Kunstsammlungen Coburg: kreativ der Krise getrotzt
Autor: Jochen Berger
Coburg, Dienstag, 28. Dezember 2021
Wie die Coburger Kunstsammlungen trotz Corona-Krise ein facettenreiches Ausstellungsprogramm umsetzen konnten und welche Erwartungen mit dem Blick ins neue Jahr verknüpft sind.
Im Rückblick ist das Jahr 2021 für die Kunstsammlungen Coburg ein Veranstaltungsjahr voller Kontraste und Hindernisse - auf der Veste wie im Glasmuseum. Nach langen Lockdown-Monaten erlebte die Veste beträchtliches Publikumsinteresse beim Re-Start im Sommer. Nach dem rapiden Anstieg der Inzidenzwerte im Herbst aber ging das Publikumsinteresse wieder sehr deutlich zurück. Welche Erfahrungen er im zweiten Corona-Jahr auch mit neuen digitalen Formaten gesammelt hat, erklärt Sven Hauschke, Direktor der Kunstsammlungen, im bilanzierenden Interview.
Nach dem ersten Corona-Jahr hatten viele Kultur-Veranstalter die Hoffnung, dass 2021 auch unter den Vorzeichen des Impfens relativ bald wieder einigermaßen normal werden könnte. Wie enttäuscht sind Sie, dass diese Hoffnung nicht erfüllt wurden?
Nach dem (vorläufigen) Ende des Lockdowns im Sommer verzeichneten die Kunstsammlungen und das Glasmuseum in den ersten Monaten beachtliches Interesse beim Publikum - allen weiterhin bestehenden Einschränkungen um Trotz. Unter den Vorzeichen von 2G plus haben Sie inzwischen jedoch die im Winterhalbjahr sowieso verkürzten Öffnungszeiten nochmals drastisch eingeschränkt. Wie fällt Ihre Bilanz insgesamt aus?
Mit unserem traditionellen Wechsel auf reduzierte Öffnungszeiten nach den bayerischen Herbstferien Anfang November verspüren wir in den Wintermonaten immer einen deutlichen Besucherrückgang. Dies ist in diesem Jahr ebenfalls der Fall gewesen und hat sich mit der 2G plus-Regel noch deutlich verstärkt. Diese Einschränkungen fallen aber in unsere schwächsten Besuchermonate. Insgesamt sind wir auch in 2021 relativ gut durch die Corona-Krise gekommen, was vor allem an dem großen Zuspruch von Einzelreisenden und Familien lag. Diese Besuchergruppen waren sehr stark vertreten, während größere Reisegruppen und auch ausländische Touristen weitgehend ausblieben.Die Aura des Originals ist durch Online-Angebote nicht wirklich zu ersetzen. Dennoch haben auch die Kunstsammlungen diverse Online-Formate erprobt. Wie waren die Erfahrungen? Was könnte auch nach Corona-Zeiten das Angebot ergänzen?