Vor 15 Jahren wurde in der EU die Gemeinschaftswährung Euro eingeführt. Die "gute alte" D-Mark spielt fast noch bei Sammlern ein Rolle.
"Der Euro. Unser Geld" hat es vor mehr als 15 Jahren geheißen. Unter der Sprechblase auf dem Faltblatt freuen sich vier Mädchen eines Sportvereins auf den €-Day, den 1. Januar 2002. Vor inzwischen 15 Jahren wurden in zwölf Ländern des Euro-Währungsgebiets an rund 300 Millionen Menschen die Euro-Banknoten und -Münzen ausgegeben. Damit war "die gute alte" D-Mark Geschichte.
In vielen Schubfächern und Schränken gibt es aber noch Fünf- und Zwei-D-Mark-Stücke, blaue 100-DM-, braune 50-DM- oder auch grüne 20-DM-Scheine.
"Sollte jemand zu uns mit D- Mark kommen, müssen wir ihn an die Bundesbank oder deren Filialen verweisen", stellt Jana Lindner-Okrusch fest, sie ist bei der Sparkasse Coburg-Lichtenfels für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Genauso bei Coburger VR-Bank: D-Mark und Pfennig sind dort schon lange kein Thema mehr. Bezahlen mit der D-Mark war nach der Einführung des Euro bis zum 28. Februar 2002 möglich. Trotzdem nahmen nach diesem Datum Geschäfte und Handelsketten noch weiter Mark an.
"Wir haben noch einen kleinen Bestand an D-Mark in der Kasse", sagte die Leiterin der Coburger Filiale der Commerzbank, Susanne Bloß, auf Anfrage. Die um die 500 DM stammen von Kunden, die den einen oder anderen längst vergessenen D-Mark-Schein zu Hause gefunden haben. "Acht- bis zehnmal kommt das im Jahr noch vor", so Susanne Bloß, "aber es wird immer weniger." Den Umrechnungskurs 1,95583 kann sie spontan zuordnen. Die Commerzbank nimmt noch D-Mark-Scheine an und schreibt den Eurowert dem Konto gut.
Gleichwohl schätzt die Deutsche Bundesbank, dass noch immer rund 12,76 Milliarden D-Mark (6,53 Milliarden Euro) im Umlauf sind. Gehortet werden die Scheine und Münzen vor allem von Bundesbürgern, die entweder aus Sentimentalität, Sammelleidenschaft oder wenig Zutrauen in den Euro sich nicht vom alten Geld trennen wollen. Für die, die das Geld doch lieber ausgeben oder anlegen möchten, ist die Bundesbank der richtige Ansprechpartner.
Umtauschen ist persönlich in einer der Filialen der Zentralbank Deutschlands möglich. Oder per Post bei der Filiale in Mainz. Dazu bedarf es eines Formulars, das zusammen mit dem Bargeld verschickt werden muss. Beachtet werden muss, dass bei einem Umtausch von D-Mark im Gegenwert von 1000 Euro oder mehr die Bank vorab per Telefon oder E-Mail informiert werden muss. Die Bundesbank informiert den D-Mark-Besitzer dann, welche Angaben und Unterlagen zur Bearbeitung des Antrags zusätzlich eingebracht werden müssen.
Aber auch wer persönlich sein Geld am Schalter eintauschen möchte, muss damit rechnen, nach der Herkunft des Bargelds gefragt zu werden. Das ist auch bei Beträgen von unter 1000 Euro möglich. So soll vermieden werden, dass Schwarzgeld gewaschen wird. Bei größeren Summen, die vielleicht im Keller oder Dachboden eines geerbten Hauses gefunden werden, kann auch Steuerpflicht eintreten.
"Bei Entrümpelungen wird ab und zu schon eine Euro- oder auch eine D-Mark-Münze gefunden", sagte Kaufhausleiter Michael Höhn von den Coburger Diensten. Die Coburger Dienste bieten Haushaltsauflösungen und Entrümpelungen an. "Das sind aber Münzen, die unters Sofa gerollt sind." Größere Beträge in der Geldkassette zwischen Socken und Unterwäsche versteckt, finden in der Regel die Erben beim Durchsehen des Nachlasses. "Ganz ganz selten kommt es vor, dass größere Geldbeträge bei Umbauarbeiten hinter Ziegeln oder Gipskartonwänden gefunden werden, aber wirklich ganz selten", stellt Höhn fest.
Seltene D-Mark-Münzen
Begehrt Die D-Mark war eine Erfolgswährung und viele Deutsche wünschen sie sich angesichts der finanziellen Krisen in der Welt zurück. Auch wenn das in einer Schublade entdeckte Kleingeld aus der Zeit von 1948 bis 2001 auf den ersten Blick unscheinbar wirken mag: Deutsche Münzen sind ein beliebtes Sammlergebiet. Nicht jede alte D-Mark-Münze ist gleich viel wert. Grundsätzlich gilt: Je seltener und besser erhalten die Münze ist, desto höher ist der Wert, den Liebhaber zahlen.
Fehlprägungen Auch Fehlprägungen, also Münzen mit kleinen Fehlern, wie zum Beispiel die 50-Pfennig-Münze von 1950 mit der Aufschrift "Bank deutscher Länder" oder eine Pfennigmünze aus reinem Kupfer können deutlich wertvoller sein als der Nennwert.
Sammlerwert Bei einigen alten D-Mark-Münzen übersteigt der Sammlerwert den Wechselkurs in Euro. Manchmal liegt der Materialwert der Münze höher als der Umtauschkurs. Bei den Silber-Gedenkmünzen mit dem Nennwert von 5 oder 10 Mark ist zum Beispiel ein Silberanteil von etwa 10 Gramm enthalten.
Wertvoll Einige 50-Pfennig-Stücke aus von 1950 tragen den 1948 und 1949 gebräuchlichen Schriftzug "Bank deutscher Länder". Es handelt sich um eine Fehlprägung, da ein Mitarbeiter der Münzprägeanstalt irrtümlich die alte Schablone verwendete. Das Geldstück ist heute mehrere hundert Euro wert.
Porträts Zwei-D-Mark-Stücke mit Porträts berühmter Persönlichkeiten, etwa Max Planck auf der Vorder- und dem Prägestempel F auf der Rückseite können um die 150 Euro wert sein. Auch die Zwei-D-Mark-Stücke mit den Porträts von Strauß, Erhard oder Brandt sind bei Sammlern beliebt. Ausschlaggebend für den Wert ist der Erhaltungsgrad.
Quelle: muenzkatalog-online.de
Bildtexte:
Fotos: Christoph Winter
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1948 und 1949 war auf den Pfennig-Münzen die Prägung "Bank deutscher Länder" üblich. 1950 verwendete ein Mitarbeiter irrtümlich für das 50-Pfennig-Stück ebenfalls diesen Prägestempel. Richtig hätte es "Bundesrepublik Deutschland" heißen müssen.
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Von 1954 bis 1974 waren diese Fünf-Mark-Stücke im Umlauf. Es folgte bis zum Jahr 2001 eine modernere Fünf-Mark-Münze.
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Zum 100. Geburtstag von Max Planck kam dieses Zwei-Mark-Stück in Umlauf. Geprägt wurde es in den Jahren 1957 bis 1971. Je nach Zustand und Prägeort variiert der Sammlerwert.
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zum 40-jährigen Bestehen der Bundesrepublik kam ein Zwei-Mark Stück mit dem Profil von Franz Josef Strauß heraus. Geprägt wurde es in den Jahren 1990 bis 2001. Fünf Jahre später, zum 45-jährigen Bestehen war das Konterfrei von Willy-Brandt auf dem Zwei-Mark-Stück zu sehen.
Ich rechne das meiste in DM um und ein Ende ist nicht in Sicht, damit ich merke wie teuer der Teuro und die Politiker/innen alles gemacht haben.
MfG
Damals war unsere Währung noch was Wert...
Der Teure hat nur die Großen noch reicher gemacht...
Fremde Mächte und Machthaber (Draghi) bestimmen heute den Wert (Unwert) unseres Geldes. Kein deutscher Politiker gebietet denen Einhalt. Wer hat denen Vollmacht gegeben jeden Monat zig Milliarden an Banken zu verschleudern, die sich total verkalkuliert haben und sich dennoch Millionengehälter einstreichen?
Der Euro ist heute im Schnitt weniger Wert als die Mark vor 15 Jahren. Lachhaft zu behaupten wir hätten nur eine Preissteigerung von 0,3% in diesem Jahr gehabt, wie die Politiker behaupten.