In der Domäne Sonnefeld: Stahlstützen statt Holzpfeiler

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Die Tage der bislang statisch tragenden Holzsäulen sind gezählt. Zugunsten freier Sichtachsen im künftigen Veranstaltungssaal werden sie entfernt. Foto: Klaus Oelzner
Die Tage der bislang statisch tragenden Holzsäulen sind gezählt. Zugunsten freier Sichtachsen im künftigen Veranstaltungssaal werden sie entfernt.  Foto: Klaus Oelzner

Sanierung und Umbau der Domäne laufen gut und bewegen sich im Kostenrahmen. Der Gemeinderat schaute sich auf der Baustelle um und ist fürs Erste zufrieden.

Beim Außentermin in der Großbaustelle Domäne strahlte Architekt Harald Gasmann Zuversicht aus. "Für unser Domänenprojekt sind aus heutiger Sicht keine großen Überraschungen mehr zu erwarten. Weitere graue Haare bleiben uns erspart." Erkenntnisse, die den Beifall der unter dem Vorsitz von Bürgermeister Michael Keilich (CSU) öffentlich tagenden Bauausschuss-Mitglieder fanden. Auch mehrere interessierte Einwohner verfolgten die Baustellenbesichtigung als Gäste.

Der (aus heutiger Sicht) zu erwartende finanzielle Aufwand für das inzwischen auf 5,5-Millionen Euro taxierte Projekt entspricht den Prognosen. Bei den Leistungsausschreibungen wurden gute Ergebnisse erzielt. Für etwa 85 Prozent der Gewerke laufen Ausschreibungen oder sind Aufträge zur Schaffung der Veranstaltungsräume im Ortskern bereits vergeben, stellte Gasmann mit Unterstützung der örtlichen Bauleiter Michael Hohner und Reinhold Huth fest.

Zurzeit laufen Innenarbeiten zum Erhalt der denkmalgeschützten Außenfassaden. Außerdem wird das Dach der winkelförmig angeordneten Domänengebäude mit energiesparender Wärmedämmung versehen und neu eingedeckt.

Keine Schätze im Boden

Obwohl sich das denkmalgeschützte Domänenemsemble in unmittelbarer Nähe der Klosterkirche befindet, wurden keine erhaltenswerten Bodendenkmäler, deren Sicherung beziehungsweise Bergung die Bauarbeiten verzögern könnte, "ausgegraben". Eine unangemeldete Inspektion der Baumaßnahmen durch das zuständige Landesamt für Denkmalpflege bestätigte die Einhaltung bestehender Vorgaben oder Auflagen. Wobei für derartige Maßnahmen stets der Kosten-Nutzen-Faktor im Auge behalten werden sollte, ergänzte der Bürgermeister.

Während des anschließenden Rundgangs erläuterte der Architekt vor allem für die neu in den Bauausschuss gewählten Gemeinderäte Details zur Statik, Raumaufteilung und Ausstattung. Nach bis zu drei Meter tiefen Gründungsarbeiten über der heute trockengelegten und überdachten früheren Teichanlage, wo die nicht tragfähigen Bodenschichten entfernt wurden, müssen jetzt die Fundament tragwerke für Stahlstützen errichtet werden.

Sie sollen nach inzwischen vorliegenden Holzschutzgutachten im Veranstaltungsraum die bislang tragenden Holzsäulen ersetzen, gleichzeitig eine freie Sicht auf den geplanten Bühnenbereich ermöglichen sowie die angestrebte Sichtbeziehung zur Außenwelt garantieren. Im Holzfachwerk der Außenwände aufgetauchte morsche Stellen wurden inzwischen entfernt oder in Verbindung mit Natursteingefach saniert. Besichtigt und fachgerecht erläutert wurde auch die Küche im Süden mit Kalthalle, die für Ausstellungen genutzt werden soll.

Feuerwehr bekommt Zufahrt

Bürgermeister Keilich zeigte die über einen befahrbaren Grünstreifen an der Rückseite zu schaffende Feuerwehr-Anfahrtszone. Ein Block-Heizkraftwerk sorgt für Grundwärme im gesamten Komplex. Es ist gleichzeitig vorgesehen, ergänzend Strom für den Eigenverbrauch beziehungsweise Netzeinspeisung zu erzeugen.
Beide Bauleiter sind bemüht, die Baustelle bis zum Herbst winterfest zu haben, um neu auszuschreibende Innenarbeiten während der Wintermonate ausführen zu können. Gasmann zeigte sich guter Dinge, dass der bestehende Bauzeitenplan eingehalten werden kann.

Bei der sich im Rathaus anschließenden Sitzung hatte der Bauausschuss zwei von Thomas Franke eingereichte Anträge auf Vorbescheid zur Errichtung von Spielhallen zu behandeln. Sowohl für den Planungsstandort in der Ortsmitte (Marktplatz), als auch am Ortsrand (Frohnlacher Straße) versagten die Ratsmitglieder ihre Zustimmung.

Ohne Einwendungen hingegen befürworteten sie die von der Firma Ernst Bohl (Hassenberg) geplante Betriebserweiterung.