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"Max-Brose-Straße": Zentralrat der Juden kritisiert Straßennamen


Autor: Redaktion

Coburg, Freitag, 13. März 2015

Wird es eine "Max-Brose-Straße" in Coburg geben? Der Präsident des Zentralrats der Juden hat nun nach Informationen des Bayerischen Rundfunks in einem Brief gegen diesen Straßennamen protestiert.
Foto:Ronald Rinklef


Die Umbenennung der "Von-Schulte-Straße" in "Max-Brose-Straße" bleibt weiter ein umstrittenes Thema in Coburg. Nun hat sich laut Bayerischem Rundfunk auch Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden, eingeschaltet. Er kritisiert eine mögliche Umbenennung und spricht sich dagegen aus.

Grund: Max Brose, Großvater des Unternehmers Michael Stoschek, war Mitglied der NSDAP und beschäftigte in seinem Betrieb während des Zweiten Weltkriegs Zwangsarbeiter. Außerdem war er als IHK-Präsident auch Wehrwirtschaftsführer.

Im Jahr 2004 hatte der Stadtrat beschlossen, die "Von-Schulte-Straße" nicht umzubenennen, in der Folge kühlte sich das Verhältnis zwischen Stoschek und der Stadtführung deutlich ab.

Brose-Enkel Stoschek sieht das Erbe seines Großvaters beschädigtund forderte eine Revidierung der "persönlichen Diffarmierungen der Familie Stoschek".

Die Spitzen der Coburger Stadtratsfraktionen haben sich am Donnerstagabend getroffen, um die aktuelle Situation zu besprechen. Einen Termin für eine Sitzung, in der über eine mögliche Umbenennung abgestimmt werden soll, gibt es noch nicht.