Kreis Coburg: Familienstreit endet mit versuchtem Mord
Autor: Jannik Reutlinger
Coburg, Freitag, 07. Sept. 2018
Ein 55-Jähriger aus dem Landkreis Coburg wollte seinen Bruder mit einem 15 Zentimeter langem Fleischermesser umbringen. Es war der Reaktion des Bruders zu verdanken, dass es beim Versuch blieb. Gleichzeitig war es der Höhepunkt eines jahrelangen Familienstreits.
Nach dem Verhandlungstag mit zehn Zeugen und zwei Gutachtern der forensischen Psychiatrie des Bezirkskrankenhauses Bayreuth ist vor allem eines klar: Das Verhältnis der Brüder ist nicht das Beste. Mehrere Male soll es schon in der Vergangenheit zu verbalen und körperlichen Auseinandersetzungen gekommen sein.
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Zur Behandlung nach Kutzenberg
Im November 2017 ereignete sich das Familiendrama im Coburger Landkreis: Trotz des angespannten Verhältnisses hatte der Geschädigte vor, seinem Bruder zu helfen. Aufgrund seiner psychischen Erkrankung und seines Alkoholkonsums wollte sich der Angeklagte ins Bezirksklinikum Obermain nach Kutzenberg fahren lassen. Stattdessen plante er, seinen Bruder heimtückisch umzubringen.
Der 50-jährige Bruder reagierte schnell und konnte der Attacke ausweichen und anschließend flüchten. Am Tag der Verhandlung zeigt sich der psychische Schaden jedoch deutlich.
Keine Entschuldigung des Angeklagten
Auf eine Reaktion des Angeklagten wartete man vergebens. Er saß während der gesamten Verhandlung beinahe regungslos auf seinem Stuhl. Auf eine Entschuldigung gegenüber seinem Bruder wartete man vergeblich. Obwohl es die Gelegenheit gegeben hätte, wie der Vorsitzende Richter Christoph Gillot hervorhob.
In ihrem Urteil kamen das Gericht zu dem Schluss , dass sechs Jahre und sechs Monate Freiheitsstrafe angemessen sind. Des Weiteren muss er seinem Bruder 5000 Euro Schmerzensgeld zahlen. Das Urteil ist rechtskräftig
Die Hintergründe zu der versuchten Bluttat lesen Sie hierauf inFrankenPLUS oder am Samstag im Coburger Tageblatt.