er sein Fleisch aus Bamberg - und aus dem eigenen Jagdrevier. Sven Fischer bietet nämlich auch Wildfleisch an und bricht eine Lanze für dieses Nahrungsmittel: "Das Wild kommt aus unserem eigenen Revier und von Jägern aus der Region, alles mit Wildbegleitschein und Unterschrift des Jägers." Die Bestimmungen zur Fleischhygiene beim Wild sind heute sehr streng. Weitere Vorteile: Wild hat keinen stressigen Transport hinter sich und wurde nicht mit Medikamenten behandelt.
Nachteil für die Bauern Für andere, das weiß er, sieht es schlimmer aus, wenn es in Coburg keinen Schlachthof mehr gibt. "Es wäre vor allem ein Nachteil für die Bauern", meint er. Wenn deren Tiere in Zukunft nicht mehr in Coburg, sondern stattdessen in Kronach, Bamberg oder Kulmbach geschlachtet werden müssten, dann würden die Transportkosten von den Käufern auf die Erzeuger umgelegt. Für den Landwirt bliebe also noch weniger Gewinn pro Rind oder Schwein übrig, als bisher schon. Aber insgesamt urteilt Sven Fischer: "Eine Katastrophe wäre es wohl nicht."
Wenn es um die Ursachen für solche Skandale wie den aktuellen am Coburger Schlachthof geht, dann mag Metzger Fischer den Verbraucher aber nicht ganz aus der Verantwortung entlassen. Wenn wir Kunden immer vor allem billiges Fleisch kaufen, dann seien wir eben auch mit dafür verantwortlich, dass versucht werde, immer billiger zu produzieren und zu vermarkten. Daher immer größere Einheiten bei der Tierhaltung und eben auch die Versuchung, gutes Fleisch mit weniger gutem zu strecken, um trotz niedriger Verkaufspreise noch einen ordentlichen Ertrag zu erzielen.
Jetzt aber, in der aktuellen Situation, wo einerseits immer wieder die Rede davon ist, dass kleine Metzgereien und auch Lokale mit dem zweifelhaften Fleisch beliefert wurden - und das auch wussten, da fordert Sven Fischer, die Namen der Schuldigen zu veröffentlichen. Zum einen, damit die Verbraucher wissen, wem sie vertrauen können. Zum anderen aber auch aus Gerechtigkeit gegenüber den Betrieben, die sich nichts haben zu Schulden kommen lassen: "Ich finde, die Leute haben auch ein Recht, zu erfahren, wer dabei war und vor allem wer nicht."
ist geduldig. War nicht der Großpächter der erste, der geschrien hat - Wir waren's nicht !?
der unschuldig oder sich keiner Schuld bewusst ist an diesem Skandal beteiligt zu sein, kann sich doch selbst Outen, mal schauen wie viele Metzgereinen oder Gastronomie Betriebe mitmachen werden.
Einer hat´s vorgemacht!!!
Wie viele werden diesem Beispiel folgen?
Eine Selbstauskunft gibt den Kunden Sicherheit was diese für Fleisch gekauft oder verkauft haben.
.B.:
Fleischerei : _________
Bei uns wird nur Beste Ware verkauft, wir haben mit diesem Skandal nichts zu tun.
Gastronomie Betrieb:__________
Bei uns wird nur Beste Ware verkauft, wir haben mit diesem Skandal nichts zu tun.
Ist also ganz einfach und auch die Ermittlungen voran bringen.
Der beiersdorfer
Da wird wohl der Täterschutz dagegen sprechen. Aber - warum denn nicht den umgekehrten Weg gehen und die nennen, die unschuldig sind? Quasi eine Positivliste. Daran dürfte auch der Innung gelegen sein.