Maibaum im Kirchenasyl in Weißenbrunn

1 Min
Der Maibaum passte gerade so in die Weißenbrunner Dreifaltigkeits-Kirche, wo er sicher vor Dieben verwahrt wurde. Foto: Arnold Kroll
Der Maibaum passte gerade so in die Weißenbrunner Dreifaltigkeits-Kirche, wo er sicher vor Dieben verwahrt wurde. Foto: Arnold Kroll

Damit ihnen der Maibaum nicht vor dem Tag der Aufstellung noch schnell gestohlen wird, baten die Jugendlichen aus Weißenbrunn den Pfarrer um Asyl.

Wenn jemand nicht mehr weiß, wohin er sich wenden kann, dann fällt ihm schon mal die Kirche ein. So ging es auch der Dorfjugend von Weißenbrunn. Wohin mit einem Mordsdrum von einem Maibaum - der nicht in die Hände von Baumräubern fallen soll? In die Kirche.


So traten die Hüter des rot-weiß gestreiften Stammes also vor Pfarrer Arnold Kroll und baten um Asyl. Nicht für sich, aber für den Maibaum. Der Pfarrer erhörte ihre Bitte und schloss die Kirchentür auf. Der Baum wurde deponiert und befand sich in Sicherheit bis zur Aufstellung am Samstag. Wer würde denn so dreist sein, einen Maibaum aus einem Gotteshaus heraus zu stehlen? Ein bisschen aufpassen war trotzdem angesagt, denn es war auch schon vorgekommen, dass der Weißenbrunner Baum entführt wurde. So etwas ist nicht nur eine Schmach. Es kostet auch noch eine beachtliche Menge "Lösebier".


In verdutzte Gesichter blickten Pfarrer Arnold Kroll aber schon, als er beim Maifest ganz offiziell erwähnte, dass es in der Nacht den ersten Fall von Kirchenasyl in Weißenbrunn gegeben habe. Im kommenden Jahr würde dieses Versteck wohl nicht wieder funktionieren.