Während die 1. Mannschaft in der 3. Liga Süd derzeit für Furore sorgt, kommt der Unterbau in dieser Saison noch nicht in Tritt: Das Bayernliga-Team und die BOL-Mannschaft zieren jeweils punktlos das Tabellenende.
Die 1. Mannschaft sorgt in der 3. Liga für Furore. Die zuletzt gezeigten Leistungen des HSC 2000 Coburg waren fantastisch. Während der zweiten Hälfte gerieten am Samstagabend etliche der 2248 Zuschauer sogar ins Schwärmen. Jetzt laufen die Vorbereitungen für das Schlagerspiel beim noch verlustpunktfreien Ligaprimus HSC Bad Neustadt auf Hochtouren.
Im Lager der "Gelb-Schwarzen" herrscht Optimismus pur, nicht nur Fans, auch Insider sind von einer bevorstehenden Wachablösung an der Tabellenspitze überzeugt. Doch während im Profiteam trotz des einen Ausrutschers alles nach Plan läuft, treiben die Leistungen der Bezirksoberliga- und in erster Linie der Bayernliga-Mannschaft den Verantwortlichen große Sorgenfalten auf die Stirn.
Die beiden als Unterbau installierten Teams bekommen in dieser noch jungen Saison keinen Fuß auf den Boden.
Die beiden Perspektivteams zieren in ihren jeweiligen Ligen punktlos das Tabellenende. Das hatte sich die sportliche Leitung des Coburger Vorzeigeklubs ganz anders vorgestellt. Gerade mit der Verpflichtung von Cheftrainer Jan Gorr, war die Hoffnung auf einen Aufschwung auch unterhalb der Elitemannschaft groß.
Allerdings konnte nicht verhindert werden, dass zahlreiche Eigengewächse den HSC im Sommer zur Enttäuschung von Trainern und Betreuern überraschend den Rücken kehrten. An den dadurch entstandenen personellen Engpässen hat die Abteilung immer noch zu knabbern. Adäquater Ersatz wurde nicht ausreichend gefunden. Qualitativ, aber auch quantitativ hinken die Teams im Vergleich zum Vorjahr hinterher, die erhoffte Weiterentwicklung der Eigengewächse und Talente stagniert in dieser Saison.
Wir wollten von den Verantwortlichen wissen, wie dieser Negativtrend gebremst werden kann und welche Maßnahmen angedacht sind, damit
die derzeit drohende Talfahrt der Bayern- und Bezirksoberliga-Mannschaft gestoppt werden kann. Deshalb sprachen wir mit dem Sportlichen Leiter Michael Häfner, der sich nach anfänglichem Zögern schließlich den kritischen Fragen stellte.
Hallo Herr Häfner, was ist los mit der Bayernliga-Mannschaft. Die Bilanz ist ernüchternd, was lief bisher schief?Michael Häfner: Uns war vor der Saison klar, dass es nicht leichter als in den beiden vorangegangenen Jahren wird. Somit ist die Bilanz sicherlich ernüchternd, wobei wir uns einen besseren Start gewünscht hätten. Der lag auch durchaus im Bereich des Möglichen. In Haun-stetten und Sulzbach waren Punkte möglich. Klar ist auch, dass in den beiden Saisons vorher der Abstieg nur durch Unterstützung von Spielern aus der 1. Mannschaft vermieden werden konnte.
Damals halfen Karapetjan, Drude und Krechel.
Nach dem Weggang von einigen unzufriedenen Eigengewächsen hat sich die Situation noch verschärft. Kritiker sprechen sogar davon, dass der Verein aus der Not heraus eine Mannschaft zusammenstellen musste, nur damit der Verein überhaupt eine Reserve hat. Kann noch von einem sinnvollen Unterbau für die 1. Mannschaft die Rede sein?Die Probleme im Unterbau für die 1. Mannschaft sind nicht von gestern auf heute zu suchen, sondern entstanden seit dem Abstieg der 1. Mannschaft aus der 2. Bundesliga. Der damalige Abstieg hat letztendlich den ganzen Verein negativ durcheinander gewirbelt.
Ohne unsere Eigengewächse hätte die 1. Mannschaft in der Saison 2011/12 nur elf Spieler gehabt. Aufgrund der Konsolidierung waren keine finanziellen Mittel mehr vorhanden, um weitere Spieler dazuzuholen. Es war aber auch klar, dass Pers-pektivspieler in die 1.
Mannschaft integriert werden sollten. Leider hat die 2. Mannschaft darunter gelitten, dass nur elf Spieler für die Erste da waren und somit ein eigener Trainingsbetrieb für die Zweite nicht immer möglich war. Das Spieler unzufrieden sind, wird es immer wieder geben. Auch der Verein ist mit einigen Dingen, die gelaufen sind, nicht zufrieden gewesen. Betrachten wir die Abgänge, dann sind außer Wolf, Schramm und Tendera alle anderen Spieler in klassentiefere Mannschaften gewechselt. Entgegen der beiden Saisons vorher haben wir zumindest heute eine eigene 2. Mannschaft im Trainings- und Spielbetrieb.
Sind die bisherigen Leistungen aber nicht auch ein Schlag ins Gesicht der gewissenhaften Jugendarbeit, die seit Jahren beim HSC betrieben wird, wenn an der Schwelle zum Herrenbereich derart versagt wird?Klar versuchen wir unsere guten Jugendlichen hier in Coburg zu halten und weiter zu fördern.
Viele Jugendliche zieht es aber nach ihrem Abitur zum Studium anderswo hin und da ist man als Verein leider machtlos. Hinzu kommt das große Problem G8. Um nur ein Beispiel zu nennen: Aktuell haben wir die beiden talentierten A-Jugendliche Malter und Paduch, die durch das G8 bereits vor Ende ihrer A-Jugendzeit wegen des Studiums Coburg verlassen.
Aber es gibt auch positive Ansätze. Mit Max Kastner, noch A-Jugendlicher, oder Christian Troppmann, Heiko Jäckel, Jonas Faber, Roman Schäfer, Jan Böhme oder Marcel Heil, um einige zu nennen, sind junge und talentierte Spieler, die logischerweise auch erst mal in der vierthöchsten Liga Deutschlands Fuß fassen müssen.
Das war bei Wolf und Schramm auch nicht anders.
Hand aufs Handball-Herz, was muss jetzt besser werden? Wie genau will der Verein die herrschenden Probleme in Griff bekommen?Der Trainer und die Mannschaft müssen weiter hart und konzentriert im Training arbeiten und jeder vor allem an sich und an den Klassenerhalt glauben. 0:12 Punkte sehen zwar alles andere als schön aus, ich erinnere aber gerne an die Regionalliga-Saison 2002/03 als wir mit 3:29 deutlich abgeschlagen Tabellenletzter waren und trotzdem noch den Klassenerhalt geschafft haben. Damals sprachen wir vom Wunder von Potsdam.
Unter diesem Gesichtspunkt dürfen wir nicht in Aktionismus verfallen, sondern die Situation sachlich analysieren und nach vorne schauen.
Sie sind also zuversichtlich, dass der Abstieg aus der Bayernliga noch zu vermeiden ist.
Obwohl die bisherigen Resultate und vor allem die dabei gezeigten Leistungen auf einen Klassenunterschied im Vergleich zur Konkurrenz hindeuten? Wichtig ist, dass der Trainer und die Mannschaft Charakter zeigen, zusammenhalten und sich auf die bevorstehenden schweren Aufgaben gut vorbereiten. In solch einer Lage muss jeder Spieler noch ein paar Prozent drauflegen.
Nur ein paar Fragen, die sich viele Andere auch stellen:
man glaubt also noch immer, daß man irgendwann in dieser Saison in der höchsten Bayr. Handballliga mit Bezirksoberligaspielern mithalten kann? Warum sind die genannten Spieler weg? Warum hat man nicht ordentlich investiert und höherklassige Spieler für die II. geholt? Warum werden Spieler für ein Taschengeld aus unteren Ligen abgeworben und so auch zukünftig für diese Ligen "verdorben"? Warum beendet man das Tauerspiel III.-Mannschaft nicht und beschäftigt sich ordentlich mit dem Profihandball?