Kaum einer weiß noch, dass auch das heutige Aquaria einst nach dem ehemaligen Reichspräsidenten benannt war.
Jürgen Schmidt ist begeisterter Sammler. Und: Er kann eigentlich nichts wegwerfen - ob Kassenzettel oder Eintrittskarten. Angestachelt von der derzeitigen Diskussion um eine mögliche Umbenennung der Hindenburgstraße in der Vestestadt, kramte der 70-jährige Coburger jetzt in seinen vielen Unterlagen und wurde prompt fündig: Eine Jahreskarte von 1957 für das Coburger Freibad, das damals noch Hindenburgbad hieß!
Die Geschichte des heutigen Frei- und Hallenbades Aquaria ist lang. Bereits vor etwa 200 Jahren wurde an dieser Stelle in der Rosenauer Straße gebadet. Die Bevölkerung nutzte dabei zunächst eine Ausbuchtung des Hahnflusses, wie aus der Chronik des Bades hervorgeht. Ende des 19.
Jahrhunderts wurde dann in Coburg, und zwar auf eben jenem Areal zwischen Hahnweg und Rosenauer Straße, das erste "richtige" Freibad gebaut - das "Prinzenbad".
Ehemaliges Garnisonsbad In den 1930er Jahren erfolgte eine recht große Modernisierung - und eine Umbenennung in "Hindenburgbad". "Es war gleichzeitig Bad für die Bevölkerung und Garnisonsbad für das in den Coburger Kasernen stationierte Militär", heißt es dazu in der Bad-Chronik. Wann genau der Name "Hindenburgbad" gestrichen wurde, geht aus der Chronik allerdings nicht hervor. Die jetzige Form als kombiniertes Hallen- und Freibad geht aber auf Planungen von 1969 zurück; nach vier Jahren Planungs- und Bauzeit erfolgte 1973 die Eröffnung.
1998 - zum 100.
Geburtstag des Bades - erfolgte die Umbenennung auf den modernen Namen "Aquaria". Zeitgleich ging das Bad in die Verantwortung der Städtischen Werke Überlandwerke Coburg (SÜC) über.
Streit auch in Hannover In der niedersächsischen Landeshauptstadt wird derzeit ebenfalls über eine etwaige Umbenennung der dortigen Hindenburgstraße gestritten. Und: Die Vorzeichen sind ganz ähnlich denen in Coburg. So macht sich vor allem die SPD für eine Umbenennung stark. "Hindenburg ist keine ehrenvolle Person der Zeitgeschichte. Sein Name ist historisch belastet", wird der stellvertretende SPD-Bezirksbürgermeister Michael Sandow in Presseberichten zitiert. Allen voran die CDU hält aber - wie auch in Coburg - dagegen: "Hat die SPD keine anderen Probleme?", fragt Bezirksrat Joachim Albrecht und trifft damit auch den Tenor vieler Umbenennungs-Kritiker in der Vestestadt.
Eine Umbenennung sei , so argumentiert Albrecht, "nicht notwendig", weil Hindenburg auch viele Verdienste um das Deutsche Reich habe. Hannover hat zu Hindenburg eine besondere Beziehung. Der Reichspräsident (1925 bis 1934) wohnte von 1919 bis 1925 in Hannover. Die Stadt ernannte ihn 1915 zum Ehrenbürger. Seit 1916 trägt eine Straße im Zooviertel seinen Namen.
Fernsehen greift das Thema auf Ausgelöst durch die zahlreichen Hindenburg-Diskussionen in ganz Deutschland greift übrigens auch der deutsch-französische Kultur-Fernsehsender Arte das Thema auf. Am Dienstag, 8. Januar, wird um 20.15 Uhr eine Dokumentation ausgestrahlt, die den "Mythos Hindenburg" hinterfragen soll, wie es in einer Pressemitteilung heißt. Möglicherweise könne diese "erste umfassende filmische Biografie über einen der wichtigsten politischen Akteure des 20.
Jahrhunderts" den streitenden Politikern in den diversen Städten helfen. Laut Arte gibt es noch in mehr als 80 deutschen Städten Plätze oder Straßen, die nach Hindenburg benannt sind. Die Dokumentation wolle am 8. Januar "Hintergrundinformationen und Argumente" für die derzeit wieder zahlreichen Umbenennungs-Diskussionen liefern.
Ich würde mal gern Gandalf kennenlernen und herausfinden, woher sein schon regelrechter Hass auf Sozialisten herrührt. Die SPD ist übrigens keine sozialistische Partei, sondern eine sozialdemokratische. Wir können über den Unterschied - falls Gandalf ihn nicht kennt - liebend gern diskutieren, Auch wage ich die Behauptung aufzustellen, daß die SED keine sozialistische, sondern ein kommunistische Partei war. Und was soll das mit einem ehemaligen OB in der HJ?. Genauso gut (oder schlecht, bös) könnte ich behaupten, daß die CDU/CSU die Nachfolgenpartei des Zentrums ist, daß ja bekanntlich eine unrühmliche Rolle in der damaligen Zeit gespielt hat.
Ich könnte Sie umgekehrt fragen:
Was haben Bilderstürmereien, Geschichtsrevisionismus, Beleidigungen des gesunden Menschenverstandes in Form von ideolgisch verblendetem Aktionismus und die religiöse "Hingabe an meine tägliche Schuld" - mit Sozialdemokratie zu tun? Wie nennt man diese Ideologie, die den menschlichen Verstand in Frage stellt und danach trachtet ihn auszubeuten?
Der "Weg in die Knechtschaft" beginnt lt. F.A. Hayek nicht erst dann, wenn man physische Hand- und Fußfessseln angelegt bekommt, - er beginnt bereits dann, wenn wir mit scheinheiligem Pathos im Namen des Gemeinwohls für dumm verkauft werden sollen - und die meisten das 'als politisch korrekt' akzeptieren oder gar nachplappern ohen sich zu wehren. In Deutschland gabe es nie eine große liberale oder gar libertäre Tradition und daher immer zu wenig wehrbereite Demokraten und Freiheitsfreunde. Totalitaristen standen stets höher im Kurs. Das war leider 1933 so (von dem auch die wirklichen Sozialdemokraten ein Lied davon singen können) und das war auch dann so, als die SPD der SED 'die Hand gab' und damit um ihrer Ideale willen selbst auf die Betrüger und menschenverachtenden Plünderer hereingefallen ist.
(Aber sie haben recht, - dies hier ist gewiss nicht der Ort, das auszudiskutieren, oder irgendwas daran zu ändern)
Sie halten also Gemeinwohl für Knechtschaft!?!
Das passt ja zu Ihrem neoliberalem Hayek, wie die Faust aufs Auge.
Man sollte sich lieber mit der Inkomeptenz der 'aktuellen Sozialisten' beschäftigen, anstatt seine eigenen Schuldgefühle über einen Geschichtsrevisionismus abzuarbeiten, der die Vergangenheit nicht ändert und niemandem nutzt und allenfalls nur neue Opfer produziert. Sozialismus ist immer schlimm, egal welche Farbe. (Stimmt das mit dem ehemaligen SPD-OB in der HJ - oder war das auch Spaß, - für den damaligen OB meine ich?)
Die SPD und die Grünen sollten sich wichtigeren Fragen widmen und die die Menschen tatsächlich interessieren: Warum wohl verlagert Brose seine Fabrikation sukzessive 'raus aus Coburg'?
Gerard Depardieu hat dieser Tage übrigens eine erhellende Antwort an den französischen Sozialistenführer gerichtet, die auch bei den hiesigen Sozialistischen Truamtänzern Beachtung finden sollte, vlt. erklärt das auch warum immer mehr Menschen Coburg verlassen:
"Ich gehe, weil Sie der Ansicht sind, dass der Erfolg, die Schaffenskraft, das Talent, im Grunde: der Unterschied, bestraft werden müssen"
Gerard Depardieu
Offensichtlich hat die CSU Langeweile im Stadtrat! Wie anders wäre der "Spaßantrag" von Hans-Herbert Hartan zu erklären, die Goethestraße umzubenennen?
Das ganze ist eigentlich nichts womit man sich lange aufhalten müsste. Nur die CSU hängt an einem kaisertreuen Militaristen, dem nie in den Sinn kam die Demokratie der Weimarer Republik zu schützen.
Als ach so toller Feldherr hat er nur den ersten Weltkrieg künstlich verlängert um dann die Niederlage des Reichsheers den Politikern und der Not leidenden Bevölkerung anzulasten. Der Mitbegründer der Dolchstoßlegende hat in Coburg keine Ehrung verdient.
Offensichtlich hat die Streichung Hindenburgs der Stadt und dem Hallen-/Freibad nicht geschadet.