Keine Zukunft fürs Berufsbildungszentrum?

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Pochen auf den Fusionsvertrag mit der Handwerkskammer Oberfranken: Die drei Innungsmeister Volker Grempel (Elektro), Oliver Krummholz (Metallbau) und Knut von Berg (früherer Obermeister Bau). Demnach muss das Berufsbildungs- und Technologiezentrum in Coburg erhalten werden. Foto: Simone Bastian
Pochen auf den Fusionsvertrag mit der Handwerkskammer Oberfranken: Die drei Innungsmeister Volker Grempel (Elektro), Oliver Krummholz (Metallbau) und Knut von Berg (früherer Obermeister Bau). Demnach muss das Berufsbildungs- und Technologiezentrum in Coburg erhalten werden. Foto: Simone Bastian

Die Vertreter der Coburger Innungen verlassen wutentbrannt ein Treffen mit dem Präsidium der Handwerkskammer Oberfranken.

Kreishandwerksmeister Jens Beland sitzt gerade zwischen allen Stühlen: Einerseits versteht er seine Handwerkskollegen aus dem Raum Coburg, dass sie sauer sind auf die Führung der Handwerkskammer (HWK) Oberfranken. Andererseits gehört Beland selbst zum Vorstand der HWK und sieht sich genötigt, dessen Mehrheitsbeschlüsse mit zu vertreten, auch wenn er selbst nicht dafür stimmte.

Der Beschluss, um den es geht, lautet, das Berufsbildungs- und Technologiezentrum (BTZ) in Coburg aufzugeben: den einen Teil bis 2025, die Bauhalle bis 2028 oder 2030. Bis dahin soll ein neues BTZ in Bamberg gebaut sein, in das die Coburger Handwerkslehrlinge dann zur überbetrieblichen Ausbildung fahren können.

Für die geplante Schließung gibt es laut Beland zwei Gründe: Zum einen ist die Zahl der Lehrlinge in ganz Oberfranken stark gesunken. Zum anderen finanziert der Bund die BTZ zu 75 Prozent, und der hat der HWK Oberfranken empfohlen, nur noch drei statt vier solcher Zentren zu betreiben. Im Abwägungsprozess, welches BTZ in Westoberfranken erhalten bleiben soll, fiel die Entscheidung für Bamberg.

Dagegen setzten die Coburger Innungsvertreter den Fusionsvertrag zwischen der HWK zu Coburg und der HWK für Oberfranken aus dem Jahr 2001. Dort heißt es: "Das BTZ Coburg wird in gleicher Weise unterhalten und an die technische Entwicklung angepasst, wie dies bei den übrigen Bildungseinrichtungen der Kammer in Coburg geschieht."

Doch als sie am Mittwoch auf den Fusionsvertrag verwiesen, seien vom Kammerpräsidium nur ausweichende Antworten gekommen, berichten Oliver Krummholz, Volker Grempel und Knuth von Berg. Deshalb hätten die Coburger Vertreter geschlossen den Saal verlassen, und die drei Handwerksmeister entschlossen sich am Donnerstag, an die Öffentlichkeit zu gehen.