Wie sich der Mai-Feiertag vielerorts verändert hat.
Maifeiertag! Wir feiern den "Tag der Arbeit", indem wir nicht arbeiten. Außer wenn wir Gewerkschafter sind. Wer nämlich Gewerkschafter ist, der muss arbeiten und bei den Kundgebungen auf- und abbauen, oder Reden halten, oder irgendwas.
Oder er muss wenigstens bei der Kundgebung zuhören und seinen 1.-Mai-Anstecker tragen. Dazu muss er wissen: Der Tag erinnert an den Erfolg der amerikanischen Arbeiterbewegung, die 1886 streikte und für humane Arbeitszeiten kämpfte. Damals ging es hoch her, es wurden sogar Demonstranten erschossen. Das haben wohl ein paar Krawallschuster falsch verstanden.
Die toben jetzt jedes Jahr durch Berlin oder Hamburg und sorgen dafür, dass sehr viele Polizisten am Tag der Arbeit arbeiten müssen. Da stimmt doch was nicht! Können die nicht alle zusammen friedlich zur Kundgebung und zusammen mal darüber nachdenken, wie wichtig Arbeit ist.
Und dass anständige Arbeit auch anständig bezahlt gehört. Darüber, dass es auch unanständig hohe Gehälter gibt, die sich so dreiste Raffzähne in die Taschen stopfen, darf und soll sich dabei ruhig jeder aufregen. Aber kaputt machen darf man deswegen nichts, gell!
rlu
Was bitte haben die Krawalle von Autonomen oder anderen Krawallmachern mit den gewerkschaftlichen Veranstaltungen am 1. Mai zu tun?
Genausogut könnten Sie die Heilige Walpurga dafür verantwortlich machen. Denn schließlich heißt die Nacht vom 30. April auf den 1. Mai traditionell Walpurgisnacht. Das wusste schon der alte Goethe. Und schon damals wurde allerhand Unsinn in dieser Nacht getrieben.