Kampfansage an Coburger Samba-Betrüger

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Samba-Bändchen an den Handgelenken der Festivalbesucher wird es auch künftig geben. Allerdings erfolgt die Ausgabe erst direkt am Eingang. Im Vorverkauf sind lediglich Papierkarten erhältlich, die dann eingetauscht werden. Foto: CT-Archiv/Michael Gründel
Samba-Bändchen an den Handgelenken der Festivalbesucher wird es auch künftig geben. Allerdings erfolgt die Ausgabe erst direkt am Eingang. Im Vorverkauf sind lediglich Papierkarten erhältlich, die dann eingetauscht werden. Foto: CT-Archiv/Michael Gründel
Impressionen von den Samba-Festivals der vergangenen Jahre
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Alle Fotos: Albert Höchstädter, Ronald Rinklef und Oliver Schmidt
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Für das Festival gibt es im Vorverkauf keine Bändchen mehr. Die Neuregelung mit Papierkarten hat für den Veranstalter gleich mehrere Vorteile - während manches "schwarze Schaf" vielleicht ein Problem bekommt.

"Hast Du schon ein Samba-Bändchen?" - Diese Frage hat unter Coburgern längst Tradition. Gestellt wird sie meist dann, wenn das Festival nur noch wenige Wochen entfernt ist und der Vorverkauf bald zu Ende geht. Aber: Die Coburger werden sich ab sofort an eine andere Fragestellung gewöhnen müssen. Denn es gibt - zumindest im Vorverkauf - keine Bändchen mehr.

Andi Ebert, Pressesprecher des Veranstalters Sambaco, nennt mehrere Gründe für die neue Regelung, die auch die Gäste- und Anwohnerkarten betrifft. Das Erstellen dieser (gar nicht mal so wenigen) Extrakarten war bislang nämlich relativ aufwendig und somit teuer. Dank der Zusammenarbeit mit einem externen Anbieter wird künftig aber nicht nur das Sambaco-Büro von einiger Arbeit entlastet, sondern es fallen durch das einfache Ausdrucken von Papierkarten auch deutlich weniger Kosten an.

Eine solche ausgedruckte Papierkarte ist es auch, was der
"normale" Festivalbesucher ab sofort im Vorverkauf statt des herkömmlichen Bändchens erhält. Erst beim Betreten des Festivalgeländes wird diese Karte dann am Eingang gegen ein Bändchen eingetauscht. Andi Ebert räumt zwar ein, dass dies an den Eingängen zu dem einen oder anderen Stau führen könnte. "Aber deshalb werden wir dort auch mehr Personal abstellen." Trotzdem überwiegen nach Ansicht von Sambaco die Vorteile des neuen Systems.

Entlastung in heißer Phase

Das fängt bei der Entlastung des Sambaco-Büros an: Früher mussten die Mitarbeiter in der "heißen" Vorverkaufsphase ständig zu den einzelnen Vorverkaufsstellen fahren und sie mit neuen Bändchen versorgen. Künftig muss in jeder Vorverkaufsstelle einfach nur im Computer etwas eingetippt werden - und schon spuckt der Drucker das fertige Papier aus.

Andi Ebert bezeichnet die neuen Tickets zudem als "fälschungssicher". In der Vergangenheit sei dies leider nicht immer der Fall gewesen.

Nach Tageblatt-Informationen soll mit der neuen Vorgehensweise aber auch noch anderen Betrügern das Handwerk gelegt oder zumindest deutlich erschwert werden. So sind in den vergangenen Jahren einige "schwarze Vorverkaufsstellen" in Coburg sowie in benachbarten Orten entstanden. Die "Geschäftsidee" war einfach: Gleich im ersten Sonder-Vorverkauf ganz viele Bändchen kaufen und diese dann unmittelbar vor dem Festival mit einem satten Aufpreis weiterverkaufen.

Komplett verhindern lässt sich eine solche Vorgehensweise zwar auch künftig nicht. Aber zumindest wird der potenzielle Käufer beim Blick auf die ausgedruckte Papierkarte den regulären Preis lesen können, den der "Zwischenhändler" - sei es im Sonder- oder im regulären Vorverkauf - bezahlt hat.

Der Abschied vom Bändchen im Vorverkauf hat aber auch noch ganz praktische Gründe. Andi Ebert muss schmunzeln, als er - stellvertretend für viele ähnliche Fälle - die Geschichte von einer älteren Dame erzählt, die ihrem Enkelkind einmal zu Ostern ein Samba-Bändchen geschenkt hat: "Sie hatte das Bändchen am Hals eines Plüsch-Osterhasen befestigt. Leider ließ sich das Bändchen dann aber nicht mehr öffnen, ohne dass dabei der Sicherheitsverschluss zerstört worden wäre. Ein Bändchen mit kaputtem Sicherheitsverschluss gilt aber als entwertet und kann kein weiteres Mal angelegt werden." Mit einer Papierkarte kann so etwas nicht mehr passieren.


Ein Blick auf die Preise


Termin Das 22. Internationale Samba-Festival findet von Freitag, 12., bis Sonntag, 14. Juli, in Coburg statt.

Vorverkauf Derzeit läuft übers Internet (www.samba-festival.de) sowie in der Tourist-Info (Herrngasse) bereits der Sonder-Vorverkauf. Ein Ticket, das zum Einlass an allen drei Festivaltagen berechtigt, kostet 17 Euro - im Vorjahr waren es noch zwei Euro weniger. Ab dem 1. April kostet das Drei-Tage-Ticket dann 20 Euro - auch das bedeutet eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr um zwei Euro. Es ist allerdings die erste Preiserhöhung seit vier Jahren. Der Vorverkauf endet zwei Wochen vor dem Festival.

Eintrittspreise Wer direkt beim Samba-Festival ein Drei-Tages-Ticket kauft, bezahlt heuer 25 Euro - das sind 5 Euro weniger als bisher. Wer lediglich für einzelne Festival-Tage ein Ticket möchte, kommt zumindest am Freitag (17 statt bisher 18 Euro) sowie am Samstag (20 statt 25 Euro) billiger davon. Der Sonntag hingegen wird etwas teurer (12 statt 10 Euro), was Sambaco damit begründet, dass es am Abend - nach dem Umzug - erneut ein großes Abschluss-Event mit einem prominenten Gast geben wird.