Mehr Platz für Coburgs Kinder
Autor: Christiane Lehmann
Coburg, Donnerstag, 04. April 2019
Coburg braucht dringend zusätzliche Kindergartengruppen. Wer erhält den Zuschlag: Stadtbauernhof, Montessori-Kinderhaus oder "Ascolino"?
Das große Warten und Hoffen hat ein Ende. Der Jugendhilfesenathat entschieden. Coburg bekommt Nachwuchs in der Kindergartenlandschaft Nachdem die Einspruchsfrist abgelaufen ist, erfahren die fünf Träger, die sich beworben haben, am Freitag, wer den Zuschlag bekommt.
Das evangelische Pfarramt Scheuerfeld-Weidach legte gleich zwei Vorschläge vor, um den Kindergarten Kuckucksnest zu erweitern. Das evangelische Kirchenamt Coburg plant einen Stadtbauernhof in den ehemaligen Gemeinderäumen von St. Markus. Das Diakonische Werk Coburg warb um die Sanierung und Erweiterung des inklusiven Montessori-Kinderhauses Augustenstift. Der Verein Bergwichtel, der zur Zeit eine Montessori-Kinderkrippe betreibt, möchte einen Montessori-Kinderhaus in direkter Nachbarschaft neu bauen und die Asco-Schulengruppe einen bilingualen Kindergarten für Coburg anbieten.
Die Stadt Coburg hat über viele Jahre hinweg einen Spitzenplatz in der Versorgung mit
Kinderbetreuungsplätzen eingenommen und war konkret in Bayern jahrelang Spitzenreiter bei der Versorgung mit Krippenplätzen für die unter Dreijährigen.
Der Stadtratsbeschluss aus dem Jahr 2009 hat einen Ausbau insbesondere der Krippenplätze bis zur Bedarfsdeckung von 47 Prozent und - in Abhängigkeit von der demographischen Entwicklung sogar darüber hinaus - ermöglicht. Dennoch haben die Kindergarten- und Krippenplätze zuletzt nicht mehr ausgereicht.
50 Kinder mehr hat Folgen
Die Geburtenrate steigt aktuell in ganz Deutschland an, was im Jahr 2017 in Coburg bei rund 50 Kindern mehr gegenüber dem Vorjahr konkret bedeutet, dass alleine dadurch in den Folgejahren umgerechnet vier Krippen- oder zwei Kindergartengruppen mehr zur Verfügung stehen müssen, um den Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz zu erfüllen.
Eine Bedarfsprognose liegt dem aktuellen Masterplan zugrunde. Es wurde mit Beschluss des Jugendhilfesenates im Dezember festgestellt, dass gegenüber dem Ist-Stand von 1548 Plätzen kurzfristig mindestens weitere 43 Plätze erforderlich sind. Um auch mittel- und langfristig den Bedarf zu decken, sind bis zum Jahr 2023 zusätzlich weitere 47 Plätze erforderlich, von denen 25 Plätze möglichst in der Innenstadt errichtet werden sollen.Die anderen 65 Plätze sollen spätestens ab 2021 zur Verfügung stehen und nach Möglichkeit in den Versorgungsregionen "West" und "Nord-West" entstehen." Und schließlich sollte auch - zumindest vorübergehend - mittelfristig der steigenden Nachfrage in der Versorgungsregion "Innenstadt" Rechnung getragen werden. Letzteres sollte durch zusätzliche 25 Betreuungsplätze realisiert werden, die zeitlich befristet für die Dauer von etwa fünf Jahren in der Innenstadt errichtet werden.