Der Zweckverband für die Therme Natur hat seit gestern eine gültige Geschäftsordnung, die seine künftige Arbeit regelt.
Was könnte standesgemäßer sein als Roesler-Porzellan für eine Wahlurne in Bad Rodach? Nichts. So kreiste denn gestern das gute Stück aus der Hand von Max Roesler unter den Verbandsräten des Zweckverbands für die Therme Natur, als es darum ging, zwei Stellvertreter für den Vorsitzenden zu wählen.
Vorsitzender ist per Satzung stets der Bürgermeister der Stadt. "Das ist meine Person", stellte Tobias Ehrlicher (SPD) klar und mahnte mehr als einmal, auf die Urne zu achten - sie sei nämlich ein sehr wertvolles Stück.
Während Willi Kuballa (Leiter des Rechtsamtes der Stadt Coburg) und Martin Schmitz (Wirtschaftsförderer des Landkreises) die Stimmen auszählten, war dann aber doch von Ehrlichers Amtsvorgänger Gerold Strobel (FW) zu erfahren: "Wir haben sogar noch eine viel Schönere". Größer sei die andere und ebenso wie die kleine Urne extra für Abstimmungen von Max Roesler
angefertigt worden.
Dass sie wirklich und ursprünglich als Wahlurne, und nicht etwa für Beisetzungen, gedacht ist, zeigt ein Schlitz im Deckel, durch den Abstimmungszettel eingeworfen werden können. Für die gestrige Abstimmung reichte die kleine Urne. Beide Stellvertreter konnten in einem einzigen Wahlgang ermittelt werden. Es gab für jeden Posten nur einen Vorschlag. Demnach ist Landrat Michael Busch (SPD) erster und Coburgs Oberbürgermeister Norbert Kastner zweiter Stellvertreter von Tobias Ehrlicher.
Ohne Gegenstimmen wurde die Geschäftsordnung akzeptiert. Bei der Satzung, die regelt, welche Entschädigung die Mitglieder des Verbandsrates bekommen sollen, wenn sie an Sitzungen teilnehmen, gab es aber Diskussionsbedarf. Bei der Erstellung hatte die Entschädigungssatzung des Rettungszweckverbandes als Vorlage gedient.
Diese sieht neben einer Kilometerpauschale auch ein Sitzungsgeld von 7,50 Euro je angefangener Stunde Sitzungsdauer vor. Arbeitnehmer erhalten zudem ihren Verdienstausfall ersetzt, der durch die Teilnahme entsteht.
Bettina Lesch-Lazarides (SPD Stadträtin in Coburg) fand, dass sie als Selbstständige dadurch benachteiligt wird. Für sie wird nämlich kein Verdienstausfall gezahlt. Schließllich einigte man sich darauf, dass Selbstständige Mitglieder 15 Euro je angefangener Stunde bekommen sollen. Wodurch, wie sich die Räte einig waren, der Verdienstausfall bei Selbstständigen nicht annähernd ausgeglichen wird.