Ein Drei-Gänge-Menü und beeindruckte Coburger Arbeitgeber. Die Absolventen des Wüstenahorner Integrationsprojektes für Fachkräfte im Gastgewerbe erlebten einen Höhepunkt ihrer Ausbildung.
"Schaut mal nach den Aschenbechern und stellt die Gläser mit den Cocktails auf die Theke, falls noch Gäste kommen", sagt die Ausbildungsleiterin Sandra Gresch zu ihren Schützlingen vom Wüstenahorner Integrationsprojekt Projekt (WIP). Sie haben an diesem Abend ein volles Programm und sind ein wenig aufgeregt. Das Jobcenter Coburg Stadt, das neben der Volkshochschule das Projekt betreut, hat Coburger Arbeitgeber zum Essen in die frühere Schreberg artengaststätte in der Karl-Türck-Straße eingeladen. Zum einen, um ihnen zu zeigen, wie motiviert die Absolventen sind und zum anderen, um ihnen Fördertöpfe vorzustellen, die sie nutzen können, wenn sie Arbeitslosengeld-II-Bezieher einstellen.
Unter dem Motto "WIP kocht" beweisen sechs Absolventen, dass sie in der Lage sind, ein Drei-Gänge-Menü zuzubereiten und es auch entsprechend zu servieren. James Quilombo hat sich fürs Servieren entschieden.
Er hatte schon einmal eine Ausbildung als Beikoch begonnen, sie aber abgebrochen. "Dann habe ich von WIP gehört, und mich beworben. Es hat gleich geklappt." Zwei Jahre Ausbildung hat der 21-Jährige jetzt hinter sich. Im August muss er noch die praktische Prüfung absolvieren. "Es hat mir sehr gefallen hier, wir verstehen uns alle gut", sagt er. James Quilombo wird eine Ausbildung zum Restaurantfachmann anschließen .
Spaß bei der Ausbildung Jessica Frankendorfer hat über "Basic", das Ejott-Projekt für junge Frauen, von WIP erfahren. "Nachdem mein Sohn auf der Welt war, musste ich meine Arbeit in einer Bäckerei aufgeben", erzählt sie. Sie wollte gern im gastronomischen Bereich arbeiten und wird jetzt ihre Prüfung im Service ablegen.
S ilvia Fischer ist vom Jobcenter auf das Integrationsprojekt hingewiesen worden.
Sie ist ausgebildete hauswirtschaftliche Helferin, konnte aber keine Arbeit finden. Das sieht jetzt anders aus. "Ich habe einen Arbeitsvertrag im Altenheim St. Josef unterschrieben", berichtet sie und lächelt zufrieden.
Inzwischen haben die Gäste an den gedeckten Tischen Platz genommen. Dort finden sie eine Karte mit dem Menü-Angebot. Die jungen Leute vom WIP nehmen die Getränkebestellungen auf, servieren und fragen immer wieder nach, ob es ihren Gästen gut geht oder ob sie noch einen Nachschlag wollen.
Stefan Trebes, Geschäftsführer des Jobcenters Coburg Stadt, erläutert zwischendurch, welche Fördertöpfe es gibt, wenn Firmen Praktikumsangebote machen, Lohnzuschüsse bei der Einstellung von Bewerbern in Anspruch nehmen oder nach ihren individuellen Bedürfnissen umschulen möchten. Dritter Bürgermeister Thomas Nowak (SPD) lobt die Absolventen von WIP für ihr Engagement. Der Zauberer Marcelini und sein plüschiger Begleiter Oskar sorgen dafür, dass der Abend nicht nur ein kulinarisches, sondern auch ein vergnügliches Erlebnis wird.