Fische aus Bad Rodacher Kurpark-Teich werden umquartiert

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Am Samstagvormittag hat der Anglerverein Rodachtal den Teich im Kurpark abgelassen. Daniel Müller, Marco Berndorfer, Maximilian Gutgesell, Felix Weispfennig und Martin Klinger (von links) packten mit an. Die Fische sollen zur Schneckenbekämpfung im Waldbad als Zwischenwirte für Entenflöhe eingesetzt werden. Foto: Gabi Arnold
Am Samstagvormittag hat der Anglerverein Rodachtal den Teich im Kurpark abgelassen. Daniel Müller, Marco Berndorfer, Maximilian Gutgesell, Felix Weispfennig und Martin Klinger (von links) packten mit an. Die Fische sollen zur Schneckenbekämpfung im Waldbad als Zwischenwirte für Entenflöhe eingesetzt werden. Foto: Gabi Arnold

Das Abfischen des Kurpark-Teichs ist recht aufwendig, weil das Gewässer schlecht abläuft. Dieses Jahr wurde die Aktion notwendig, weil man mithilfe der Flossentiere der Entenflöhe-Plage im Waldbad Herr werden will.

Bis zu den Knien stehen die Männer im Schlamm. Es ist Samstagvormittag und nach acht Jahren wird der Teich, der sich im Kurpark befindet, abgelassen. "Das ist ein immenser Aufwand", berichtet Gewässerwart Daniel Müller vom Anglerverein Rodachtal.


Falsch angelegt

Den Grund erklärt er so: Der Teich sei damals falsch angelegt worden, deshalb laufe nun das Wasser schlecht und langsam ab. Mehrere Stunden dauere es deshalb, bis das Wasser abgepumpt ist und Karpfen, Schleihen, Zander oder Rotauge abgefischt werden.

Was sich genau alles in dem Gewässer tummelt, vermag der Gewässerwart am Morgen nicht zu sagen. "Wir haben keine Ahnung, wie sich die Fische vermehrt haben und was an Fremdfischen im Wasser schwimmt", sagt Müller.
Es komme nämlich durchaus vor, dass der Inhalt von Aquarien unerlaubterweise in Teichen lande, somit seien auch Goldfische im Kurpark-Teich nicht ausgeschlossen.

Seit dem Jahr 2000 betreut der Anglerverein Rodachtal das Gewässer in Patenschaft, hegt und pflegt es. Abgepumpt wird der Teich selten, eben wegen des Aufwandes. Heuer gebe es einen besonderen Auslöser für die Maßnahme, erklären Daniel Müller und Maximilian Gutgesell, der Zweite Vorsitzende des Vereins und ebenfalls Gewässerwart: "Der Hauptgrund sind die Entenflöhe, die heuer im Waldbad aufgetreten sind." Die Parasiten seien zwar ungefährlich, aber lästig, sie könnten den Gästen den Badespaß gründlich vermiesen, da ein Hautausschlag auftreten könne.

Die Plagegeister werden von Wasserschnecken, die als Zwischenwirt dienen, übertragen. Einige Maßnahmen hatte die Stadtverwaltung Bad Rodach bereits in Angriff genommen, das Waldbad ausgebaggert und Bäume ausgeschnitten.


Natürliche Feinde

Nun sollen als natürliche Feinde Fische eingesetzt werden; denn Karpfen und Schleihen mögen die schleimigen Schnecken besonders. Unterstützung erhalten die Angler am Samstag bei der aufwendigen Aktion von der Feuerwehr Bad Rodach mit dem Kommandanten Michael Geu ther an der Spitze. "Die FFW hat aus eigenen Geldern eine Hochwasserpumpe angeschafft, die 2500 Liter in der Minute abpumpt, und dadurch werden wir natürlich tatkräftig unterstützt", freuen sich Müller und Gutgesell.

Einige Zeit später packen zum Abfischen die aktiven Mitglieder des Anglervereins mit Keschern und Netzen tüchtig an. Einige Fische sollen in die Vereinsgewässer umgesiedelt werden, denn am Samstag war noch unklar, ob der Teich im Kurpark vorerst leer bleibt oder gleich wieder angestaut wird.

Der Anglerverein kümmert sich um stehende Gewässer und um circa 20 Kilometer Fließgewässer im Rodachtal, die Rodach, die Harras, die Mabach, die Walbur und die Tambach gehören dazu. Die Gewässerwarte hegen und pflegen die Teiche und Flüsse, achten darauf, dass sich kein Unrat ansammelt und keine "falschen" Fische. "Zum Beispiel würden Hechte kleinere Fische fressen", sagt Müller.

Im Anglerverein ist er aus Leidenschaft, für ihn und seine Kollegen ist es das schönste Hobby. "Es gibt nichts Schöneres, als gemütlich am Wasser zu sitzen, den Sonnenuntergang zu beobachten und ein Bierchen zu trinken." Maximilian Gutgesell ergänzt: "Man kommt zur Ruhe und ist an der frischem Luft, besser geht es nicht."