Landestheater Coburg stellt neuen Spielplan vor: "Rheingold" bis "Othello"
Autor: Jochen Berger
Coburg, Freitag, 05. April 2019
Wie Coburgs Intendant Bernhard F. Loges das Publikum in seiner zweiten Spielzeit ins Landestheater locken will.
Der bereits mit Spannung erwartete Spielplan für die zweite Saison unter der künstlerischen Leitung von Intendant Bernhard F. Loges liegt seit Freitag offiziell vor. In ihm finden sich manche populäre Titel im Musiktheater wie im Schauspiel.
Die Saison-Eröffnung mit Richard Wagners "Rheingold" ist dabei mehr als nur ein Spielzeit-Auftakt, sondern zugleich eine ehrgeizige Ankündigung. Denn nach mehr als einem halben Jahrhundert soll Wagners Tetralogie "Der Ring des Nibelungen" Stück für Stück wieder auf die Bühne des Landestheaters kommen.
Zeit für Wagner
In den folgenden Spielzeiten soll jeweils ein weiterer Teil der Tetralogie folgen. Am "Rheingold"-Pult wird Generalmusikdirektor Roland Kluttig in seiner letzten Coburger Spielzeit stehen - vor seinem Wechsel im Sommer 2020 nach Graz. "Es ist Zeit, wieder Wagner zu spielen in Coburg", sagt Loges. Dabei sei "Rheingold"-Regisseur und -Ausstatter Alexander Müller-Elmau ein Theatermacher, der es gewohnt sei, sich schnell auf wechselnde räumliche Gegebenheiten einzustellen. Das sei wichtig mit Blick darauf, dass noch nicht ganz klar sei, wann die Interimsspielstätte namens Globe am Ende tatsächlich zur Verfügung stehen werden.
Kluttigs letzte Premiere
Roland Kluttig wird zudem als seine letzte Musiktheater-Produktion in Coburg im April die Premiere von Bohuslav Martinus Oper "Die griechische Passion" dirigieren. Drei gewichtige Premieren sind Coburgs Erstem Kapellmeister Johannes Braun vorbehalten. Braun wird nach der "Fledermaus" von Johann Strauß (Premiere am 9. November) noch Händels "Alcina" (9. Mai) und Donizettis "Lucia di Lammermoor" leiten (14. Juni).
Fister-Uraufführung
Als Uraufführung wird zudem Roland Fister seine Kinderoper "Die Prinzessin auf dem Kürbis" dirigieren (Premiere am 20. Februar 2020).
"Schweig, Bub!"
Im Sprechtheater setzt Loges gemeinsam mit Schauspieldirektor Matthias Straub vorwiegend auf bekannte Titel. Das gilt für "Schweig, Bub!" von Fitzgerald Kusz ebenso wie für William Shakespeares "Othello" oder George Taboris "Mein Kampf". Erstaunt zeigte sich Straub, dass "Schweig, Bub!", das drei Jahrzehnte höchst erfolgreich in Nürnberg gezeigt wurde, noch nie in Coburg zu sehen war.
Sogar ein kulinarischer Kontrapunkt zur Coburger Grill-Spezialität namens Bratwurst ist geplant: die "Extrawurst" von Dietmar Jacobs und Moritz Netenjakob.