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Lärmschutzwand fürs Coburger Bildungshaus


Autor: Christiane Lehmann

Coburg, Mittwoch, 14. November 2018

Die Gestaltung der Außenanlagen des neuen Bildungshauses ist genehmigt. Einzig die Lärmschutzwand bereitet Kopfzerbrechen.
An der Baumseite zur Viktoriastraße hin soll eine Lärmschutzwand errichtet werden. Das Ausmaß ist jedoch noch offen. Foto: Hagen Lehmann


Von der Hängematte über Trampolin, Klettergerüst und Basketballkorb bis hin zum Bauwagen und einer Reihe Hochbeete wird es alles geben, was das Kinderherz begehrt. Die Planungen für das Spielgelände und den Pausenhof des künftigen Bildungshauses in der Lutherschule stehen. Der Bau- und Umweltsenat sprach sich am Mittwoch in seiner Sitzung einstimmig für die Vorschläge von Sandro Schaffner von der RPS Freiraum GmbH aus. Kostenpunkt: 868862,06 Euro. Diskussionen darüber gab es keine.

Ganz im Gegensatz zur Lärmschutzwand, "einem schwierigen Thema", wie Schaffner überleitete. Hintergrund: Der Verkehrslärm von der Viktoriastraße belastet die Kinder in einer nicht zumutbaren Dezibelhöhe. Deshalb empfehlen Gutachter, eine Schallschutzwand in Höhe von 2,50 Meter entlang der Straße und zusätzlich noch quer am nördlichen Ende zu errichten.

Katja Fuß als derzeit kommissarische Leiterin des Kinderhauses führte dazu aus, dass es vor allem bei den Kleinstkindern um das feine Hören gehe, das Voraussetzung für eine gute sprachliche Entwicklung sei.

Während Barbara Kammerscheid (SBC) und Wolfgang Weiß (Die Grünen) die Sichtweise teilten und den Schutz der Kinder an oberste Stelle setzten, bezweifelte Max Beiersdorf (CSU), dass der Straßenlärm lauter sei als die Kinder selbst. Auch Peter Kammerscheid (Pro Coburg) missfiel die Vorstellung einer so hohen begrünten Holzwand: "Wir reden hier über Städtebau und Gestaltung. Ich möchte mir später nicht sagen lassen, was wir da für eine Wand errichtet haben." Hans Weberpals (CSB) sieht in der Wand eine Bedrohung für kleine Kinder, wogegen allerdings Barbara Kammerscheid argumentierte: "Kinder fühlen sich in begrenzten Räumen und Strukturen wohl. Die Wand kann mit Tafelfarbe gestaltet werden oder sogar als Sprayerfläche zur Verfügung stehen."

Sichtbar wird die Wand wohl sowieso kaum sein, da der 4,50 Meter breite Grünstreifen zwischen Viktoriastraße und Wand dicht bepflanzt werden soll.

Zur Abstimmung kam es dennoch nicht, da unklar ist, inwiefern die Regierung von Oberfranken eine solche Schutzmauer überhaupt zur Auflage macht - und in welcher Höhe. Geprüft werden soll auf den Vorschlag von Petra Schneider hin, ob die Mauer in Richtung des Denkmals eventuell nur 1,50 Meter hoch sein muss.

Um weiter arbeiten und konkreter kalkulieren zu können, wollte die Verwaltung einen Beschluss. Doch Bürgermeisterin Birgit Weber ließ sich nicht unter Druck setzen. Die offenen Fragen werden jetzt zunächst geklärt, es wird Rücksprache mit der Regierung von Oberfranken genommen und schließlich im Bau- und Umweltsenat darüber abgestimmt.