Klingendes Weihnachtsgeschenk für Gerhard Deutschmann

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Dietmar Engels war der umjubelte Solist bei der Uraufführung des Concertinos für Kontrabass und Streichorchester von Gerhard Deutschmann. Fotos: Jochen Berger
Dietmar Engels war der umjubelte Solist bei der Uraufführung des Concertinos für Kontrabass und Streichorchester von Gerhard Deutschmann. Fotos: Jochen Berger
Widmar Hader überreicht Gerhard Deutschmann (links) den Stamitz-Preis.
Widmar Hader überreicht Gerhard Deutschmann (links) den Stamitz-Preis.
 
 
 
 
Danielle Maheux beeindruckte als Solistin bei der Uraufführung der Elegie für Oboe d'amore und Streichorchester von Gerhard Deutschmann.Foto: Jochen Berger
Danielle Maheux beeindruckte als Solistin bei der Uraufführung der Elegie für Oboe d'amore und Streichorchester von Gerhard Deutschmann.Foto: Jochen Berger
 
 
 
Mit dem Konzert B-Dur von Johann Wenzel Stamitz beeindruckte Edgar Eichstädter, Soloklarinettist im Philharmonischen Orchester Landestheater Coburg.
Mit dem Konzert B-Dur von Johann Wenzel Stamitz beeindruckte Edgar Eichstädter, Soloklarinettist im Philharmonischen Orchester Landestheater Coburg.
 
Das "Collegium musicum" spielte unter der Leitung von Thomas Erhle.Foto: Jochen Berger
Das "Collegium musicum" spielte unter der Leitung von Thomas Erhle.Foto: Jochen Berger
 
 
Dietmar Engels
Dietmar Engels
 
 
 
 

So wird das Konzert mit dem Coburger "Collegium musicum" zur Huldigung an den in Ahorn lebenden Komponisten. Zahlreiche Zuhörer feiern am Ende die Interpreten wie den Tonschöpfer.

Diesen Tag wird Gerhard Deutschmann nicht so schnell vergessen. Schließlich wird das 61. Weihnachtskonzert des "Collegiums musicum" in der Morizkirche zum Deutschmann-Konzert - und damit zum nachträglichen Geburtstagsgeschenk für den in Ahorn lebenden Komponisten, der Anfang Mai seinen 80. Geburtstag feierte. Auf dem Programm am vierten Advent: zwei Uraufführungen aus der Feder des Jubilars, der seit vielen Jahren verlässlicher Continuo-Cembalist des Streichorchesters ist. Und mitten in diesem Konzert wird Deutschmann mit einer traditionsreichen Auszeichnung bedacht - dem Johann-Wenzel-Stamitz-Preis (siehe Info-Kasten unten).


Großer Andrang in St. Moriz

Ungebrochen die Anziehungskraft der Weihnachtskonzerte mit dem "Collegium musicum". Das beweist der in diesem Jahr besonders große Andrang in St.
Moriz - und das gewiss nicht nur deshalb, weil auch in diesem Jahr der Eintritt frei ist. Vielmehr resultiert diese Anziehungskraft aus dem Programmkonzept, festliche Barockmusik mit gefühlvollen romantischen Klängen und gemäßigt modernen Akzenten zu mischen.


Musikantische Spielfreude

Gemäßigt modern in der Tonsprache - so lässt sich Deutschmanns Musik beschreiben, die in der Region viele Fans besitzt. Deutschmanns Musik kombiniert behutsam erweiterte Tonalität mit musikantischer Spielfreude und oftmals mit wirkungsvoller Virtuosität, die freilich nie zum Selbstzweck wird.


Technisch anspruchsvolles Werk

Genau so lässt sich auch Deutschmanns Concertino für Kontrabass beschreiben, dass die schmale Literatur für das tiefste Streichinstrument des modernen Orchesters um ein technisch anspruchsvolles, einprägsam formuliertes Werk bereichert. Als Uraufführungs-Solist vom Publikum gefeiert: Dietmar Engels, Solo-Kontrabassist im Philharmonischen Orchester des Landestheaters. Mit souveräner Technik demonstriert Engels, dass sich der sperrig aussehende Kontrabass nicht nur virtuos spielen lässt. Auch die heiklen Aufstiege in die hohen Lagen des tiefen Instruments bewältigt Engels konzentriert und präzis.

Das "Collegium musicum" hat bereits reichlich Erfahrung mit Deutschmann-Uraufführungen. Nicht nur bei seinem Concertino für Kontrabass bewährt sich das Streichorchester der "Gesellschaft der Musikfreunde" als engagiert agierender Klangkörper.


Begeisterter Beifall

Reichlich Applaus gibt es dann auch für eine weitere Deutschmann-Uraufführung - die Elegie für Oboe d'amore und Streichorchester. Solistin ist die Oboistin Danielle Maheux. Mit abgerundeter Tongebung und intensivem Ausdruck beschert sie dieser Elegie eine gelungene Premiere.


Einfühlsamer Grieg-Bearbeitungen

Sein Talent als stilistisch einfühlsamer Bearbeiter beweist Deutschmann zudem mit seinem Arrangement dreier lyrischer Stücke von Edvard Grieg, die er wirkungsvoll für Streicher bearbeitet hat. Auch hier demonstriert das "Collegium musicum" seine abgerundete Klanggebung ebenso nachdrücklich wie am Anfang des Programms mit drei romantischen Weihnachtsstücken aus der Feder von César Franck, Nils W. Gade und Franz Liszt, die Thomas Ehrle für das "Collegium" adaptiert hat.


Concerti grossi von Torelli und Galuppi

Während Ehrle das "Collegium musicum" im ersten Teil vom Dirigentenpult aus leitet, wechselt er im zweiten Teil ans Konzertmeisterpult und führt von dort aus das Streichorchester mit knappen Akzenten. Bei zwei barocken Concerti grossi von Giuseppe Torelli und Baldassare Galuppi überzeugt das Streichorchester mit homogenem Zusammenspiel und begleitet dann aufmerksam im Klarinettenkonzert B-Dur von Johann Stamitz.


Begeistert ausdauernder Beifall

Souveräner Solist ist hier der Solo-Klarinettist des Landestheaters - Edgar Eichstädter. In diesem Stamitz-Konzert beweist Eichstädter gleichermaßen unangestrengte Virtuosität und abgerundete, warme Tongebung. Nach begeistert ausdauerndem Beifall gibt es schließlich noch eine Zugabe - das Adagio KV 580a von Wolfgang Amadeus Mozart, von Edgar Eichstädter mit wunderbar weicher Tongebung auf der Klarinette gesungen.